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Jagdfieber

Jagdfieber

Titel: Jagdfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vivian Hall
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gefährliche Kombination. Humor war selten bei Männern. Gepaart mit einem solch attraktiven Äußeren stellte er ein unschlagbares Argument dar, um vielleicht doch noch mit ihm auszugehen.
    „Ein frühes Grab?“, wiederholte sie und griff sich mit bedauernder Geste an ihr Herz. „Du meine Güte, das lag wirklich nicht in meiner Absicht“, ging sie auf seinen kleinen Spaß ein. Dann siegte ihre Neugier. „Darf ich erfahren, wen ich hier so mitleidlos ins Jenseits befördere?“
    „Entschuldigen Sie meine grauenhaften Manieren“, erklärte er schuldbewusst, brachte wieder etwas Abstand zwischen sie und deutete eine Verbeugung an. „Mein Name ist Quinn St. Clair. Es ist mir eine Ehre und ein Vergnügen.“
    Er nahm ihre Hand in seine, beugte sich formvollendet darüber und hauchte einen zarten Kuss auf ihren Handrücken. Paige sah auf ihn hinunter. Sein leicht schläfriger Blick unter halbgeschlossenen Lidern wirkte ungemein sexy.
    Gnade Gott der Frau, die sich ernsthaft in ihn verliebt , dachte sie noch und stellte sich anschließend selbst vor.
    „Ich bin Paige Turner.“
    Er richtete sich umgehend wieder auf und wirkte überrascht und ernüchtert zugleich.
    „Oh, das wusste ich nicht.“ Sie verstand nur Bahnhof. Er klang fürchterlich enttäuscht, als hätte er gerade gemerkt, dass er zwar einen Sechser im Lotto gewonnen, aber leider den Schein verloren hatte.
    „Tut mir leid, aber ich verstehe nicht ganz, worauf Sie hinaus wollen.“
    „Victor Seymour ist ein enger Freund von mir“, erklärte er und schenkte ihr einen bedeutsamen Blick.
    Scheiße …
    Paige spürte, wie Hitze langsam über Wangen, Hals und Dekolleté kroch, als ihr die Bedeutung seiner Worte bewusst wurde. Er war mit Victor befreundet, eng befreundet, und was machten enge Freunde für gewöhnlich? Richtig. Sie redeten miteinander, oder in Victors speziellem Fall: Er beklagte sich höchstwahrscheinlich bitterlich über die nervige Amerikanerin, die ein Nein nicht akzeptieren wollte und wie eine Klette an ihm hing.
    Wie peinlich …
    Paige blinzelte heftig und versuchte, sich ihren Schock nicht anmerken zu lassen, als eine weitere, diesmal weibliche Stimme, die traute Zweisamkeit störte und sie zumindest für den Augenblick aus dieser unerfreulichen Situation erlöste.
    „Mein lieber St. Clair, wie immer auf der Pirsch, wie ich sehe.“
    Scharf wie ein chirurgisches Skalpell durchschnitt die spöttische Bemerkung das unangenehme Schweigen. Neugierig versuchte Paige, einen Blick hinter Quinns Körper zu werfen; er merkte es und trat höflich zur Seite. Gleich darauf hätte sie ihn am liebsten zurückgezerrt, denn sie blickte unversehens in die eiskalten Augen von Charlotte Fitzroy. Paige wurde es flau im Magen, ihre Nerven lagen blank.
    „Charlotte, wie schön, dich wiederzusehen“, grüßte Quinn die Blondine und nahm die ihm angebotene Rechte zwischen seine langen Finger. Sein Tonfall war freundlich, dennoch konnte sich Paige des Eindrucks nicht erwehren, dass er alles andere als glücklich über Charlottes Anwesenheit war. In der Zwischenzeit begutachtete sie ihre Rivalin. Zum ersten Mal sah sie diese Frau aus nächster Nähe und musste zugeben, dass Victors Geliebte wirklich außerordentlich schön war, obwohl sie die Blüte ihrer Jugend schon hinter sich hatte. Doch das tat ihrer Attraktivität keinen Abbruch, sondern verlieh ihr höchstens eine weltgewandte Aura. Ein Typ wie Marlene Dietrich, elegant und beeindruckend in ihrem fließenden Abendkleid und dem erlesenen Schmuck. Ein wenig neidisch betrachtete Paige die eleganten Konturen von Charlottes Körper, eingehüllt in cremefarbene Seide, die schmeichelnd die fragile Figur einhüllte und dabei nicht mehr Haut als nötig offenbarte. Tropfenförmige Diamantohrringe hingen von den zierlichen Ohrläppchen hinunter und schwangen dezent hin und her, sobald sie ihren Kopf mit der platinblonden Hochsteckfrisur bewegte. Alles an ihr wirkte stilvoll und dezent. Paige kam sich im direkten Vergleich vor wie ein Paradiesvogel, obwohl sie für ihre Verhältnisse wirklich zurückhaltend gekleidet war und auf knallige Farben verzichtet hatte. Sie trug ein raffiniert geschnittenes Kleid in einem kräftigen Dunkelblau. Der Stoff schmiegte sich so eng um ihren Körper, als hätte man sie darin eingenäht, trotzdem war es so gut geschnitten, dass es ihre Bewegungsfreiheit nicht einschränkte. Das gute Stück war die Kreation eines aufstrebenden New Yorker Designers. Ein energiegeladener junger

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