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Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition)

Titel: Jake Djones - In der Arena des Todes: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Damian Dibben
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Schiffes geschlichen, auf dem ich gefangen gehalten wurde. C’est le garçon le plus courageux que je connais . Er ist der waghalsigste Kerl, den ich kenne.« Sie strich ihm über die Wange. »Und wenn er so rot wird wie jetzt, finde ich ihn einfach nur putzig.«
    Lucius legte die Arme um Topaz’ Hüfte und hob sie hoch. Das Rot auf Jakes Wangen vertiefte sich noch.
    »Arrête« , sagte sie und schlang lachend die Arme um seinen Hals. »Lâche-moi.« Lucius setzte sie sanft wieder ab, und Topaz flüsterte ihm zärtlich ins Ohr: »Ich bin so glücklich, dass dir nichts passiert ist.«
    Jakes Träume zerplatzten wie eine Seifenblase. Topaz und Lucius waren ein Liebespaar, das war nicht zu übersehen; er kam sich vor wie ein Vollidiot, weil er jemals etwas anderes geglaubt hatte.
    Endlich ließ Topaz von ihrem Geliebten ab und wurde wieder ernst. Sie schaute sich prüfend um, ob niemand sie beobachtete. »Schnell. Wir haben nicht viel Zeit, und hier ist es nicht sicher. Folgt mir«, sagte sie und ging in Richtung der Insel los. »Im Äskulaptempel können wir offen reden. Dann muss ich zurück, bevor jemand etwas merkt. Wie ihr seht« – sie deutete auf ihren gefiederten Harnisch –, »musste ich einige Vorkehrungen treffen, um aus der Villa rauszukommen.« Topaz klopfte auf die Schulterteile ihres Brustpanzers. Es klang hohl. »Ich weiß nicht, wie ihr Männer es schafft, den ganzen Tag dieses breite Kreuz mit euch herumzuschleppen. Wir Frauen sind so viel schmaler gebaut als ihr.«
    Lucius ließ geschmeichelt die Oberarmmuskeln spielen und nahm Topaz’ Hand.
    Jake trottete niedergeschlagen hinterher.
    Topaz führte sie durch ein dichtes Baumgestrüpp und über den kleinen Platz mit dem Obelisken. Jake bestaunte kurz die Hieroglyphen darauf, dann erreichten sie das Säulenportal des Tempels. Topaz blickte sich ein letztes Mal in alle Richtungen um, dann schlüpften sie hinein.
    Drinnen war alles düster. Ein paar glimmende Kohlen in Räucherschalen und die fahlen Sonnenstrahlen, die durch die hohen Fenster drangen, waren die einzige Beleuchtung. Nachdem Jakes Augen sich an das Zwielicht gewöhnt hatten, sah er, dass sie nicht allein waren: Überall lagen Menschen auf dem Steinboden, dazwischen schlichen schweigend ein paar Pflegerinnen umher.
    »Die Kranken kommen hierher, weil der Tempel der einzig sichere Ort für sie ist«, erklärte Topaz flüsternd.
    Eine der Pflegerinnen kam an ihnen vorbei. Im Schummerlicht sah sie in dem langen weißen Gewand aus wie ein Engel. Topaz nickte ihr wohlwollend zu, und die Frau antwortete mit einem warmen Lächeln.
    Jakes Blick wanderte die Reihen der Patienten entlang. Manche zitterten, andere krümmten sich vor Schmerzen, und einer erregte seine ganz besondere Aufmerksamkeit: Er war jünger als Jake und hatte nur noch ein Bein. Von Fieberkrämpfen geschüttelt, wälzte er sich hin und her.
    Topaz ging weiter zur dunkelsten Ecke des Raums. » Écoutez , hört genau zu«, sagte sie und wickelte vorsichtig die Kette von ihrem schmerzenden Handgelenk. »Ich habe nicht viel Zeit, deshalb werde ich euch jetzt so kurz wie möglich erklären, was ihr tun müsst. Agata, meine sogenannte Mutter, hat angefangen, mir zumindest ein kleines bisschen zu vertrauen, und es ist absolument imperatif  – es ist von allergrößter Wichtigkeit –, dass das auch so bleibt. Habt ihr das verstanden?«
    Jake und Lucius nickten.
    »Sie plant etwas, das sie ›das Ende der Ordnung‹ nennt. Und wenn Agata sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, führt sie es auch durch. ›Ende der Ordnung‹ klingt für mich, als hätte sie diesmal etwas richtig Großes vor, und …«
    »Topaz, dein Handgelenk«, unterbrach Jake, als er die roten Striemen sah, die die Metallfessel in Topaz’ Unterarm geschnitten hatte. »Dann hält sie dich tatsächlich in Ketten, wie ich es mir auf Vulcano gedacht habe. Sagtest du nicht gerade, sie würde dir vertrauen?«
    »Ich sagte, sie hat angefangen, mir zu vertrauen«, korrigierte Topaz. »Und das ist mehr, als ich zu hoffen gewagt hatte. Jake, du weißt, dass ich die meiste Zeit meines Lebens von ihr getrennt war und bei ihren größten Feinden aufgewachsen bin. Es ist mir gelungen, sie davon zu überzeugen, dass ich mich gegen meine Stiefeltern und die Geschichtshüter gewendet habe. Que je cherche la puissance noire . Dass ich mich auf die Seite der dunklen Macht geschlagen habe.« Sie atmete tief durch und blickte fragend zu Lucius hinüber, ob er auch alles

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