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Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Jagd in der Tiefsee (Cryptos)

Titel: Jagd in der Tiefsee (Cryptos) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roland Smith
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grünen Knopf und schnitt ein Loch in die Außenwand der Kugel.
    »Hey, du hast’s kaputt gemacht!«, rief Luther aus.
    »Oh, wie ungeschickt von mir«, murmelte Marty.
    Der verblüffte Luther steckte neugierig den Kopf durch die Öffnung, wobei er fast das Gleichgewicht verlor und über den Beckenrand kippte. »Wow! Wie eine Raumkapsel!« Er zog seinen Kopf wieder heraus, um Grace Platz zu machen.
    Im Inneren der Kugel befanden sich drei schmale Sitze – zwei vorne und einer hinten – sowie ein Bedienungspult mit Unmengen von Knöpfen, Schaltern und Hebeln. Als Grace den Kopf aus der Kugel zog, meldete sich Wolfes Funkgerät.
    »Die Schimpansin ist ausgebüxt«, gab Cap durch.
    »Wie konnte das denn passieren?«
    »Woher soll ich das wissen?«
    »Vielleicht hat sie das Zahlenschloss an ihrem Käfig geknackt«, überlegte Marty. »Das hat sie auf dem Kongoflug auch schon gemacht.«
    »Sie ist auf dem Kriegspfad«, warnte Cap. »Eben war sie in der Bordküche. Soweit ich gehört habe, wird es wohl eine Weile dauern, bis es Frühstück gibt.«
    Wolfe sah Luther an.
    »Vergiss es«, antwortete der. »Das Büschel, das sie mir letztes Mal ausgerissen hat, ist gerade eben erst nachgewachsen … in einer anderen Farbe.«
    »Das ist doch eher vorteilhaft«, bemerkte Marty.
    »Ich sagte Nein!«, wiederholte Luther mit Nachdruck.
    »Okay«, gab Wolfe nach. »Phil, sorge dafür, dass die Türen zum Moonpool geschlossen bleiben. Wir können es uns absolut nicht leisten, dass Bo hier drinnen Amok läuft, bevor wir MAR gestartet haben.« Dann sprach er wieder ins Funkgerät. »Cap, versuche Yvonne zu fassen zu kriegen. Sag ihr, dass sie Bo einfangen soll.«
    »Ich habe sie bereits angefunkt«, sagte der Kapitän. »Sie antwortet nicht.«
    »Versuch’s weiter. Und probier’s auch in der Kantine. Und wenn sie dort nicht ist, dann ist sie vielleicht in ihrer Kabine. Schicke jemanden bei ihr vorbei, der sie aufweckt.«
    »Congo und TH streunen ebenfalls herum«, verkündete Grace.
    Wieder warf Wolfe Luther einen Blick zu. »Da du offensichtlich nicht bereit bist deinen Haarschopf zu opfern, kannst du ja wenigstens versuchen die Ausreißer mit der Drohne zu finden und das Einfangen zu koordinieren.«
    Luther salutierte: »Aye, aye, Sir.«
    Wolfe rollte mit den Augen. »Okay, dann lasst uns mal loslegen.«
    »Sie steigen zuerst ein«, instruierte Ted den immer noch überwältigten Dr. Lepod. »Sie setzen sich auf den Rücksitz und ich schnalle Sie an.«
    Endlich bekam Lepod den Mund auf: »Ich kann Ihnen gar nicht genug danken, dass Sie mich an diesem einmaligen historischen Ereignis teilhaben lassen.« Nach diesen feierlichen Worten kletterte er durch das Loch in der goldenen Außenwand und zwängte sich auf den Rücksitz.
    Ted küsste Ana, dann schloss er sein Visier.
    »Pass auf dich auf, du kleiner Idiot«, sagte Ana, während sich Ted auf dem linken Vordersitz anschnallte.
    Marty umarmte Grace, schüttelte allen übrigen Anwesenden die Hand und klemmte sich dann auf den Sitz neben Ted.
    »Hey, Marty«, rief Luther. »Kannst du mich in dieser Verkleidung überhaupt hören?«
    »Klar und deutlich«, kam Martys Stimme über einen Lautsprecher im Kontrollraum.
    »Okay, das ist gut«, sagte Luther, »weil ja in der Außenwand eures Gefährts dieses Riesenloch ist, und durch das dringt Wasser ein und dann ersauft ihr.«
    »Puh, das hätte ja was werden können! Mein Gott, zum Glück hast du uns noch gewarnt! Nicht auszudenken!« Mit diesen Worten drückte Marty auf den roten Knopf des Molekül-Disruptors und verschloss damit das Loch in der Außenwand.
    »Nasenpopler!«, rief Luther.
    »Dabei kann ich meine Nase nicht mal kratzen! Nicht mit diesem Helm auf dem Kopf«, lachte Marty. »Bis später, Nasenpopler, wir tauchen jetzt ab und spielen ’ne Partie Wasserball mit Architeuthis.«
    Dann begann MAR im Moonpool zu sinken. Beklommen blickte Grace der Kugel hinterher. Sie hatte das bange Gefühl, dass sie Marty zum letzten Mal gesehen hatte. Aber das war nicht alles, was sie dachte: Gleichzeitig spukte ihr auch ein Tagebucheintrag ihrer Mutter im Kopf herum. Sie blickte Wolfe an. »Hast du ein gutes Gefühl bei der Sache? Ist diese Kugel sicher?«
    »Ich denke schon«, antwortete Wolfe. »Komm mit in die Kontrollkabine. Dann kannst du sehen, was Marty von der Kugel aus sieht.«
    »Phil und ich gehen jetzt besser und helfen bei der Suche nach Roy«, meinte Bertha.
    »Roy? Wieso? Was ist denn mit dem?«, fragte Grace.
    Wolfe

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