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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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vom Ende des Saals konnte er genauso wenig erkennen wie Rose.
    »Es ist der 10. Mai«, antwortete Galliana bedeutungsschwanger, »des Jahres 27 nach Christus«, fügte sie nach einer kurzen Pause hinzu.
    Einige der Agenten warfen sich bestürzte Blicke zu.
    »In letzter Zeit haben wir ein vermehrtes Aufkommen von Meslith-Aktivität seitens Agata Zeldts in dieser Epoche festgestellt. Agata war lange Jahre von der Bildfläche verschwunden, doch sie scheint wieder da zu sein«, fuhr Galliana fort, und Alan glitt die Kaffeetasse aus den Fingern.
    Jakes Magen verknotete sich. Während seines Einsatzes in Venedig hatte er einiges über Agata erfahren. Laut Charlie war sie »ohne Zweifel die grausamste Frau, die je auf Erden gewandelt ist«. Noch als kleines Kind hatte Agata versucht, ihren jüngeren Bruder in einem zugefrorenen See zu ertränken. Ihre Zofe hatte sie gezwungen, sich als Strafe für irgendein angebliches Vergehen nackt auf einen rot glühenden Eisenthron zu setzen, was die Zofe natürlich nicht überlebte. Außerdem war sie – und das war das Verstörendste an dem Ganzen – Topaz’ Mutter. Topaz hatte zwar längst mit ihr gebrochen und sich im zarten Alter von fünf Jahren nach Mont-Saint-Michel abgesetzt, aber die beiden waren trotzdem blutsverwandt.
    Rose meldete sich zu Wort. »Weiß irgendjemand, was dieses ›Folgt der Schattenhand‹ zu bedeuten hat?«
    Den ratlosen Gesichtern im Saal nach zu urteilen, wusste es niemand.
    »Und was noch wichtiger ist«, warf Jupitus ein, »woher wissen wir, dass die Nachricht wirklich von Topaz stammt? Agata könnte das Ganze fingiert haben, um uns …«
    Mit einem lauten Krachen flog die Eingangstür auf. »Tut mir leid, aber ich bin gekommen, so schnell ich konnte!«, rief Nathan und stürmte in den Prunksaal.
    Jake musste grinsen. Nathan war von oben bis unten durchnässt, ein Seil mit einer Harpune daran hing über seiner Schulter, unter den einen Arm hatte er einen Schwertfisch geklemmt, und mit der anderen Hand schleifte er einen Tiefseeaal hinter sich her. »Ich hoffe, ich habe nicht allzu viel verpasst. Der Aal war ziemlich widerspenstig.«
    »Nicht das kleinste bisschen Einfühlungsvermögen hat dieser Kerl«, murmelte Charlie und blickte entsetzt auf die toten Tiere. »Nicht das kleinste bisschen.«
    »Im Moment mögen sie nicht sehr appetitlich aussehen«, verteidigte sich Nathan, »aber zumindest haben wir jetzt mal eine Abwechslung auf dem Speiseplan.«
    Galliana stöhnte entnervt. »Vielen Dank, Agent Wylder. Sehr aufmerksam von Euch. Wenn Ihr jetzt so freundlich wärt, Eure Beute für den Moment beiseitezulegen und Euch zu setzen.«
    Nathan legte die beiden Fische auf einen leeren Serviertisch. »Und ganz nebenbei«, sprach er weiter, ohne auf Gallianas Worte einzugehen, und schritt ans Fenster. »Gibt es einen besonderen Grund, weshalb ein Elefant unten am Pier frei herumläuft? Zuerst dachte ich, ich würde halluzinieren, aber dann – wie soll ich sagen? – ließ er etwas fallen, das ich mir selbst zu so früher Morgenstunde unmöglich einbilden konnte.«
    »Er gehört Oceane Noire«, antwortete Galliana, endgültig verärgert. »Wenn Ihr das letzte Kommuniqué gelesen hättet, wüsstet Ihr es bereits. Und jetzt setzt Euch!«
    Nur eine winzige Spur beschämt, nahm Nathan neben Jupitus Platz. »Es gibt tatsächlich Neuigkeiten von Topaz, wie ich sehe«, flüsterte er ihm zu und analysierte mit einem kurzen Blick die Zahlen auf dem Papier in Gallianas Händen. »Beeindruckend. Es scheint, als hätte mein Schwesterherz eine beträchtliche Strecke zurückgelegt. Ist gesichert, dass die Nachricht von ihr stammt?«
    Galliana atmete einmal tief durch, dann richtete sie das Wort wieder an die versammelte Runde. »Die Sachlage ist folgende: Die Verwendung des Hypoteca-Codes spricht zwar dafür, dass die Nachricht authentisch ist. Dennoch haben wir keine hundertprozentige Garantie, dass die Mitteilung tatsächlich von Topaz verfasst wurde. Agentin Saint Honorés Anweisungen lauteten, erst dann mit dem Hauptquartier Kontakt aufzunehmen, wenn sie über Informationen der obersten Dringlichkeitsstufe verfügt. Ich gehe davon aus, dass dieser Fall hiermit eingetreten ist. Ich habe beschlossen, ein Team zu den entsprechenden Zeitkoordinaten zu entsenden, um der Sache auf den Grund zu gehen. Ich brauche nicht eigens zu erwähnen, dass für eine Zeitreise über eine Spanne von 1793 Jahren nur die Agenten infrage kommen, die sich physisch in bester Verfassung

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