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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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Tresor. Er war leer. Hastig klappte Miriam ihn wieder zu, hängte den Schlüssel zurück und rückte das Bild gerade.
    »Zu spät, sie kommt schon die Treppe rauf!«, zischte Alan. »Schnell, versteck dich irgendwo.« Alan schlüpfte hinaus auf den Gang, zog lautlos die Tür hinter sich zu und konnte sich gerade noch rechtzeitig hinter die nächste Ecke retten.
    Oceane kam mit Josephine im Schlepptau den Flur entlang und betrat missmutig ihre Suite. Wegen der ausladenden Krinolinen musste sie sich im Krebsgang durch die Tür schieben, aber sie war ohnehin zu sehr mit ihren Gedanken beschäftigt, um zu bemerken, wie Miriam hinter einem Paravent verschwand. Schnurstracks ging sie zu dem Bild mit dem Wandtresor, schob es beiseite und legte ein Buch in das Geheimfach – ein Buch, in dessen Rücken eine Palme geprägt war.
    Mit wachsender Unruhe beobachtete Miriam, wie Josephine unterdessen direkt auf den Wandschirm zugetappt kam. Da ertönte ein Klopfen.
    »Mademoiselle Noire, dürfte ich kurz mit Euch sprechen?« Es war Alans Stimme.
    Oceane riss die Tür auf. »Qu’est-ce que vous voulez?«, fauchte sie ihn an.
    »Es scheint, dass genau unter Eurem Badezimmer Wasser von der Decke tropft, Mademoiselle. Ob ich wohl einen kurzen Blick hineinwerfen dürfte?«, fragte Alan mit einem verkrampften Lächeln.
    Oceane verzog irritiert die Mundwinkel. »Zufällig habe ich gerade eine Migräne, wie die Medizingeschichte sie noch nie gesehen hat«, erklärte sie verärgert. »Depêchez-vous!«
    »Wenn Ihr es mir wenigstens zeigen würdet? Es dauert nur zehn Sekunden.« Alan ließ nicht locker – er musste Miriam eine Gelegenheit zur Flucht verschaffen.
    Oceane brummte irgendetwas und führte ihn ins Badezimmer.
    Miriam sprang hinter dem Wandschirm hervor und eilte auf die Tür zu. In diesem Moment brüllte Josephine aus vollem Hals los.
    »Halt die Klappe, du blödes Pelztier!«, fluchte Oceane aus dem Badezimmer, und die Löwin verstummte.
    Mit pochendem Herzen schlüpfte Miriam auf den Flur und schloss die Tür hinter sich.
    Zehn Minuten später lagen Alan und Miriam bequem ausgestreckt auf ihrem Bett und überlegten, wie sie an das Buch in dem Tresor herankommen konnten. Welches Geheimnis es wohl bergen mochte?
    Kurz vor Anbruch der Dämmerung wurde der Verkehr immer dichter. Andere Straßen mündeten auf die ihre ein, die allmählich zu einer Hauptverkehrsader anwuchs. Händler und Bauern fuhren mit Kutschen und Pritschenwagen neben, vor und hinter ihnen, und Charlie beschrieb dem begeisterten Gaius das geschäftige Treiben. Jake konnte es kaum erwarten, die Stadt der Städte endlich mit eigenen Augen zu sehen. Auch Lucius war aufgewacht, reckte die muskulösen Glieder und blickte sich staunend um.
    Doch dann kam, was kommen musste: Nachdem es schon eine ganze Weile nur stockend weitergegangen war, kam der Verkehr schließlich ganz zum Erliegen. Ein paar Hundert Meter weiter vorn war ein Wagen unter der Last der tonnenschweren Marmorblöcke auf der Ladefläche zusammengebrochen, und jetzt blockierte die Fracht die Straße auf voller Breite. Ein heftiger Streit brach aus, sogar Schwerter wurden gezogen, aber schließlich beruhigten sich alle, ohne dass es zu einem Blutvergießen gekommen war. Dennoch dauerte es fast volle zwei Stunden, bis der Weg wieder freigeräumt war, und als sie endlich weiterfahren konnten, war es schon weit nach acht Uhr. Wenn wir bloß Topaz nicht verpassen, dachte Jake.
    Nach und nach tauchten die ersten Gebäude in der staubigen Hitze am Straßenrand auf, zuerst nur vereinzelt, dann immer mehr. Als sie an einem Stand mit Essen und einfachem Haushaltsbedarf vorbeikamen, hob Lucius ruckartig den Kopf.
    »Du Geld?«, fragte er Nathan.
    Zögernd zog Nathan einen klimpernden Beutel aus feinem Rehleder hervor.
    Lucius schnappte sich eine Kupfermünze, sprang vom Wagen und kaufte davon eine Flasche mit einer bräunlichen Flüssigkeit darin.
    »Keine Ursache«, stammelte Nathan, als Lucius wortlos die Flasche entkorkte und einen kräftigen Schluck daraus nahm.
    Lucius verzog den Mund und wischte sich mit dem Handrücken die Lippen ab. »Ihr alle trinken«, sagte er und reichte die Flasche weiter.
    »Was ist das?«, fragte Nathan misstrauisch.
    »Essig.«
    Der Amerikaner hob abwehrend die Hände. »Nein, danke. Ich habe gerade keinen Durst.« Im Flüsterton sagte er zu den anderen: »Er mag ja ein guter Kämpfer sein, aber ich glaube, er hat sie nicht alle.«
    Doch Lucius ließ nicht locker. »Trink!«,

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