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Jahrmarkt der Eitelkeit

Jahrmarkt der Eitelkeit

Titel: Jahrmarkt der Eitelkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Makepeace Thackeray
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Osbornes Tod auf dem Plateau von Mont Saint-Jean niederstreckte, das Haar abgeschnitten hatte.
    Er genas, erholte sich und hatte wieder einen Rückfall, nachdem er sich einer Prozedur von Aderlässen und Kalomel ausgeliefert hatte, die er nur wegen seiner starken Konstitution durchhalten konnte. Er war zum Skelett abgemagert, als man ihn an Bord des Ostindienfahrers »Ramchunder« brachte. Er stand unter dem Kommando von Kapitän Bragg, kam aus Kalkutta und legte in Madras an. Dobbin war so schwach, daß sein Freund, der ihn während der Krankheit gepflegt hatte, prophezeite, der ehrliche Major werde die Reise niemals überleben, sondern eines Morgens, in Fahne und Hängematte gehüllt, über Bord gehen und die Reliquie, die er auf dem Herzen trug, mit in den Ozean hinabnehmen. Mochte es nun jedoch die Seeluft sein oder die neu erwachende Hoffnung – von dem Tage an, da das Schiff mit geblähten Segeln von der Reede abfuhr und gen Heimat steuerte, fing unser Freund an, sich zu erholen, und war vollkommen wiederhergestellt, wenn auch so mager wie ein Windhund, noch bevor sie das Kap der Guten Hoffnung erreichten. »Kirk wird diesmal noch um den Majorsrang gebracht werden«, sagte er lächelnd. »Er wird erwarten, seine Beförderung in der Zeitung zu lesen, wenn das Regiment nach Hause kommt.« Wir müssen nämlich vorausschicken, daß das tapfere ...te Regiment, das so viele Jahre im Ausland gewesen war, nach seiner Rückkehr von Westindien durch den Feldzug von Waterloo um seinen Englandaufenthalt gebracht worden war. Es war dann gleich von Flandern nach Indien beordert worden. Nun hatte es den Befehl zur Heimkehr bekommen, gerade als der Major krank in Madras lag, weil er sich so beeilt hatte, dorthin zu kommen. Er hätte also seine Kameraden begleiten können, hätte er ihre Ankunft in Madras abgewartet.
    Vielleicht wollte er sich in seinem erschöpften Zustand nicht wieder unter die Obhut Glorvinas begeben. »Ich glaube, Miss O'Dowd hätte mich zur Strecke gebracht, wenn wir sie an Bord gehabt hätten«, sagte er lachend zu einem anderen Passagier. »Und sobald sie mich den Wellen übergeben hätte, hätte sie dich überfallen und als Beute nach Southampton gebracht, darauf kannst du dich verlassen, Joseph, mein Junge.«
    Es war in der Tat kein anderer als unser dicker Freund, der sich ebenfalls als Passagier an Bord der »Ramchunder« befand. Er hatte zehn Jahre in Bengalen zugebracht. Die häufigen Diners, Gabelfrühstücks, das Bier und der Rotwein, die ungeheuren Arbeiten im Büro und der erfrischende Branntwein, zu dem man ihn dort gezwungen hatte, waren nicht spurlos an Waterloo-Sedley vorübergegangen. Eine Reise nach Europa wurde ihm jetzt dringend empfohlen, und da er seine Dienstzeit in Indien abgeleistet hatte und sein gutes Gehalt es ihm ermöglicht hatte, eine beträchtliche Summe beiseite zu legen, so konnte er jetzt nach eigenem Ermessen heimkehren und mit einer guten Pension in England leben oder zurückkehren und den Dienstrang einnehmen, der ihm seinem Dienstalter und seinen ungeheuren Talenten nach zukam.
    Er war etwas magerer geworden, seit wir ihn zuletzt sahen, hatte dafür aber an Majestät und feierlicher Haltung gewonnen. Er hatte sich den Schnurrbart wieder wachsen lassen, zu dem ihn sein Dienst bei Waterloo berechtigte, und stolzierte, mit einer prächtigen goldbebänderten Samtmütze und vielen Nadeln und Juwelen geziert, auf Deck umher. Er nahm das Frühstück in seiner Kajüte ein und kleidete sich zu seinem Erscheinen auf dem Achterdeck so sorgfältig an, als ob er sich auf der Bond Street oder auf dem Corso in Kalkutta zeigen wollte. Er hatte einen Eingeborenen mit, der sein Kammerdiener und Pfeifenträger war und den Wappenhelm der Sedleys in Silber auf dem Turban trug. Dieser orientalische Bediente hatte unter Joseph Sedleys Tyrannei sehr zu leiden. Joseph war in bezug auf sein Äußeres eitel wie eine Frau und brauchte für seine Toilette ebensoviel Zeit wie eine verblühte Schönheit. Die jüngeren Passagiere, wie der junge Chaffers vom 150. Regiment und der arme kleine Ricketts, der nach seinem dritten Fieber nach Hause zurückkehrte, fragten Sedley bei Tisch aus und brachten ihn dazu, wunderbare Geschichten über sich selbst und seine Heldentaten im Kampf gegen Tiger und Napoleon zu erzählen. Er war großartig, als er das Kaisergrab in Longwood 5 besuchte und diesen Herren und den jungen Schiffsoffizieren (Major Dobbin war nicht dabei) die ganze Schlacht bei Waterloo

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