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Jagd in die Leere

Jagd in die Leere

Titel: Jagd in die Leere Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K.M. O'Donnell
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für die Operation Ihre Hilfe zukommen lassen. Ich möchte, daß Sie das Bindeglied zwischen mir und diesem Krankenhaus darstellen, mir Assistenten besorgen, meine Privatsphäre schützen, und ich möchte, daß Sie Ihre Verbindungen spielen lassen, um abzusichern, daß ich mit dem gehörigen Respekt behandelt werde. Und daß meine Anweisungen befolgt werden. Anderenfalls …«
    »Ich werde es versuchen«, sagte Perkins.
    »Nur versuchen? Dieser Mann hier in dem Bett hat auch nur versucht. Sehen Sie ihn sich jetzt an.«
    »Es geht nicht anders. Ich werde tun, was ich kann. Schließlich«, sagte Perkins, und seine Stimme klang jetzt in dem engen Privatzimmer erschreckend laut, »habe ich nie viel auf die verdammte Ärztekammer gegeben. Meiner Ansicht nach ist sie verdammt viel zu reaktionär und wird im allgemeinen als Macht des Guten weit überschätzt. Nahezu alle wertvollen Neuerungen, die wir je hatten, wurden von ihr abgeblockt. Ganz eindeutig.«
    »Nun«, sagte der Arzt, und eine leichte Spur von Befriedigung, die ihn den Fall für Augenblicke ganz vergessen ließ, schwang in seiner Stimme mit. »nun, das gibt uns wenigstens etwas, worüber wir uns einmal unterhalten können.«

 
Sieben
     
    DRINNEN:
    Einmal hatte Della geglaubt, sie sei schwanger. Sie hatte Schmerzen und Krämpfe im Unterleib gehabt, und jeden Morgen war ihr übel geworden; und an einem bestimmten Morgen fühlte sie sich derart schlecht, daß James auf der Stelle einen Krankenwagen rufen wollte, um sie ins Hospital zu bringen. Sie hatte die Arme öffnen müssen und seine arme, abhängige Gestalt lange, lange Zeit halten müssen, um ihn zu beruhigen und davon zu überzeugen, daß mit ihr alles in Ordnung war und es nur die allgemeinen Schwierigkeiten waren, die Frauen haben. Und vielleicht noch ein bißchen Depression dazu; jedenfalls nichts, worüber er sich Sorgen zu machen brauchte. Das war die Hölle gewesen, weil James, trotz all seiner guten Vorzüge, doch ein schwerer Mann war, und sein Gewicht, das im Bett auf sie drückte, hatte ihr Schmerzen bereitet. Wichtiger war aber natürlich, daß sie niemals ihren Einfluß opferte; sie hatte teuer dafür bezahlt, hatte ihre Ehe darauf aufgebaut, und falls sie jetzt zusammenbrach, könnte alles damit vergehen. Alles. Nichtsdestotrotz blieb die Tatsache, daß sie schwanger sein könnte , daher erlaubte sie ihm, am selben Tag eine Verabredung mit einem Arzt auszumachen, obgleich sie sich bereits bedeutend besser fühlte, als sie sich zum Aufstehen gezwungen hatte und ihn sie durch das Zimmer führen ließ, um einige Dinge zu überprüfen.
    Der Arzt, den sie aufsuchten, war der Ansicht, daß die äußerlichen Zeichen auf eine Schwangerschaft hinzudeuten schienen und schickte sie auf der Stelle zu einem Frauenarzt. Im Taxi schmiegte sich James eng an sie, blickte ihr mit Verehrung in die Augen und sag te: »Meinst du, wir haben es wirklich geschafft? Meinst du, daß das wirklich möglich ist? Oh, Della, wenn es nur möglich wäre – es könnte uns beiden weiterhel fen.« Sie legte ihm einen Finger über die Lippen und täusch te dadurch vor, daß sie nicht wollte, daß der Taxifahrer mithörte; in Wirklichkeit war sie geradezu froh darüber, weil sie verblüfft war, ja verblüfft: Nach dem, was der andere Arzt ihr vor längerer Zeit über ihren Zustand erzählt hatte, war es ganz einfach unmöglich, daß sie schwanger war. Aber so war es: Das Leben konnte, wie es schien, alles überwinden, was sich ihm in den Weg stellte, wenn man nur genug achtgab. Sie erlaubte James, ihre Finger zu streicheln und leise Worte zu flüstern, die sich wie Dankgebete anhörten, und als er sie in die Praxis des Frauenarztes geleitete, tat er das mit dem geistesabwesenden Wohlwollen eines jungen und wohlhabenden Mannes, der seine Braut zum erstenmal der Öffentlichkeit vorstellt. In seinem Benehmen war augenblicklich ein penibler und anmaßender Aspekt gewesen, den sie bei ihrem Mann nicht für möglich gehalten hätte. Sie hatte nie gedacht, daß die Möglichkeit einer Schwangerschaft eine solche Wirkung auf ihn haben könnte. Anscheinend versetzte die Möglichkeit, einen Erben zu bekommen, den armen Mann in ein Hochgefühl, obwohl sie ihm aufgrund von beträchtlichen Erfahrungen dieser Art hätte sagen können, daß es ganz egal war, ob man einen Erben hatte oder nicht; wenn man tot war, war man tot, und der Rest war bloß ein Versuch, dieses Grauen zu verdrängen, bloß ein Versuch, die Illusion aufzubauen, daß es

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