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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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flüsterte er Jake ins Ohr: »Er ist gerade mal dem Windelalter entwachsen und glaubt bereits, er wüsste alles.«
    Die letzten Agenten betraten den Saal, darunter auch Alan und Miriam, die noch halb zu schlafen schien und ständig gähnte, sowie seine Tante Rose. Hinter ihnen kam leichtfüßig Gallianas Windhündin Olivia angetrabt, die sofort hinüber zu ihrem Platz am Ende des Konferenztisches lief. Als schließlich Galliana selbst den Raum betrat, verstummten alle Gespräche. Jake fiel auf, dass sie wieder den langen dunkelblauen Umhang trug, der mit Uhren und Phoenixen bestickt war. In den Händen hielt sie einen Stapel Papiere.
    »Sind alle anwesend?«, fragte sie Jupitus.
    »Alle außer Nathan Wylder und Oceane Noire«, seufzte Jupitus. »Ersterer scheint seinen Ärger mit Hochseefischfang zu bekämpfen, und Madame Noire befindet sich noch in ihren Ankleidegemächern.«
    »Was bedeutet, dass wir sie erst im nächsten Jahrhundert wieder zu sehen bekommen werden«, flüsterte Miriam ihrem Mann kichernd zu.
    »Dann werden wir ohne sie beginnen müssen«, sagte Galliana in ernstem Ton und blickte in die Runde. »Zwei Punkte stehen auf der Tagesordnung. Für diejenigen unter Euch, die noch nicht auf dem neuesten Stand sind: Der Einsatz in Stockholm war ein Fehlschlag. Unsere Agenten wurden abgefangen, und das Atomium ging verloren.«
    Bestürzt riefen die Anwesenden durcheinander. »Die gesamte Lieferung? Wie ist das möglich? Wer hat das getan?« und dergleichen, und Jake senkte beschämt die Augen. Wieder spürte er Jupitus’ sengenden Blick auf sich.
    Galliana hob eine Hand. »Das Warum, Wie und Weshalb ist im Moment irrelevant.« Sie nahm ihre Notizen und begann laut vorzulesen: »Der Täter war etwa fünfzehn Jahre alt, ungefähr eins achtzig groß, blond, wahrscheinlich Europäer. Er nannte sich ›der Leopard‹. Begleitet wurde er von einem dunkelhaarigen jungen Mann in etwa demselben Alter.«
    Jake schloss die Augen.
    »Sagt irgendjemandem diese Beschreibung etwas?«, fragte Galliana in die Runde. »Miss Wunderbar?«
    Die stattliche Lydia Wunderbar, Leiterin der Bibliothek der Gesichter, schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, nein«, antwortete sie in ihrem etwas derben bayerischen Akzent. »Ich bin noch dabei, die Archive genauer zu durchsuchen. Agent Chieverley geht mir dabei zur Hand.«
    »Ich brauche nicht eigens zu sagen, dass jeder, der glaubt, etwas zur Aufklärung der Sache beitragen zu können, angehalten ist, unverzüglich vorzutreten. Diese Angelegenheit ist von größter Wichtigkeit«, sprach Galliana weiter. »Niemand? Gut. Dann zum zweiten Punkt der Tagesordnung.« Sie zog ein Stück Pergament aus ihrem Papierstapel und hielt es hoch. »Vor einer Stunde erhielt ich diese Nachricht. Offensichtlich an einem sehr weit zurückliegenden Datum abgesandt.«
    Jake hob den Kopf und versuchte etwas zu erkennen, sah aber nur eine lange Abfolge rätselhafter Symbole.
    »Bei der Verschlüsselung handelt es sich um Hypoteca. Sie wurde wie folgt übersetzt.« Galliana hielt einen Bogen Papier mit mehreren Zahlenkolonnen und ein paar Buchstaben hoch.
    »Hypoteca?«, sagte Jake zu Charlie. »Den Namen hab ich doch irgendwo schon mal gehört.«
    »Hypoteca war die Frau des siebten Kommandanten der Geschichtshüter. Sie hat den Code entwickelt«, antwortete Charlie.
    Jake begutachtete das Papier in Gallianas Händen. Mehrere Zahlenkolonnen mit Buchstaben dazwischen, die ihm rein gar nichts sagten, unterteilt in vier Gruppen, waren darauf zu sehen. Ganz am Ende stand der Satz: Folgt der Schattenhand.
    »Nun, die Zahlen sprechen für sich selbst«, erklärte Jupitus selbstzufrieden. »Die erste Zeile bezieht sich auf Topaz’ Geburtsdatum, den 19. September 1356.«
    »Richtig.« Galliana nickte.
    Geschichtshüter konnten aus jeder beliebigen Zeit stammen, abhängig davon, in welcher Epoche ihre Eltern stationiert waren oder zu welchem Datum sie gerade reisten. Topaz war, wie sie Jake erzählt hatte, während der Schlacht von Poitiers im Hundertjährigen Krieg geboren worden – in einem Munitionszelt.
    »Die zweite Zeile«, fuhr Jupitus fort, »beinhaltet die geografischen Koordinaten.«
    »In der Tat«, bestätigte Galliana. »In diesem Fall die Insel Vulcano im Tyrrhenischen Meer. Bei der letzten Zahlenkolonne handelt es sich um das Datum, von dem aus die Nachricht gesandt wurde.«
    »Entschuldigung, aber ich habe meine Brille vergessen«, unterbrach Rose. »Wie lautet das Datum?«
    Jake wartete gespannt –

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