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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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wiederholte er. »Essig Gift der Hydra aufhält. Ihr alle trinkt.«
    Charlie begriff als Erster. »Ich glaube, er meint, es macht immun gegen das Schlafgas, das Jake abbekommen hat. Ich schätze, wir tun besser, was er sagt.« Er griff nach der Flasche und nahm einen kräftigen Schluck.
    Nathan und Jake folgten widerwillig seinem Beispiel. Jake konnte Essig nicht ausstehen, nicht einmal im Salat, und hatte alle Mühe, das säuerliche Zeug im Magen zu behalten.
    »Einmal trinken gut für drei Stunden«, erklärte Lucius. »Dann wieder müsst trinken. Nur so ihr sicher.«
    »Ich liebe diesen Job«, seufzte Nathan.
    Sie fuhren weiter, und Jake bestaunte begeistert die neue Umgebung. Doch schon bald wurde seine Hochstimmung gedämpft: Zu beiden Seiten der Straße ragten hässliche vierstöckige Mietskasernen auf. Dicht an dicht standen sie, die Gassen dazwischen dunkel und eng. Einmal sah er, wie ein dürres Ärmchen durch eines der viel zu kleinen Fenster den Inhalt eines Nachttopfs auf die ohnehin schon verdreckte Straße leerte. Rotgesichtige Gestalten schliefen in den Hauseingängen den Rausch der letzten Nacht aus, abgemagerte Katzen und Hunde wühlten in den Abfallhaufen nach Resten. Der Gestank von fauligem Essen, Schweiß und Urin hing in der Luft. Die Menschen, die hier leben mussten, taten ihm aufrichtig leid. Es war nicht ganz das Rom, das Jake sich vorgestellt hatte.
    »Warte, bis wir zwischen den beiden Hügeln da vorn durch sind«, sagte Charlie, der Jake die Enttäuschung ansah. »Das sind der Caelius und der Aventinus. Dahinter erwartet uns eine andere Welt.«
    Charlie hatte nicht übertrieben: Fünf Minuten später breitete sich vor ihnen eine Stadt aus, deren Tempel, Villen, Plätze und Arenen ihnen allen den Atem verschlugen. Selbst Nathan war so überwältigt, dass er zu Abwechslung die Klappe hielt.
    Charlie ließ die anderen eine Weile staunen, dann sagte er in feierlichem Ton: »Was wir hier sehen, ist nichts weniger als die Wiege unserer modernen westlichen Zivilisation, die erste echte Metropole der Welt! Der Einfluss, den Rom auf den späteren Verlauf der Geschichte haben wird, ist so allumfassend, dass wir ihn schon gar nicht mehr wahrnehmen.«
    »Das wird immer behauptet«, meldete Nathan sich nun doch zu Wort. »Aber wenn ich darüber nachdenke, fällt mir nicht viel ein, was wir den alten Römern zu verdanken hätten. Außer der Erfindung des Lockeneisens vielleicht.«
    Charlie lief puterrot an, und er ratterte los wie ein Maschinengewehr: »Nun, da hätten wir das Bildungssystem, die moderne Verwaltung, sanitäre Einrichtungen, künstliche Bewässerung, eine wahre Revolution in der Stadtplanung und der Gesetzgebung …«
    »Das schon, aber sonst?«, unterbrach Nathan und zwinkerte Jake zu.
    »Unsere Sprache wurde maßgeblich von ihnen beeinflusst. Sie haben uns das Alphabet gebracht, die öffentliche Ordnung, wie wir sie heute kennen, das Wohlfahrtssystem, von Wasser angetriebene Mühlen, den Kalender, Fensterglas, öffentlich zugängliche Bibliotheken, Zement, jede Menge Obst- und Gemüsesorten …« Charlie musste kurz verschnaufen, bevor er weitersprechen konnte. »Am Ende ist das Römische Reich zwar zerfallen, aber sein Vermächtnis lebt bis heute weiter, Agent Wylder, in beinahe jedem Winkel des Planeten: von Mont-Saint-Michel bis nach London, Paris und Washing…«
    »Immer wieder erheiternd, wie leicht sich der gute alte Charlie auf die Palme bringen lässt!«, prustete Nathan und klopfte ihm auf die Schulter. »Ich verehre das alte Rom genauso wie du, mein Bester. Man braucht nur hinzusehen: Das ist wahre Pracht ohne falsche Zurückhaltung, ganz nach meinem kultivierten Geschmack!«
    »Was ist das da drüben?«, fragte Jake, um das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken, bevor die beiden sich doch noch ernsthaft in die Haare kriegten. Er deutete auf ein gigantisches Stadion in dem Talkessel unterhalb. Es war über einen halben Kilometer lang, zu beiden Seiten von hohen Säulengängen eingefasst, und die steinernen Zuschauerränge stellten alles in den Schatten, was Jake je gesehen hatte.
    Nathan verstummte abrupt, und seine Kinnlade klappte nach unten. »Unglaublich …«, stammelte er. »Bis jetzt habe ich ihn immer nur in Illustrationen gesehen oder als Ruine. Aber das hier, meine Herren, ist das Original: der weltberühmte Circus Maximus.«
    »Circus Maximus?«, wiederholte Lucius ehrfürchtig. »Herrlich.«
    »Das größte Stadion, das je gebaut wurde«, sprach Nathan

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