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Jagdfieber

Jagdfieber

Titel: Jagdfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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Glänzen trat in ihre Augen, doch sie verriet nichts. Das war auch nicht nötig. Paige konnte sich lebhaft vorstellen, was passierte, wenn zwei so explosive und leidenschaftliche Personen aneinandergerieten. Entweder sie zerfleischten sich in einem verbalen Duell der Extraklasse, oder … Nun, es gab eigentlich nur noch eine Möglichkeit, wie das enden konnte, doch Leanne gab nichts preis. In diesem Punkt blieb sie unerbittlich.
    „Was zwischen uns passiert ist, ist nicht wichtig“, erklärte sie bestimmt und blinzelte das sinnliche Glimmen, das sich kurzfristig in ihren Blick geschlichen hatte, einfach weg. „Dein Vater und ich werden nie miteinander reden können, ohne dass es in Streit ausartet. Dafür ist dieser sture Texaner zu stolz, und er wird mir mein Leben lang nachtragen, dass ich ihn damals verlassen habe. Aber in einem Punkt sind wir uns einig, auch wenn er mir unterstellt, das wäre alles nur Show: Wir wollen beide nur euer Glück. Was Chloe angeht … Sie hat ihres nun mit Ryan gefunden, und ich gönne es beiden von Herzen.“ Ein weiches Lächeln erhellte ihr Gesicht und vertrieb den Ärger daraus. „Beide sind ganz besondere Menschen, und sie ergänzen sich gegenseitig. Viel besser, als das bei mir und Ryan der Fall gewesen wäre. Grüß die beiden von mir, wenn du sie morgen siehst. Wirst du das für mich tun?“
    „Darauf kannst du dich verlassen.“
    Paige nickte und blickte dann auf die Uhr. Sie war überrascht, dass seit ihrem Eintreffen fast zwei Stunden vergangen waren.
    „Oh, ich glaube, ich sollte wieder los. Ich habe gar nicht bemerkt, wie schnell die Zeit vergangen ist.“
    Sie erhob sich von ihrem Stuhl und wartete darauf, dass ihre Mutter es ihr gleichtat. Leanne begleitete sie zur Tür, doch bevor sie sich endgültig verabschiedete, gab Paige einem inneren Impuls nach und umarmte Leanne herzlich.
    „Es war schön, mit dir zu reden, und ich würde das gerne wiederholen“, meinte sie ehrlich.
    Ihre Mutter wirkte ein wenig überfordert. „Du hältst mich also nicht für eine egoistische Hexe?“
    „Ich halte dich für einen Menschen mit Fehlern“, erwiderte Paige und grinste dann spitzbübisch. „Aber da ich selber wirklich Unmengen davon habe, will ich mal nicht so sein und über deine großzügig hinwegsehen.“
    „Du bist eben doch die Tochter deiner Mutter“, scherzte Leanne zustimmend, wurde aber gleich darauf ernst. Fürsorglich legte sie die Hand auf Paiges Arm. „Hör mal, ich möchte dir gerne noch einen Rat mit auf den Weg geben und hoffe, du bist mir deswegen nicht böse.“
    Paige lächelte fragend. „Was denn für einen Rat?“
    „Pass auf dein Herz auf, wenn du dich mit Victor abgibst. Er ist ein sehr misstrauischer Mensch, hart und kompromisslos. Ein Fehler und du wirst gnadenlos aufs Abstellgleis geschoben. Häng dich nicht zu sehr an ihn, wenn du dir seiner Gefühle nicht sicher bist.“
    Sofort musste sie an Jason denken, und ihr kam fast das Essen wieder hoch. Wenn Victor rausbekam, dass sie eine Ehe kaputtgemacht hatte, dann war sie bei ihm untendurch. Nicht mal wegen ihrer unrühmlichen Rolle als Ehebrecherin, sondern weil sie es ihm verschwiegen hatte. Die Chance, ihm davon zu erzählen, hatte sie verpasst. Sie hätte sich ihm schon in der Jagdhütte anvertrauen müssen, doch durch ihre Feigheit war diese Gelegenheit dahin. Jetzt konnte sie nur noch beten, dass er nie etwas davon erfuhr.
    „Ist alles okay?“
    Sie schreckte auf und versuchte, sich zu beruhigen, indem sie sich immer wieder vorsagte, dass sich hier keiner für sie und ihre Vergangenheit interessierte. Keiner ahnte etwas vom Ehedrama der Mancinis, und Dallas war weit weg. Sie lächelte ihre Mutter beruhigend an.
    „Mach dir keine Sorgen, mir geht es bestens“, log sie. „Ich werde deinen Ratschlag beherzigen und mich nicht zu sehr an ihn hängen.“
    Ihre Mutter verzog skeptisch das Gesicht. „Wenn ich mir das Leuchten in deinen Augen so ansehe, sobald du ihn erwähnst, fürchte ich, dass es für solche Ratschläge schon längst zu spät ist.“
    Paige musste ihr recht geben, versuchte aber nach außen hin, möglichst cool zu wirken. „Victor und ich kommen wunderbar miteinander klar. Er ist gar nicht so spießig und biestig, wie er immer tut.“
    Leanne lachte. „Du meine Güte, dann habe ich ihn wohl völlig falsch eingeschätzt“, neckte sie.
    Paige nickte ernst. „Das hast du bestimmt. Er ist einfach toll.“
    „Tja, so ganz kann ich deinen Enthusiasmus nicht teilen, aber

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