Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jagdzeit

Jagdzeit

Titel: Jagdzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Osborn
Vom Netzwerk:
„Mensch, Nancy, kein Grund, vor Angst in die Hosen zu machen. Das ist ein gutes Gewehr. Es gehört Ken. Er schießt Gänse damit. Das ist Vierer-Schrot, und du kannst einen Mann damit fast in zwei Teile schießen.“
    Art sagte: „Wie waren die Ratten? Der Frau vor zwei Jahren hingen sie nur so runter, als sie rauskam.“
    „Ja, was ist los mit euch Weibern?“, sagte Greg. „Verkriecht euch alle in demselben dreckigen Loch da unten? Warum nur?“
    Plötzlich sprach sie. Ihre Stimme passt zu ihrer Gesichtsfarbe, dachte Art. Das war interessant. „Bitte, lasst mich gehen“, sagte sie.
    Greg antwortete: „Aber wir halten dich doch nicht auf, Nancy.“
    „Bitte.“
    „Nun geh schon.“
    „Ich hab’ euch doch nichts getan. Keinem von euch. Nichts. Vor einer Woche habe ich euch noch nicht mal gekannt. Bitte. Ich hab’ zwei kleine Mädchen. Ich bin eine Mutter. Bitte.“
    Art feuerte. Die Kugel pfiff harmlos über ihren Kopf, was er beabsichtigt hatte.
    Sie wirbelte herum und schoss zurück. Auf nichts. Die Dunkelheit im Inneren der Mühle war ein dichtes, sicheres Versteck.
    Und dann drehte sie durch und fing an zu rennen. Ließ die Flinte fallen und lief in blinder Panik Richtung Mauer.
    Greg sah es voraus und bewegte sich schnell. Sie hatte die Mauer fast erreicht, als er ihr zuvorkam, und sie prallte gegen ihn, bevor sie realisierte, dass er da war und anhalten konnte. Er hielt sie lachend fest, mit einem Arm an sich gepresst, hielt sein Gewehr am ausgestreckten Arm von sich, damit sie es ihm nicht entreißen konnte, wenn sie überhaupt auf den Gedanken kam.
    Art tauchte auf. „Du oder ich?“ Er lächelte nicht. Verachtung lag in seiner Stimme und ungeduldige Wut.
    „Wir könnten ein bisschen spielen.“
    „Vergiss es. Wir haben noch nichts gegessen.“
    Greg schaute runter auf Nancy und Kens zerrissenes Jagdhemd. Er erinnerte sich an ihre heiße, feuchte Wärme und spürte für einen Moment so etwas wie Bedauern. Verdammt, sie war wirklich gut gewesen. Er dachte daran, wie seine Kugel in sie eindringen würde, sie von heiß zu kalt verwandeln würde. Es war erregend, und gleichzeitig war es fast eine Schande.
    „Ich nehm’ sie mir vor“, sagte er.
    Er hielt sie weiter fest und grinste. Plötzlich wusste Art, warum. Greg hatte Nancy fest an sich gepresst, sein Schwanz wurde steif, sein Arsch begann schon zu zucken.
    Art packte Nancys Arm und zerrte sie wütend von Greg weg. „Dämlicher Idiot“, schrie er. „Vergiss es!“
    „Bitte.“ Sie fiel auf die Knie, hielt die Hände hoch, bettelte. Art trat sie unterhalb der Arme in die Rippen, und sie fing an zu schreien. Er trat sie wieder hart mit dem Stiefel, diesmal in den Mund. Sie kippte um. Er hob sein Gewehr.
    Dann schob Greg ihn unsanft zur Seite. Er grinste nicht mehr. „Hör zu, Kleiner. Ich hab gesagt, sie gehört mir.“
    „Dann bring’s zu Ende, verdammt noch mal.“
    „In Ordnung. Und halt die Fresse.“ Greg drückte sein Gewehr gegen Nancys Kopf.
    Ihre Augen verdrehten sich, und in einem schrecklichen Krampf bäumte sie sich hinterrücks auf. Er begleitete ihre Bewegung mit dem Gewehr, und als sie wieder auf die Knie fiel, legte er den Lauf an ihren Hals und drückte ab. Der Schuss krachte, sie wurde auf den Boden geschleudert wie eine Puppe und landete wie ein nasser Sack auf dem Rücken. Ihre Beine zuckten; sie setzte sich krampfhaft auf, mit einem klaffenden Loch im Nacken. Ihr Mund bewegte sich, und ihre Augen sagten etwas. Greg jagte ihr noch zwei Kugeln in die Brust, und als sie immer noch aufrecht saß, mit erhobenen Händen, immer noch bettelnd, eine in den Kopf, in Höhe des Nasenbeins. Die Wucht des Schusses schleuderte sie nach hinten und sie purzelte in einem letzten Nervenkrampf von der Mauer auf den Boden weiter unten.
    Sie gingen hin und guckten nach. Sie lag auf dem Rücken, die Beine leicht gespreizt, die Arme ausgestreckt. Ihre toten Augen starrten zurück.
    „Mann, die war hart“, sagte Greg.
    Art sagte mit einem unangenehmen Unterton: „Dein letzter Schuss wäre besser dein erster gewesen.“
    „Hau doch ab“, sagte Greg. Und grinste.
    „Los, machen wir weiter“, sagte Art. „Wir müssen sie loswerden.“
    „In Ordnung. Und zum Teufel mit Ken, diesmal lasse ich die Pulle nicht stehen. Ich bin fast krepiert vor … “
    Er brachte den Satz nicht mehr zu Ende.
    Die Luft ging ihm aus, plötzlich, wie ein Schlag in den Magen. Art blickte ihn scharf an. Da war ein münzgroßes rundes Loch, das sich an den

Weitere Kostenlose Bücher