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Jahrmarkt der Eitelkeit

Jahrmarkt der Eitelkeit

Titel: Jahrmarkt der Eitelkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Makepeace Thackeray
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nachdem die erste schmerzliche Erschütterung vorüber war, in einem weißen Hut mit Trauerflor ein wenig an dieser Zerstreuung teil. Der Anblick dieser Stoppel- und Rübenfelder, die jetzt ihm gehörten, bereitete ihm eine geheime Freude. Zuweilen nahm er mit ausgesuchter Demut keine Flinte, sondern nur einen friedlichen Bambusstock mit, während sein großer Bruder Rawdon und die Wildhüter neben ihm drauflosfeuerten. Pitts Geld und Landbesitz machten auf seinen Bruder einen tiefen Eindruck. Der mittellose Oberst wurde direkt unterwürfig und ehrerbietig gegenüber dem Oberhaupt des Hauses und verachtete den Milchbart Pitt nicht mehr. Rawdon lauschte interessiert den Pflanzungs- und Bewässerungsplänen seines älteren Bruders, gab seine Ratschläge über die Ställe und das Vieh, ritt nach Mudbury, um eine Stute anzusehen, die ihm als Reitpferd für Lady Jane geeignet schien, und erbot sich, sie zuzureiten. Der rebellische Dragoner war jetzt ganz bescheiden und demütig und ein höchst verständiger jüngerer Bruder geworden. Er erhielt laufend Berichte von Miss Briggs aus London über den kleinen Rawdon, der dort zurückgeblieben war. Mitunter schrieb der Junge auch selbst. »Mir geht es gut«, schrieb er. »Ich hoffe, Dir geht es sehr gut. Ich hoffe, der Mama geht es sehr gut. Dem Pony geht es sehr gut. Grey nimmt mich zum Reiten mit in den Park. Ich kann Trab reiten. Ich habe den kleinen Jungen wiedergetroffen, der schon einmal geritten ist. Er hat geweint, als er Trab geritten ist. Ich weine nicht.« Rawdon las diese Briefe seinem Bruder und Lady Jane vor, die davon entzückt war; der Baronet versprach, für die Ausbildung des Knaben zu sorgen, und seine gutherzige Frau gab Rebekka eine Banknote und bat sie, dafür ein Geschenk für ihren kleinen Neffen zu kaufen.
    Ein Tag folgte dem anderen, und die Damen des Hauses verbrachten ihre Zeit mit jenen ruhigen Beschäftigungen und Unterhaltungen, mit denen sich die Damen vom Lande zufriedengeben. Die Glocke rief zum Essen und zum Beten. Die jungen Damen übten täglich nach dem Frühstück auf dem Klavier, wobei Rebekka so gütig war, sie zu unterweisen; dann zogen sie derbe Schuhe an und streiften durch den Park oder die Büsche oder gingen jenseits der Parkumfassung in die Dörfer und fielen mit Lady Southdowns Arzneien und Traktaten in die Hütten ein, wo sich Kranke befanden. Lady Southdown fuhr in einem Ponywagen aus und hatte dabei oft Rebekka neben sich, die mit dem größten Interesse den feierlichen Reden der verwitweten Gräfin zuhörte. Abends sang Mrs. Rawdon der Familie Stücke von Händel und Haydn vor und begann mit einer großen Strickarbeit, als ob sie dazu geboren wäre und diese Lebensweise fortsetzen sollte, bis sie in glänzendem hohem Alter ins Grab sinken und Trauer und eine große Menge Staatspapiere hinterlassen würde – als ob keine Sorgen und Gläubiger, keine Pläne, Ausflüchte und Armut außerhalb des Parktores auf sie warteten, um sich auf sie zu stürzen, sobald sie wieder in die Welt hinaustrat.
    Es ist nicht schwer, die Frau eines Landedelmannes zu sein, dachte Rebekka. Ich glaube, ich könnte mit fünftausend Pfund jährlich auch eine gute Frau werden. Ich könnte meine Zeit im Kinderzimmer totschlagen und die Aprikosen am Spalier zählen. Ich könnte die Pflanzen im Gewächshaus begießen und die abgestorbenen Blätter von den Geranien abknipsen. Ich könnte mich bei alten Frauen nach ihrem Rheumatismus erkundigen und den Armen für eine halbe Krone Suppe kochen lassen. Bei fünftausend pro Jahr würde ich das kaum merken. Ich könnte sogar zehn Meilen weit zu einem Nachbarn zum Essen fahren und mich nach der Mode des vorletzten Jahres kleiden. Ich könnte zur Kirche gehen und mich in dem großen Familienstuhl wach halten oder hinter den Vorhängen bei herabgelassenem Schleier schlafen, wenn ich erst ein bißchen Übung hätte. Ich könnte alle bezahlen, wenn ich nur das Geld hätte. Dies ist es, worauf die Taschenspieler hier so stolz sind. Sie blicken mitleidig auf uns arme Sünder herab, die keins haben. Sie halten sich für großzügig, wenn sie unseren Kindern eine Fünfpfundnote schenken, und verachten uns, weil wir nichts haben.
    Wer weiß, vielleicht hatte Rebekka mit ihren Gedanken recht, und es war bloß eine Geld- und Vermögensfrage, die den Unterschied zwischen ihr und einer ehrbaren Frau ausmachte. Wer kann behaupten, er sei besser als sein Nachbar, wenn er die Versuchung in Betracht zieht? Wenn bequemes

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