Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
Vom Netzwerk:
auf dem jetzt auch unsere allseits verehrte Agata residiert.« Charlie deutete auf einen Hügel in südlicher Richtung. Reihe um Reihe prächtiger Villen säumte die steile Flanke. »Wenn man die Luxuswohnsitze so betrachtet, leuchtet sofort ein, wie aus ›Palatin‹ unser heutiges Wort ›Palast‹ entstehen konnte, findet ihr nicht?«, fragte er. »Wie dem auch sei«, sprach Charlie weiter, nachdem keiner der beiden reagierte, »das da drüben ist das Senatsgebäude, die Curia Iulia. Caesar hat sie 44 vor Christus bauen lassen, als er auf dem Höhepunkt seiner Macht war. Sie ist die Urmutter aller europäischen Parlamente und Tagungsort des römischen Senats. Alle Gesetze werden hier verabschiedet.«
    Jake war überrascht, dass ausgerechnet dieses Machtzentrum eines der unscheinbarsten Gebäude auf dem ganzen Platz war: mehr oder weniger würfelförmig mit ein paar Säulen davor, mehr nicht. Die erste Sitzung des Tages schien gerade vorüber zu sein, denn eine Gruppe Senatoren kam eifrig diskutierend die Eingangstreppe herunter.
    Jakes Blick wanderte weiter zu einem lang gestreckten zweistöckigen Gebäude aus rötlichem Stein, an dessen Vorderseite sich eine ganze Reihe tabernae befand – kleinere Geschäfte, in denen Gold und andere wertvolle Metalle gehandelt wurden. Jake beobachtete einen buckligen Mann, der mit verkniffenem Gesicht kleine silbrig schimmernde Klumpen auf eine Balkenwaage legte.
    »Und hier hätten wir die Basilica Aemilia «, erläuterte Charlie, während sie schon die Stufen zum Eingang hinaufgingen. Drinnen war es kühl wie in einer Kathedrale. Charlie deutete auf das Mittelschiff. »Bei der Basilica Aemilia handelt es ich allerdings nicht um eine Kirche, wie ihr seht, sondern um ein überdachtes Markt- und Geschäftszentrum. Gewerbetreibende aller Couleur kommen hierher, Pfandleiher, Advokaten, Makler und dergleichen. Hier herrscht ein ständiges Kommen und Gehen, was auch der Grund dafür ist, dass unser Geheimdienst sein Büro hier hat.«
    Er führte die beiden zu einer dunklen Nische hinter zwei Säulen, blickte kurz über die Schulter und drückte mit dem Fuß gegen einen Stein knapp über dem Boden.
    Jake kniff die Augen zusammen und sah das in hauchdünnen Linien in den Stein geritzte Emblem der Geschichtshüter.
    Ein leises Klick ertönte, und die Rückwand der Nische schwang zurück. Charlie schob die beiden in die dunkle Kammer dahinter, streckte noch einmal den Kopf nach draußen, um sich zu versichern, dass niemand ihnen folgte, dann schloss er die Geheimtür.
    Jake sah sich um. Die Kammer erinnerte ihn an das Londoner Büro. Auch hier führten alte Steinstufen nach unten, und auch hier waren die Wände mit Darstellungen wichtiger historischer Ereignisse verziert (wenn auch als Mosaiken ausgeführt und nicht in Öl), und wie damals in London spürte Jake beim Anblick der Bilder ein eigenartiges Kitzeln im Nacken.
    »Warum wurde das Büro schon so lange nicht mehr benutzt?«, fragte er Charlie flüsternd, damit Lucius nichts mitbekam.
    »Je weiter man in der Zeit zurückgeht«, antwortete Charlie leise, »desto weniger Agenten findet man vor Ort, weil nur wenige so große Zeitsprünge machen können. Unsere kleine Zentrale hier dient eher als Unterschlupf denn als Büro.«
    Am Ende der Treppe befand sich eine weitere Tür. Charlie klopfte in einem bestimmten Rhythmus dagegen.
    »Charlie?«, kam eine Stimme von der anderen Seite.
    »Der und kein anderer.«
    Ein Schlüssel wurde herumgedreht, und die Tür schwang auf.
    »Habt ihr sie gefunden? Ist sie bei euch?«, platzte Nathan heraus. Vor lauter Aufregung hatte er ganz vergessen, dass er noch die Schürze anhatte und einen Staubwedel in der Hand hielt.
    »Sie ist am Leben, und es geht ihr gut. Mach dir keine Sorgen«, antwortete Charlie. »Und heute Abend haben wir unseren ersten Einsatz hier.«
    »Perfekt«, erwiderte Nathan. »Sehr gute Arbeit!«
    Der große, mit dunklem Holz getäfelte Raum bildete einen angenehmen Gegensatz zu dem strengen weißen Marmor der Stadt, und Jake fühlte sich sofort zu Hause. Wie in London standen überall Tische mit Landkarten und Globen darauf, an den Wänden erstreckten sich Regale mit Büchern aus den verschiedensten Zeitaltern.
    Nathan lauschte aufmerksam Jakes Bericht von der Begegnung mit Topaz, fragte hin und wieder nach und studierte die Karte, die Topaz ihm gegeben hatte. Als Nathans Wissensdurst befriedigt war, führte Charlie Jake zu zwei Stockbetten in einer Ecke. »Du kannst deine

Weitere Kostenlose Bücher