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Jagdhaus in Der Eifel

Titel: Jagdhaus in Der Eifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg R. Kristan
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Summton und die rot aufleuchtende Zelle ließen erkennen, daß die Verbindung hergestellt war. Zunächst war die Stimme von Fräulein Kuhnert sowohl durch die Tür als auch über die Leitung zu hören. »Herr Freiberg, Frau Aston ist am Telefon, sie ist völlig aufgelöst und weint. Ich stelle durch.«
    »Was wollen Sie schon wieder? Mein Mann ist verunglückt und Sie…« Die anderen Worte gingen im Schluchzen unter.
    »Beruhigen Sie sich, Frau Aston, bitte. Was ist passiert?«
    »Sie werden ihn auf dem Gewissen haben, wenn er stirbt«, stieß sie unter Weinkrämpfen hervor. »Er ist seit Tagen nur noch ein Nervenbündel. Was hat die Polizei heute morgen mit ihm gemacht? Er ist nicht mehr nach Hause gekommen.«
    »Bitte, Frau Aston, was ist passiert und wo?«
    »Am Clemens-August-Platz. Ein Zusammenstoß mit einem Zementfahrzeug.«
    »Ist es schlimm?«
    »Er liegt im Unfallkrankenhaus St. Petrus. Er lebt. Mehr hat die Schwester nicht gesagt. Ich bin auf dem Wege ins Krankenhaus. Aber was wollen Sie von ihm? Sie haben kein Recht…«
    »Bitte, Frau Aston, wir werden alles tun, was uns möglich ist…«
    Sie hatte den Hörer aufgelegt.
    Freiberg rief die Leitzentrale an. »Wer hat heute morgen den Unfall am Clemens-August-Platz aufgenommen?«
    Die Antwort kam sofort. »Polizeiobermeister Wächter und seine Leute.«
    »Könnt ihr mir den übers Netz holen, ich muß mit ihm sprechen.«
    »Kein Problem, die haben noch Dienst.« Nach wenigen Minuten kam der Rückruf. »Wächter, Polizeiobermeister.«
    »Freiberg, erstes Kommissariat.«
    »Was will die Mordkommission von mir?«
    »Der Unfall Clemens-August-Platz, vor ein paar Stunden. Wie ist das passiert? Der Verunglückte war vorher bei mir wegen einer Aussage.«
    »Der Mann muß nicht ganz dicht gewesen sein – frontal gegen ein Betonmischfahrzeug. An dem Laster war nicht viel zu sehen. Die Trommel drehte sich wie auf der Kirmes, immer schön weiter. Stoßstange und linker Scheinwerfer kaputt und ein paar Kratzer an der Kühlerhaube.«
    »Und der Verunglückte?«
    »Der hat unwahrscheinliches Glück gehabt, dem geht es leidlich. Schock und schwere Prellungen. Ein Zeuge hatte den Eindruck, der sei absichtlich gegen den schweren Brummer gefahren – aber was Zeugen so alles gesehen haben wollen. Wenn sich einer auf diese Weise verabschieden will, darf er sich vorher nicht anschnallen.«
    »Der Wagen ist wohl hin?«
    »Und ob«, antwortete Obermeister Wächter. »Der hat seine Knautschzone verbraucht und noch ein bißchen mehr. Stabil sind diese Wagen ja – aber gegen ein Betonmischfahrzeug!«
    »Danke Ihnen, Obermaestro. – Den Fall können wir euch Straßenengeln überlassen.«
    Kommissar Freiberg war betroffen und erleichtert zugleich. Aston hatte wahrscheinlich aus einer Kurzschlußreaktion heraus gehandelt. Betonfahrzeug sehen, erkennen, daß keinem anderen etwas passieren konnte und – frontal drauf. Er hatte nur vergessen, daß er angeschnallt war. So könnte es gewesen sein. Gurt rettet Leben – Klick! Schuldige und Unschuldige – Klick! Vielleicht war es auch nur ein Unfall.
    »Fräulein Kuhnert, Herr Aston hatte einen Unfall. Jetzt bitte das St.-Petrus-Krankenhaus. Verlangen Sie die zuständige Schwester.«
    Es dauerte keine zwei Minuten, bis sich die Stationsschwester meldete. Auf die Frage des Kommissars, ob er den Patienten sprechen könne, antwortete sie eindeutig: »Nein! Der Patient braucht Ruhe, absolute Ruhe! Sie werden mit den Unfallermittlungen wohl warten können, so wichtig sind die Polizeiakten nicht.«
    »Schwester, hören Sie bitte! Ich kann Ihnen das jetzt nicht alles erklären, aber wenn Herr Aston in der Lage ist, eine Nachricht entgegenzunehmen, so sagen Sie ihm bitte, Kommissar Freiberg wünscht gute Besserung und läßt ausrichten: die Sekretärin sei am Freitag bereits nicht mehr im Dienst gewesen. Dann weiß er schon Bescheid. Das ist eine gute Medizin für ihn.«
    »Ihre Heilkünste stammen wohl aus der Zeit der Aderlässe und Kräuterweiblein«, wunderte sich die Schwester.
    »Sie haben’s erfaßt. Wenn Sie Herrn Aston bitte nur sagen, Sie hätten eine gute Nachricht für ihn. Das gehört unbedingt dazu.«
    »Wenn es so viel für die Polizei bedeutet, werde ich Ihre geheimnisvolle Botschaft schon ausrichten. Was tun wir nicht alles auf der Unfallstation für unsere Lieferanten.«
    »Frau mit Herz, ich danke Ihnen«, verabschiedete sich Freiberg und dachte, wenn Aston schuldig ist, schadet es nicht, wenn er unschuldig ist, wird es

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