Jahrestage 3 - aus dem Leben von Gesine Cresspahl

hätten ausgereicht für das City College, er gibt die Schule auf
    Die Mutter hat einen beständigen Job; Sirhan oft arbeitslos. Einmal verdientes Geld hortet er gern
    Raucht nicht, trinkt nicht. Kann keinen Befehl ertragen
    Pflegt den Garten, ist beliebt bei den Nachbarn, spielt mit Älteren Halma, eine davon ist Jüdin
    Möchte Jockey werden, darf die Pferde aber nur nach dem Rennen umherführen, zum Abkühlen
1965
Bewirbt sich um Arbeit bei einer staatlichen Rennbahn. Dabei muß er sich Fingerabdrücke nehmen lassen
    Nach den Negeraufständen von Watts fürchtet ein Albert Hertz in Alhambra um sein Leben und kauft für $ 31.95 einen Revolver vom Typ Iver Johnson 55 SA , achtschüssig
1966
Arbeit auf der Ranch Granja Vista del Rio. Pferde bewegen. Fällt von einem runter, Verletzungen am Kinn, Magenschmerzen. Glaubt sich nicht genug entschädigt. Gibt Sehbeschwerden an
1967
Krieg der Israelis gegen Araber. Verlust der Heimat
    Seit dem 24. September angestellt in einem Reformgeschäft in Pasadena. $ 2.00 die Stunde. Führt dort Reden über die Israelis, die alles haben und doch mit Gewalt über Jordanien herfallen. Inzwischen hat Mr. Herz den Revolver weitergegeben an seine Tochter, Mrs. Westlake. Der ist eine Schußwaffe im Haus unheimlich, sie gibt sie einem achtzehnjährigen Nachbarn in Pasadena, der sie im Dezember an einen Bruder Sirhans verkauft
1968
Im Laden brüstet Sirhan sich damit, daß er kein amerikanischer Staatsangehöriger ist (was die Voraussetzung für legalen Waffenkauf wäre). Am 7. März macht der Brotgeber eine Bemerkung über Sirhans Arbeitsweise. Ende des Jobs
    Geht am 4. Juni ins Ambassador Hotel in Los Angeles.
    Am 5. um 00 : 17 (3 : 17) schießt er das ganze Magazin auf Kennedy und Freunde leer

    Beweis gegen Mrs. Cresspahl: Fernsehen ist tauglich. Sogar brauchbar für Schularbeiten. Werbesendungen ohne Wirkung
    Jetzt Kennedy und Sirhan zusammenführen. Gründe für den Treffpunkt.
    Amerikanischer Tod (Robinson Adlerauge, Gesine C., wahrscheinlich sogar D. E.). Beweis, oder Gegenbeweis?
    Gewalttätigkeit nationales Kennzeichen?
    Konflikte aus Vielfalt der Herkunftsländer?
    Gewaltsame Ausrottung der Indianer
    Darwinismus auf Gewinnstreben übertragen?
    Bereicherung der Nation durch
    Krieg gegen
Indianer
Mexicaner 1846-1848
Spanier 1898
    (Bürgerkrieg 1861-1865)
    Nationalgeschichte als Westernfilm mit garantiertem Mord, meist durch Schußwaffen
    Mord in Lohnstreiten: die Molly Maguires in den Grubenbezirken von Pennsylvania, 1854-1877
    Noch 1937, beim Streik in den Rouge-Werken von Dearborn, Mich.
    Das Recht des amerikanischen Mannes, eine Waffe zu tragen. Spielzeug. Ernest Hemingway.
    Schützenverein. Lobby der Waffenfabriken und Waffenhändler. Jährlich 21 000 Schußwaffenmorde. Pro Kopf der Bevölkerung eine Feuerwaffe im Schrank
    Neue Morde (1966): Richard Speck, 25, ermordet acht Schwesternschülerinnen in Chicago
    Charles Whitman, 25, schießt vom Turm der Texas-University wahllos in die Gegend, tötet 16 Menschen, verletzt 31
    Robert Benjamin Smith, achtzehn Jahre, zwingt in einem Kosmetiksalon von Mesa, Arizona, drei Frauen und zwei Kinder, sich auf den Fußboden zu legen wie Speichen in einem Rad, erschießt sie planmäßig, zwei überleben
    1967:
    1968:
    Versuchte und geglückte Attentate seit dem Bürgerkrieg (nur Schußwaffen):
    ABRAHAM LINCOLN , Präsident, † 15. April 1865
    WILLIAM SEWARD , Außenminister, verw. 1865
    JAMES GARFIELD , Präsident, † 19. Sept. 1881
    WILLIAM KCKINLEY , Präsident, † 14. Sept. 1901
    THEODORE ROOSEVELT, Präsident a. D., verw. im Wahlkampf, 14. Okt. 1912
    FRANKLIN D. ROOSEVELT , gewählter Präsident, nicht getroffen 15. Feb. 1933
    ANTON CERMAK , Bürgermeister von Chicago, † 6. März 1933 (an Stelle ROOSEVELTS )
    HUEY P. LONG , Senator für Louisiana, † 10. Sept. 1935
    HARRY S. TRUMAN , Präsident, nicht getroffen am 1. Nov. 1950
    JOHN F. KENNEDY , Präsident, † 22. Nov. 1963
    MALCOLM X , Negerführer, † 21. Feb. 1965 (Broadway und 166.)
    JAMES MEREDITH , Negerführer, verw. 6. Juni 1966
    GEORGE LINCOLN ROCKWELL , Nazichef, † 25. Aug. 1967
    MARTIN LUTHER KING , Negerführer, † 4. April 1968
    ROBERT F. KENNEDY , Senator für New York, † 6. Juni 1968, 4 : 44 ante meridiem, atlantische Sommerzeit
    Hatte Sirhan Bishara Sirhan ausreichend Zeit, die amerikanische Manier der Diskussion zu erlernen? Elf Jahre und hundertundvierundvierzig Tage
    Anlaß (nach Notizbüchern Sirhans, gefunden 696 East Howard Street, Pasadena): Für den 6.