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Jahrmarkt der Eitelkeit

Jahrmarkt der Eitelkeit

Titel: Jahrmarkt der Eitelkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Makepeace Thackeray
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von Major Michael O'Dowd aus unserem Regiment und Tochter von Fitzjurld Ber'sford de Burgo Malony von Glenmalony, Grafschaft Kildare.«
    »Und vom Muryan Square, Dublin«, sagte die Dame ruhig und überlegen.
    »Ja natürlich, auch Muryan Square«, flüsterte der Major.
    »Dort war es, wo du mir den Hof gemacht hast, mein lieber Major«, sagte die Dame. Und der Major stimmte zu, wie er jeder in Gesellschaft gemachten Behauptung zustimmte.
    Major O'Dowd, der seinem König in allen Teilen der Welt gedient und jede Beförderung durch mindestens eine kühne und ritterliche Tat erkauft hatte, war der bescheidenste, schweigsamste, harmloseste und sanfteste kleine Mann und seiner Frau so gehorsam, als wäre er ihr Laufbursche. Am Offizierstisch war er stets schweigsam und trank viel. Hatte er genug Alkohol zu sich genommen, schwankte er schweigend nach Hause. Wenn er sprach, dann nur, um jedermann in jedem Punkt recht zu geben. So ging er in vollkommener Ruhe und Zufriedenheit durchs Leben. Die heißeste Sonne Indiens hatte ihn nie hitzig gemacht und das Tropenfieber ihn nicht erschüttert. Er näherte sich einer Batterie ebenso gleichgültig wie einem Mittagstisch. Mit gleichem Appetit aß er Pferdefleisch und Schildkrötensuppe, und er hatte eine alte Mutter, Mrs. O'Dowd von O'Dowdstown, der er nur zweimal im Leben ungehorsam gewesen war, nämlich, als er davonlief und zu den Soldaten ging und als er darauf bestand, diese schreckliche Peggy Malony zu heiraten.
    Peggy war eins von fünf Mädchen und elf Kindern des edlen Hauses von Glenmalony. Ihr Gatte war ihr leiblicher Vetter mütterlicherseits und hatte demnach nicht den unschätzbaren Vorteil, mit den Malonys verwandt zu sein, die sie für die vornehmste Familie der Welt hielt. Nachdem Miss Malony neun Saisons in Dublin und zwei in Bath und Cheltenham einen Lebensgefährten gesucht und nicht gefunden hatte, befahl sie mit ungefähr dreiunddreißig ihrem Vetter Mick, sie zu heiraten.
    Der ehrliche Bursche gehorchte und nahm sie mit nach Westindien, wo sie den Vorsitz der Damen des ...ten Regimentes übernahm, in das er soeben versetzt worden war.
    Mrs. O'Dowd war noch keine halbe Stunde in Amelias Gesellschaft (wie überhaupt in jedermanns Gesellschaft), als die liebenswürdige Dame ihrer neuen Freundin auch schon alles mitgeteilt hatte, was mit ihrer Herkunft und ihrem Stammbaum zusammenhing. »Meine Liebe«, sagte sie gutmütig, »es war eigentlich meine Absicht, daß George mein Schwager würde, und meine Schwägerin Glorvina hätte auch gut zu ihm gepaßt. Na ja, vorbei ist vorbei, und da er schon mit Ihnen verlobt war, so habe ich mich entschlossen, Sie statt dessen als Schwester zu betrachten und Sie wie ein Glied meiner Familie zu lieben. Meiner Treu, Sie haben so ein hübsches, gutmütiges Gesicht und Wesen, daß wir uns gewiß gut vertragen werden, und Sie werden ein netter Familienzuwachs sein.«
    »Das wird sie sicher«, sagte O'Dowd mit beistimmender Miene, und Amelia fühlte sich nicht wenig belustigt und dankbar, plötzlich in eine so große Verwandtschaft aufgenommen zu sein.
    »Wir hier sind alles gute Kerle«, fuhr die Majorsfrau fort. »Es gibt kein Regiment, wo Sie eine einträchtigere Gesellschaft und eine angenehmere Offiziersmesse finden werden. Bei uns gibt es keinen Zank und Streit, keine Verleumdungen und keinen Klatsch. Wir lieben uns alle.«
    »Ganz besonders Mrs. Magenis«, sagte George lachend.
    »Frau Hauptmann Magenis und ich haben uns wieder ausgesöhnt, obgleich sie mich so behandelt hat, daß sie mich beinahe mit grauen Haaren ins Grab gebracht hätte.«
    »Wo du doch so schönes schwarzes hast, meine liebe Peggy«, rief der Major.
    »Halt'n Mund, Mick, du Dummkopf. Die Ehemänner stehen einem immer im Wege, meine liebe Mrs. Osborne. Und wie oft habe ich meinem Mick schon gesagt, daß er den Mund nur zum Kommandieren und Essen und Trinken aufmachen soll. Ich werde Ihnen alles über das Regiment erzählen und Sie warnen, wenn wir einmal allein sind. Stellen Sie mich nun Ihrem Bruder vor. Das ist ja fürwahr ein gewaltig hübscher Mann und erinnert mich an meinen Vetter, Dekan Malony (Malony von Ballymalony, meine Liebe, wissen Sie, der Ophelia Scully von Oystherstown, eine leibliche Cousine von Lord Poldoody, geheiratet hat). Mr. Sedley, es freut mich unendlich, Ihre Bekanntschaft zu machen. Vermutlich speisen Sie heute in der Offiziersmesse. (Denk an den verflixten Doktor, Mick, und vor allem, bleib nüchtern für meine Gesellschaft

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