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Jagdrevier: Thriller

Jagdrevier: Thriller

Titel: Jagdrevier: Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bobby Cole
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ich am Leben bleiben. Immer geradeaus, das war ihm wichtig. Aber ich konnte bloß meine Füße sehen, und das auch nur ein kleines bisschen. Es war schrecklich.«
    »Ja, Ma’am«, sagte Ollie.
    Erneut kamen ihr die Tränen. »Dann hat der Polizist mich gefunden. Bitte danken Sie ihm von mir.«
    »Kennen Sie ...« Ollie blätterte ein paar Seiten zurück, um den Namen noch einmal nachzulesen. »Kennen Sie jemanden namens Jake Crosby?«
    Ihre Augen weiteten sich. Dann erwiderte sie: »Das ist unser Nachbar ... Er und mein Mann sind gute Freunde ... Sie jagen zusammen.«
    Ollie stieß die Luft aus.
Verdammt. Wie passt das alles zusammen?
Er musste Mick anrufen.
    »Ruhen Sie sich ein bisschen aus, Mrs Littlepage. Ich schicke Ihnen einen weiblichen Deputy. Die Frau hilft Ihnen, Ihren Mann zu erreichen, okay? Sie sagten, er sei auf Geschäftsreise. Wo ist er denn?« Ollie zückte seinen Stift.
    »In Biloxi. Bei einer Tagung. Er ist Pharmareferent.«
    »Vielen Dank, Ma’am. Ich weiß, Sie haben heute Nacht Schreckliches durchgemacht. Wir helfen Ihnen, Ihren Mann zu erreichen. Versprochen.«
    Ollie stand auf und berührte sanft ihre Hand, um ihr damit zu sagen, alles würde wieder gut. Als er den Raum verließ, kam eine Krankenschwester herein. In dem durchsichtigen Miniplastikbecher, den sie in der Hand hielt, befand sich eine pfirsichfarbene kleine Pille.

Fünfundfünfzig
    Reese spürte, wie ihm etwas über den Nacken kroch, und tastete danach. Er hielt das kleine Knöllchen zwischen Daumen und Zeigefinger fest und machte das Feuerzeug an, um es zu betrachten.
    »Verdammte Zecke«, sagte er angewidert und zerquetschte sie zwischen den Fingern.
    Er wischte sich die Hand an den Jeans ab und legte eine Pause ein, um nachzudenken.
Der Anruf war seltsam. Mini wohnt mit diesen zwei Typen zusammen. Der eine ist ein Junkie, der ständig mit Stoff erwischt wird, der andere säuft und fängt immer wieder Schlägereien an. In dem Haus gibt es dauernd Ärger. Kein Wunder, dass der Sheriff sein Telefon hat. Wahrscheinlich hat die Polizei die Bude gestürmt und es gefunden.
    »Diese Idioten!«, murmelte Reese. Dann zündete er sich eine Zigarette an.
    Mit der eingeschalteten Taschenlampe in der Hand ging er hinaus auf die alte Holzabfuhrstraße. Er warf einen Blick auf die Uhr, sah auf zum klaren Nachthimmel und schätzte, dass ihm bis zum Tagesanbruch noch etwa zwei Stunden blieben. Bei der Suche nach Fußabdrücken ließ er den Strahl der Taschenlampe hin und her wandern.
Er muss auf dieser Seite des breiten Baches sein. Das Wasser ist viel zu tief, um den Bach zu überqueren. Und wenn ich dich heute Nacht nicht kriege, du Arschloch, dann weiß ich immer noch, wer du bist und wo du wohnst. Früher oder später erledige ich dich.
    Auf einer Anhöhe am Rand einer abgeholzten Fläche konnte Reese die Umrisse eines Hochstands ausmachen. Von dort aus würde er eine bessere Sicht haben. Er rannte hin und stieg die Leiter hinauf. Dabei bebte die ganze Konstruktion. Oben angekommen tastete er nach dem Türriegel und öffnete ihn. Reese drückte die Tür auf, hievte sich hinein und ließ den Blick auf der Suche nach Lichtern durch den umgebenden Wald wandern. Er horchte, hoffte auf irgendein verräterisches Geräusch. Das Raubtier war zum Sprung bereit.
    Der Anruf des Sheriffs ging Reese immer noch im Kopf herum.
Er weiß etwas.
Dass der Sheriff ihn – oder eigentlich Johnny Lee – angerufen hatte, war mehr als seltsam.
    Nach ein paar Minuten, in denen er weder etwas gehört noch etwas gesehen hatte, hangelte Reese sich wieder nach unten. Er ging zu einem weiter südlich gelegenen Forstweg und leuchtete auch diesen mit der Taschenlampe ab. Nach zwanzig Metern entdeckte er frische Fußspuren im weichen Untergrund.
    »Verdammt! Das ist heiß!«, rief Reese laut.
    Er rannte hin und sah sich die Spuren genauer an. Sie stammten von zwei verschiedenen Personen. Eine trug schwere Stiefel, die andere deutlich kleinere Tennisschuhe. Grinsend nahm Reese die Verfolgung wieder auf.

Sechsundfünfzig
    Ollie stürmte den Flur der Notaufnahme entlang. Die automatische Tür öffnete sich und er stürzte hindurch. Der Parkplatz war von hellen Scheinwerfern erleuchtet. Er reckte den Hals, um zu erkennen, was dort vor sich ging. Marlows Silhouette vor den Kameras war nicht zu übersehen. Er wurde von einem CBS-Partnersender aus Tuscaloosa interviewt.
    »Shit!«, sagte Ollie laut.
    »Sheriff Marlow, ich brauche Sie!«, schrie er quer über den

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