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Jagdhaus in Der Eifel

Titel: Jagdhaus in Der Eifel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Georg R. Kristan
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Rimberger hob ab. Man merkte, wie er Haltung annahm und die Muschel besonders fest an sein Ohr drückte, damit die Anwesenden nicht so deutlich hören konnten, was gesprochen wurde.
    »Jawohl, Herr Staatssekretär, es geht um den Freitag. Die Kriminalpolizei hat noch Ermittlungsbedarf«, stelzte er daher. »Gewiß, Herr Staatssekretär, wenn die Herren gegangen sind, werde ich eingehend berichten.«
    Danach blieb das Telefon still.
    Die Runde wartete.
    Dr. Rimberger trommelte einige Male mit den Fingernägeln auf den Schreibtisch – ein unangenehmes Geräusch. Bürodirektor Runge war zurückgekommen und nahm schweigend seinen Platz ein. Von dieser Sache würde etwas an ihm hängen bleiben. Die Beförderung zum Ministerialrat konnte er abschreiben, wenn das mit der Abwesenheit nicht stimmte.
    »Wie still arbeitet doch dieses Haus«, sinnierte Lupus Müller.
    Dr. Dederichs wußte, wie es gemeint war. Welch ein Gelächter würde es geben in den anderen Ressorts und im Parlament, welch sarkastische Kommentare im eigenen Stall. Reif für die Bildzeitung: »Top-Sekretärin fehlt Freitag und Montag – niemand merkt es!« Bei einem Amtsboten wäre sofort der Aktenkreislauf zusammengebrochen.
    »Das wär’s dann wohl«, meinte Freiberg. »Herr Doktor Rimberger, Sie haben bisher die Angelegenheiten Fournier bearbeitet und koordiniert. Ich muß Sie bitten, zu der jetzt offensichtlichen Diskrepanz der Erkenntnisse zu Ihren früheren Angaben eingehend schriftlich Stellung zu nehmen und den Sachverhalt richtig darzustellen. Sollte sich doch noch herausstellen, daß Brigitte Fournier am Freitag gearbeitet hat, wäre ich für eine sofortige Nachricht dankbar. Wenn ich nicht im Präsidium bin – bitte an die Einsatzzentrale. Sie wird von mir informiert.«
    »Selbstverständlich, Herr Freiberg. Sie können sich ganz auf mich verlassen.«
    »Wie bisher auch«, bestätigte Lupus.
    Alle waren bemüht, die Verabschiedung so schnell wie möglich hinter sich zu bringen. Freiberg und Müller gingen den kurzen Weg zur Fahrbereitschaft hinüber, nicht zuletzt um auszulüften. Solch eine Ministerialposse – oder war es schon eine Kriminalposse – lief in Bonn nicht alle Tage.
    »Chef«, sagte Lupus in seiner immer dezenten und respektvollen Art, »jetzt ist die Kacke am Dampfen! Den Zorres möchte ich nicht erleben, der sich in der Dornenburg zusammenbraut.«
    »Sachte, Junge, ganz so gut sieht unser neunzehntes K dabei auch nicht aus. Das erste K hat Schwein gehabt.«
    »Sau gehabt, Schwein geschlachtet, ganzes Speck voll Kammer.« Lupus zitierte Kindergeschütteltes.
    »Du weißt auch, was das für uns bedeutet?«
    »Au weia!«
    »Und unser Aston sieht schon nicht mehr ganz so alt aus. Ich rufe ihn nachher an, damit er keinen Mist baut in der letzten Sekunde.«
    »Er kann’s noch immer gewesen sein.«
    »Wir werden uns schon noch auf einen Täter einigen.«
    Kriminalmeister Ahrens stand zwischen den Dienstfahrzeugen auf dem Parkplatz vor der Fahrbereitschaft. Er unterhielt sich lebhaft mit einem der Fahrer. Der Mann freute sich: »Das war mal ‘ne richtige Durchsage, kein Chefgeseier und keine Übung. Donnerwetter, die Geisterstimme hat sogar funktioniert. Unser Bürodirektor hat einen Sound wie der Chopper.«
    »Herr Freiberg, hören Sie«, sagte Ahrens, »der Kollege meint, er hätte die Fournier damals am Mittwoch oder Donnerstag einige Zeit nach Dienstschluß oben am Venusberg beim Sportplatz Casselsruh gesehen, zu Fuß. Sie hatte ihn einige Tage vorher gebeten, er möchte doch am Freitag ihren Scirocco auf die Bühne nehmen. Sie müßte bald zum TÜV.«
    »Das stimmt?« fragte Kommissar Freiberg aufs höchste alarmiert.
    »Ja, aber sie hat den Wagen dann nicht gebracht«, erwiderte der Fahrer des Ministeriums. »Ob das da oben beim Sportplatz Mittwoch oder Donnerstag war, kann ich nicht genau sagen. Es war schon ziemlich spät.«
    Freiberg überlegte laut: »Höchst interessant. Mittwoch war es nicht. Da hat sie mit ihrem Chef in Röttgen, – äh – da war sie nach Dienstschluß mit ihrem Wagen bei Ministerialdirektor Aston, um Vorgänge abzeichnen zu lassen. Beim Sportplatz – das kann nur am Donnerstag gewesen sein. Wie war sie angezogen?«
    »Schick wie immer. Das ist eine tolle Frau – hm – gewesen. Wer die abgemurkst hat, gehört aufgehängt oder geköpft. Kurze fünfe – Rübe ab! Sie war immer dankbar und hat ein vernünftiges Trinkgeld gegeben, wenn ich ihr den Wagen gemacht habe. Wissen Sie, das gehört dazu, wir

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