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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Smith
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aus der Kabine.

Eilzustellung mit Sonderboten
    »Ich glaube, es ist keine gute Idee, dass wir uns hier oben an Deck treffen, Butch. Man sollte uns besser nicht zusammen sehen.«
    »Keine Sorge, das geht schon klar«, beruhigte Butch den kleinen Mann, der ihn an Bord der »Coelacanth« geschleust hatte. »Übrigens kenne ich noch nicht einmal deinen Namen.«
    »Mitch«, antwortete der Mann.
    »Wir sind ganz ungestört hier oben, Mitch. Niemand in der Nähe. Und wenn jemand kommt, wird er denken, dass da einfach zwei Crewmitglieder zusammenstehen, ein bisschen frische Luft schnappen und quatschen.«
    »Nein, im Ernst«, warnte Mitch, »irgendetwas braut sich da zusammen. Phil hat gerade ein paar von uns zu einer Besprechung mit ihm und Wolfe zusammengetrommelt – alles Leute, die von Anfang an auf Cryptos dabei sind. Ich wette, die haben das mit dem blinden Passagier spitzgekriegt und vermuten, dass einer von uns ihn an Bord geschmuggelt hat.«
    Butch schnaubte verächtlich. »Ja, logisch, was glaubst du denn? Wetten, dass sie inzwischen sogar wissen, dass ich der blinde Passagier bin?«
    Mitch wurde ganz blass. »Und was wirst du jetzt tun?«
    Butch deutete über das Wasser in Richtung von Blackwoods Jacht. »Siehst du die Lichter dort drüben?«
    »Ja, die ›Arche 1‹ und die ›Arche 2‹. Seitdem die beiden Schiffe dort ankern, sind sie doch Hauptgesprächsthema auf der ›Coelacanth‹. Glaubst du, dass Noah an Bord ist?«
    »Das ist er garantiert«, versicherte Butch, obwohl er es nicht genau wusste.
    »Vielleicht kann ich dich auf einem Rettungsfloß rüberschmuggeln«, überlegte Mitch. »Du könntest in null Komma nichts drüben sein.«
    »Und dich soll ich alleine hierlassen?«, fragte Butch.
    »Ich komme schon zurecht. Ich übermittle Noah schon seit Jahren Informationen und bislang hegen sie nicht den geringsten Verdacht gegen mich.«
    ›Noah‹! Butch hätte fast laut losgeprustet. Als stünde dieser miese kleine Spitzel auf Du und Du mit Noah Blackwood. Nicht mal er, Butch, nannte Dr. Blackwood bei seinem Vornamen. Soviel er wusste, war der einzige Mensch, der so direkt mit Noah Blackwood sprach, Travis Wolfe und das wurmte ihn unendlich.
    Butch nahm den Gizmo aus seiner Tasche und tippte eine Nachricht für Dr. Blackwood ein.
    »Schreibst du Noah, dass du kommst?«
    »Ja, so ähnlich. Aber ich habe keine Zeit für die Nummer mit dem Floß, außerdem ist das viel zu auffällig. Ich denke, ich werde schwimmen.«
    »Ja, so weit ist es ja nicht«, stimmte Mitch zu. »Und die See ist zum Glück ruhig.«
    »Bist du ein guter Schwimmer?«
    »Ich schwimme wie ein Fisch.«
    Butch nickte, griff in seine Tasche und zog einen wasserdichten Beutel hervor, in dem sich ein paar zusammengefaltete Papiere befanden. Er schob den Gizmo zu den Papieren und verschloss den Beutel sorgfältig.
    »Den brauche ich jetzt nicht mehr«, sagte er und schob den Beutel tief in die Hosentasche von Blackwoods Informanten.
    »Vielleicht möchte Noah den Gizmo ja haben«, meinte Mitch.
    »Natürlich will er das«, erwiderte Butch. »Und du sorgst dafür, dass er ihn kriegt, klar?«
    »Wie bitte? Was?«
    Doch Butch antwortete nicht – zumindest nicht mit Worten. Er packte Mitch mit festem Griff und stieß ihn über die Reling.
    Leider hatte Mitch nicht annähernd so viel Glück wie Marty O’Hara. Zwei Sekunden nachdem er den Boden unter den Füßen verloren hatte, klatschte er ins kalte Wasser.
    Pfeifend trat Butch von der Reling zurück. Er hoffte für Mitch, dass Blackwood seine E-Mails zeitnah checkte.
    Noah Blackwood war gerade dabei, eine Pressemitteilung aufzusetzen, die er über seine PR-Agentur verbreiten lassen wollte:
    Obwohl ich kaum Zeit hatte, mich von den Strapazen meiner Kongo-Expedition zu erholen, habe ich beschlossen meine Freunde von der Northwest Zoo & Aquarium auf ihrer Suche nach einem Riesenkalmar zu begleiten. Meine Teilnahme an der Expedition ist rein freiwillig und nicht kommerziell motiviert. Ich sehe mich in einer ausschließlich unterstützenden Rolle und werde vor Ort aushelfen, wenn mein Material oder meine Erfahrung angefragt werden. Sollte das NZA-Team Erfolg haben, und den wünsche ich ihm von ganzem Herzen, dann werde ich als einer der ersten Menschen vor den hochmodernen Aquarien meiner Kollegen stehen, um dieses faszinierende Tiefseewesen zu bewundern.
    Mit einem zufriedenen Lächeln auf den Lippen schickte er den Text ab. Binnen weniger Stunden würde der Artikel in den großen Zeitungen dieser

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