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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Smith
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ihnen. Wie in dem Raum mit dem Moonpool gab es auch hier eine Luftschleuse, wenn auch eine kleinere.
    »Ihr müsst euch abduschen und so einen Overall überziehen«, erklärte Wolfe. »Es gibt eine Männer- und eine Frauendusche. Die Eier lagern in einem sterilen Raum. Ich weiß nicht, für welche Viren und Bakterien Mokele-Mbembes anfällig sind, aber ich will kein Risiko eingehen. Wenn ihr fertig seid, dürft ihr durch die zweite Tür hindurch. Ich warte drinnen auf euch.«
    Eine Viertelstunde später betraten die drei, ausstaffiert wie ein OP-Team, den Raum mit dem Brutkasten.
    »Schaut mal, eine Eierschale ist bereits angepickt«, sagte Wolfe.
    Hinter der luftdicht abgeschlossenen Plexiglasscheibe lagen zwei fußballgroße Eier, halb eingegraben unter braunem Rindenmulch, den Wolfe aus dem Sauriernest im Kongo mitgenommen hatte.
    Luther traute seinen Augen nicht. Zwar hatte er schon viel von den Eiern gehört, aber gesehen hatte er sie noch nicht.
    »Damit ein Küken, oder in diesem Fall ein Dinosaurier, schlüpfen kann, muss es – oder er – logischerweise die Eierschale durchbrechen.« Wolfe deutete auf das rechte Ei. »Seht ihr das kleine Loch an der Oberseite?«
    Sie nickten.
    »Vor vier Stunden war es noch nicht da«, fuhr er fort. »Vögel und Reptilien und sogar einige Spinnenarten und Frösche haben einen sogenannten Eizahn, mit dessen Hilfe sie die Schale aufbrechen. Wie es bei Dinosauriern aussieht, weiß ich nicht, aber ich denke, da ist es ähnlich. Dieser hier hat die Schale jedenfalls irgendwie angebohrt.«
    »Wie lange dauert es noch, bis er schlüpft?«, fragte Grace.
    Wolfe zuckte die Achseln. »Schwer zu sagen. Vielleicht ein paar Stunden, vielleicht aber auch Tage. Auf dem Gebiet kenne ich mich überhaupt nicht aus.«
    »Auf dem Gebiet kennt sich niemand aus, schätze ich mal.«
    Das Ei wackelte ein wenig und etwas drückte von innen gegen die winzige Öffnung.
    »Ich glaube, das Loch ist gerade ein bisschen größer geworden«, meinte Marty.
    Wolfe beugte sich hinunter, um besser sehen zu können. »Ja, kann sein.«
    »Können wir ihm nicht helfen?«, fragte Luther.
    »Noch nicht«, bremste Wolfe. »Am besten ist es, wenn die Dinge ihren natürlichen Gang nehmen. Das kleine Kerlchen ist wahrscheinlich immer noch über seinen Nabel mit den Resten des Eidotters verbunden, das ihn ernährt hat. Wenn wir es abrupt ablösen, kann es sterben.«
    »Was sollen wir also tun?«, wollte Grace wissen.
    »Wir schauen zu«, sagte Wolfe. »Lass mich mal kurz einen Blick auf deinen Gizmo werfen«, bat er Marty, der ihm den kleinen Computer reichte. »Mir ist aufgefallen, dass du immer besser mit der Drohne zurechtkommst.«
    »Zumindest hab ich sie noch nicht geschrottet.«
    Wolfe lachte. »Dafür bin ich dir auch sehr dankbar! Aber ich weiß, dass du noch viel mehr kannst, als das Ding einfach nur unbeschadet wieder runterzubringen. Wenn ich da zum Beispiel an gestern denke, als du den Brummer mit allen sechs Beinen an der Decke gelandet und Alfs und mein Gespräch belauscht hast – unsere Unterhaltung über die entfernten Kameras und die Sabotage …«
    »Was? Ihr habt die Kameras entfernt?«, fragte Luther.
    »Sabotage?«, rief Grace fast gleichzeitig.
    »Das erzähl ich euch später«, sagte Marty. »Du hast die Libelle also bemerkt?«, wandte er sich an Wolfe.
    »Na, ein goldenes Fluggerät, das schräg über einem an einem Deckenrohr hängt, ist ja wohl kaum zu übersehen.«
    »Hat Alf es auch bemerkt?«
    »Das glaube ich nicht.« Wolfe tippte etwas in den Gizmo ein. »Okay, jetzt ist dein Gizmo auch voll einsatzfähig.« Er zeigte ihnen den Bildschirm, auf dem die Saurier-Eier im Lifestream zu erkennen waren. »Wie ihr seht, habe ich nicht alle Kameras entfernt. Diese hier filmt den Brutkasten rund um die Uhr, seit wir die Eier nach Cryptos gebracht haben. Wenn man auf diesen Knopf hier drückt, kann man den Bildausschnitt heranzoomen.« Er zeigte es ihnen. »Ich denke, wir lassen sie auch weiterhin an Ort und Stelle.« Damit gab er Marty den Gizmo zurück.
    »Was meinst du mit ›voll einsatzfähig‹?«, fragte Luther.
    »Ich meine damit, dass Martys Gizmo jetzt all das kann, was auch meiner kann.«
    »Also auch Kennmarken deaktivieren und wieder aktivieren?«, fragte Marty.
    »Ja.«
    »Und elektronische Türschlösser öffnen?«, wollte Luther wissen.
    Wolfe nickte.
    »Bluetooth, stimmt’s?«, sagte Luther.
    Wieder nickte Wolfe.
    »Wusste ich’s doch!« Luther war sichtlich zufrieden.
    »Du

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