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Jake Djones und die Huter der Zeit

Jake Djones und die Huter der Zeit

Titel: Jake Djones und die Huter der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dibben Damian
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ein Monster!«, rief Nathan erschüttert. »Weiß er denn nicht, dass die Chemisette schon seit Noahs Zeiten nicht mehr in Mode ist?! Wir müssen dich unbedingt von hier wegschaffen.«
    Lautlos kletterte er wieder nach unten und hielt dabei die atemlose Isabella auf einem Arm, als würde sie nicht mehr wiegen als die Blätter des Blauregens, an dem er sich festhielt.
    Â»Ich möchte einen Mann wie dich heiraten, Nathan, der stark ist und ein Held«, seufzte sie.
    Â»Isabella, Schatz, haben wir dieses Thema nicht schon oft genug besprochen? Ich wäre ein schrecklicher Ehemann. Ich mag ja unwiderstehlich sein, aber ich bin ebenso unzuverlässig, unreif – einfach zum Aus-der-Haut-Fahren. Es wäre die reinste Verschwendung.« Mit diesen Worten setzte er sie auf der weichen Erde ab. »Wir müssen schnell machen. Hier wimmelt es nur so von Wachen.«
    Wenige Minuten später eilten sie quer über die Koppel auf Nathans Pferd zu, das am Waldrand wartete, als plötzlich eine Stimme aus dem Dickicht brach. »Meine Vorahnung hat mich also nicht getäuscht«, brummte sie in einem ländlichen Dialekt. »Gehorsam ist immer noch ein Fremdwort für dich.«
    Isabella erzitterte, als ein fettleibiger, rotgesichtiger Adliger zwischen den Bäumen hervortrat und alles andere als erfreut aussah. Begleitet wurde er von einer grimmig dreinschauenden Wache, die das Pferd ihres Herrn an den Zügeln hielt. »Weshalb ich entsprechende Vorkehrungen getroffen habe.«
    Â»Ah, mein lieber Chevalier Boucicault!«, begrüßte Nathan ihn, ohne das geringste Anzeichen von Nervosität zu zeigen. »Welch glücklicher Zufall, Euch hier anzutreffen. Eure Vorahnung hat sich voll und ganz bestätigt: Signorina Montefiore hat in der Tat Bedenken bezüglich ihrer bevorstehenden Heirat. Sie nimmt Anstoß an Eurem Benehmen, ganz zu schweigen von Eurer Kleidergröße.«
    Der Chevalier streckte eine Hand aus, und der Wächter legte eine Pistole hinein. » Très amusant« , erwiderte er höhnisch und überprüfte, ob die Waffe korrekt geladen war.
    Â»Und da wir gerade beim Thema sind – sosehr ich Eure Bemühungen, Eure Garderobe betreffend, auch zu schätzen weiß«, sprach Nathan ungerührt weiter und deutete auf die Weste des Chevalier, »muss ich doch darauf hinweisen, dass auch diese Streifen Euch nicht helfen werden. Sie sind sogar überaus nutzlos bei einem Körperbau wie dem Euren.«
    Isabella riss die Augen weit auf, als der Chevalier den Hahn seiner Pistole spannte und den Lauf auf Nathans Kopf richtete.
    Der Junge reagierte so schnell, dass seine Bewegungen kaum zu sehen waren: Wie aus dem Nichts schoss sein Rapier nach vorn, Funken flogen auf, die Pistole entglitt dem Griff des Chevalier, wirbelte durch die Luft und landete direkt in Nathans Hand.
    Â»Verschwinden wir!«, rief er Isabella zu, sprang auf seine imposante schwarze Stute und zog Isabella mit einer Hand hinter sich in den Sattel.
    Â» Arrêtez! Voleur!« , schrie der Chevalier hinter ihnen her, während sie über die Wiese davonpreschten, und er schaffte es in erstaunlich kurzer Zeit, sein eigenes Reittier zu besteigen, um sofort die Verfolgung aufzunehmen.
    Â»Halt dich gut fest!«, riet Nathan seiner Begleiterin, während sie auf einem schmalen Pfad hinein in den dichten Nadelwald galoppierten.
    Â»Vorsicht, Nathan!«, schrie Isabella, als direkt vor ihnen ein dicker Ast im morgendlichen Nebel auftauchte.
    Nathan feuerte die Pistole des Chevalier ab, und der ungebärdige Ast zerbarst in tausend Splitter. Mit höchstmöglicher Geschwindigkeit hasteten sie weiter, während Nathan die nun wertlos gewordene Pistole von sich schleuderte.
    Der rotköpfige Chevalier schlug unterdessen so lange mit der Reitgerte auf sein Pferd ein, bis er endlich gleichauf mit den Flüchtigen war.
    Nathan zog erneut sein Rapier, begutachtete in der auf Hochglanz polierten Klinge noch kurz seine weißen Zähne, und richtete dann die Waffe auf den Chevalier. In wildem Galopp kreuzten die beiden ihre Degen, die in der frühmorgendlichen Sonne funkelten und blitzten, während Isabella keuchend nach Luft schnappte und sich eine Hand vors Gesicht hielt, um ihren Kopf vor den Ästen der vorbeirasenden Bäume zu schützen.
    Â»Ich muss Euch warnen!«, rief Nathan seinem Gegner zu. »Meine letzte Niederlage in einem Duell datiert auf das Jahr

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