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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Smith
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Blackwoods Leuten. Und mit ebenso großer Sicherheit hat ihn jemand aus unserer Crew hier eingeschleust. Wir haben es also mit mehr als einer Person zu tun. Außerdem glaube ich, dass der blinde Passagier offen agiert, nicht im Verborgenen. Das heißt, er gibt sich als jemand aus, der er nicht ist. Wir können nur hoffen, dass es Alf bald gelingt, ihn und seine Helfer zu enttarnen. Bis dahin bewegt ihr – du, Marty und Luther – euch nicht alleine an Bord. Die einzigen Menschen, denen ihr vertrauen könnt, sind Bertha, Phil, Alf und seine Männer, Laurel und Ana Mika, der du wahrscheinlich noch gar nicht begegnet bist. Du wirst sie aber sicher bald kennenlernen. Sobald sie wieder auf dem Damm ist, wird sie nämlich bei der Saurierfütterung helfen. Allen anderen Leuten an Bord müsst ihr misstrauen, hörst du? Ich hatte gehofft, dass unser überstürzter Aufbruch uns einen Vorsprung verschaffen würde, aber so, wie es aussieht, ist Blackwood längst gleichauf mit uns. Und nach dem, was Marty heute Abend passiert ist, wissen wir, dass er es ernst meint.« Wolfe machte eine Pause. »Ted und ich rechnen seit langem mit etwas Derartigem.«
    »Was ist denn eigentlich zwischen dir und meinem Großvater genau vorgefallen?«, fragte Grace.
    »Ach, das geht jetzt schon seit vielen Jahren so«, sagte Wolfe. »Ich weiß gar nicht recht, wo ich anfangen soll. Dein Großvater war ein Freund meines Vaters. Und ich selbst habe ihn auch schon als kleiner Junge kennengelernt. Irgendwann haben sich mein Vater und Noah dann total verkracht. Doch zu dem Zeitpunkt wusste ich bereits mehr über ihn, als mir lieb war. Leider.«
    »Aber warum hast du ihm dann einen Weißen Hai gefangen?«
    »Hast du schon mal von diesem Sprichwort gehört: Halte deine Freunde nahe bei dir, aber deine Feinde noch näher?«
    Grace nickte.
    »Es war ein Deal, der beiden Parteien genützt hat: Ted und ich brauchten Geld, um Teds Erfindungen zu finanzieren. Und ich brauchte zusätzlich noch Geld, um eWolfe zu gründen und gemeinsam mit Rose wegzukommen von Blackwood. Möglichst weit weg. Noah wiederum hat uns angeheuert, weil wir die Einzigen waren, die die entsprechende Technik für den Job hatten. Aber das war nicht der einzige Grund: Er wollte mich in seiner Nähe haben, um mich besser im Blick behalten zu können. Denn ich wusste viel mehr über ihn, als ihm lieb war. Und nicht zuletzt wollte er sich Teds Genialität zu Nutze machen, von der er natürlich gehört hatte. Aber Ted und ich haben das durchschaut und entsprechende Vorkehrungen getroffen. Das heißt: Noah hat Ted zwar öfters zu Gesicht bekommen, er hat mit ihm gesprochen und alles, aber er weiß trotzdem nicht, wie er aussieht. Während des Projekts mit dem Weißen Hai hat Ted sich nämlich als zerstreuter Computernerd verkleidet.« Wolfe grinste. »Und glaub mir, Ted ist alles andere als ein Computernerd. Aber wir haben uns für die Tarnung entschieden, weil wir von Anfang an wussten, dass Noah eines Tages hinter uns her sein würde. Wenn du jemandem misstraust und ihn von vorneherein als möglichen Feind einstufst, dann ist es am besten, wenn er dich erst einmal unterschätzt. Wenn er dann nämlich überlegt, wie er dir schaden kann, wird er nicht zu den allerschärfsten Waffen greifen. Mit anderen Worten: Sein Angriff wird nicht ganz so gefährlich sein.«
    Grace war verwirrt. Diese Seite hatte sie noch nie an Wolfe erlebt. Ihr Vater klang gar nicht mehr wie ein Biologe. Er klang eher wie ein Kriegsgeneral. Oder ein Spion. »Woher weißt du das alles?«
    »Das ist eine lange und ziemlich komplizierte Geschichte, die ich gerne für ein andermal aufsparen würde. Lass mich lieber von dem Weißen Hai weitererzählen.«
    »Okay, aber nur, wenn du mir versprichst die lange, komplizierte Geschichte wirklich bald zu erzählen.«
    »Versprochen!« Jetzt klang Wolfe schon eher wieder wie der Wolfe, den sie kannte.
    »Also, ich habe ja schon erwähnt, was Ted und ich alles über Noah wussten, bevor wir für ihn auf Haijagd gingen. Nachdem wir nun mit unserer Beute zurückkamen, war uns klar, dass wir Noah den Haikäfig, den wir extra für die Expedition konstruiert hatten, niemals überlassen würden. Egal wie viel Geld er uns dafür anbieten würde. Und nach dem Tod des Hais – der bei Blackwood natürlich unvermeidlich war – wussten wir auch, dass wir keinen zweiten für ihn fangen würden. Und ich persönlich wusste noch, dass ich, sobald ich Blackwoods Honorar in der Tasche hätte, Rose

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