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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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hochoffiziell aus wie immer. Genau in der Mitte der Eingangshalle trafen die beiden Gruppen aufeinander, und alle blieben stehen. Felson blickte erwartungsvoll von einem Gesicht zum nächsten.
    Nathan nickte Charlie kurz zu, der daraufhin das Wort ergriff. »Kommandantin Goethe, Mister Cole, ich fürchte, wir haben schlechte Neuigkeiten.«
    Jupitus neigte den Kopf.
    »Unser Einsatz ist fehlgeschlagen. Wir wurden überfallen, die gesamte Atomiumlieferung ging verloren.«
    »Wie bitte?«, keuchte Jupitus ungläubig. »Sie ging verloren?«
    »Bedauerlicherweise, ja«, erwiderte Charlie tonlos.
    »Bedauerlicherweise! Habt Ihr auch nur die geringste Vorstellung davon, was das bedeutet?« Jupitus’ Gesicht wurde aschfahl. »Wer hat Euch überfallen?«
    »Ein junger Mann. Er nannte sich ›der Leopard‹«, antwortete Charlie. »Ich beabsichtige, sofortige Nachforschungen anzustellen und herauszufinden, für wen er arbeitet und wie er uns auflauern konnte.«
    »Wie ging der Überfall genau vonstatten?«, hakte Jupitus nach.
    »Der Überfall konnte stattfinden, weil ich es verbockt habe«, platzte Jake heraus. »Ich habe gegen meine Befehle verstoßen. Es war allein meine Schuld.«
    Jupitus’ Kiefer klappte nach unten, und Galliana horchte auf.
    »Ich fürchte, das war noch nicht alles«, sprach Jake niedergeschlagen weiter. »Als Folge meines Fehlverhaltens wurde Caspar Isaksen angeschossen.«
    »Angeschossen?«, wiederholte Jupitus.
    »Aber alle Anzeichen sprechen dafür, dass er sich restlos von der Verletzung erholen wird«, mischte Charlie sich wieder ein.
    Miriam begriff als Erste, wie sehr ihren Sohn das Gewissen peinigte. »Armer Jake«, flüsterte sie.
    »Armer Jake?«, schäumte Jupitus und stützte sich mit einer Hand an der Wand ab, um den Schock zu verdauen. »Dieser Fehlschlag ist ein absolutes Desaster!«
    »Mister Cole, Kommandantin«, ergriff Nathan schließlich das Wort. »Es ist durchaus ehrenhaft von Jake, die ganze Schuld auf sich zu nehmen, doch ich kann Euch versichern: Sie liegt ebenso bei mir. Wenn ich nicht sogar allein für dieses Desaster – wie Ihr es zu Recht nennt, Mister Cole – verantwortlich zeichne. Jake hat versucht, mich zu warnen, er habe einen verdächtigen Mann mit einer Pistole gesehen, doch ich schenkte seinen Worten keine Beachtung.«
    »Wie überaus rechtschaffen von Euch, Mister Wylder. Ich bin beeindruckt«, kommentierte Jupitus. Er glaubte Nathan kein Wort.
    Jake war alles andere als glücklich, dass Nathan sein Versagen auch noch verteidigte. Er allein war verantwortlich, niemand sonst. Trotzdem freute ihn der Freundschaftsbeweis des Amerikaners, und dass er ihn gewarnt hatte, entsprach immerhin der Wahrheit.
    Da stieß eine besonders heftige Böe die schweren Eingangstüren auf und blies alle Kerzenleuchter aus. Alan tappte durch die Dunkelheit zur Flügeltür und verriegelte sie, während Galliana Jake mit einem langen Blick aus ihren sanften grauen Augen bedachte.
    »Ich denke, es ist an der Zeit, zu Bett zu gehen«, sagte Galliana. »Wir werden die Angelegenheit morgen zu Ende besprechen, wenn wir alle ausgeschlafen sind.«
    Mit gemischten Gefühlen machten sie sich auf den Weg zu ihren Zimmern. Nur Jake trödelte ein wenig hinterher und betrachtete die Porträts berühmter Mitglieder der Geschichtshüter an den Wänden. Vor dem Bild Sejanus Poppoloes, des Gründers der Organisation, blieb er stehen. Kalt und streng starrte Poppoloe auf ihn herab, als wollte er Jake sagen, wie schwer sein Versagen wog.

4

    Eine Nachricht aus den Tiefen der Zeit
    J ake wurde von Lärm vor der Tür geweckt. Leute rannten über den Flur und flüsterten aufgeregt. Felson, der quer über der Bettdecke lag, hob den Kopf und stellte die Ohren auf. Jake schaute auf die Uhr: Es war sechs Uhr dreißig. Die ersten Sonnenstrahlen drangen durch die Vorhänge an den großen Flügelfenstern und fielen auf Jakes Himmelbett. Er hatte ein prachtvolles Zimmer in einem der ältesten Flügel des Schlosses bekommen. Im Kamin schimmerte noch Glut.
    Jake stand auf, streckte den Kopf aus der Tür und schaute auf den Flur.
    Jupitus Cole kam vorbeigehastet, gefolgt von Nathans Vater Truman Wylder, der sich noch im Gehen das Hemd zuknöpfte. Dicht hinter ihnen lief, so schnell ihn seine alten Knochen und der aus Elfenbein geschnitzte Stock tragen wollten, Signor Gondolfino, selbst um diese Tageszeit in feinstem Zwirn herausgeputzt.
    »Ist was passiert?«, fragte Jake und fürchtete sich zugleich vor der

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