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James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs

Titel: James Bomb 1 - James Bomb 006 jagt Graf Dracs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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ihm mit vor Eifer hochrotem Kopf ihren drallen Hintern an seinen Bauch preßte.
    Das Ganze ließ sich prächtig an.
    Bomb wollte ihr gerade vorschlagen, anschließend mit ihm zum Essen zu gehen, vielleicht konnte er ihr dann später bei ihm zu Hause auf dem grünen Schlafzimmerteppich noch etwas von den Geheimnissen des Puttens beibringen und der Staunenden zeigen, wie zielstrebig der Handikap-4-Spieler Bomb einzulochen pflegte, als er ans Telefon gerufen wurde.
    Es war M.
    Dieser hatte ihm etwas Wichtiges mitzuteilen: Bomb solle ihn deshalb um 19 Uhr in seinem Club in der Mall treffen.
    Bullshit, dachte Bomb. Aber Dienst ist Dienst, und Golf ist Golf. Er blickte auf die Uhr. Es war schon 17.30 Uhr. Er verabschiedete sich von dem sichtlich enttäuschten Küken und fuhr mißmutig nach Hause. Es blieb ihm kaum Zeit zum Umziehen.
    Er wählte, um M zu ärgern, eine etwas kühne Farbzusammenstellung: eine mittelblaue Leinenhose, einen babyblauen Blazer und ein schwarzweißgestreiftes Hemd mit blaugrüner Krawatte. Er wußte, das war nichts für M’s tristen Geschmack.
    Dann schlängelte er sich mit dem Bentley durch den abendlichen Verkehr zur Mall.

31

    Als er das große graue Gebäude mit den beiden korinthischen Säulen neben dem Eingang betrat, wartete M schon ungeduldig in der Halle auf ihn.
    Er stach auf Bomb zu.
    „Äh, da sind Sie ja endlich, 006“, sagte er verärgert.
    Bomb blickte auf seine Rolex. Es war fünf Minuten vor der Zeit.
    „Guten Abend, Sir“, sagte er.
    „Guten Abend, guten Abend“, sagte M. „Haben Sie schon etwas gegessen, James?“
    „Ja“, sagte Bomb. Er kannte das Essen im Club: Es war völlig ungenießbar.
    „Gut, gut“, sagte M. „Ich brächte jetzt auch keinen Bissen hinunter. Lassen Sie uns in die Bibliothek gehen, dort können wir ungestört reden.“
    Er eilte dem Agenten mit großen Schritten voraus.
    Was ist denn los, fragte sich Bomb. M schien ja völlig aus dem Häuschen zu sein. Na ja, er würde es ihm schon verraten.
    Sie gingen in die Bibliothek im ersten Stock, wo bei einem schlechtbrennenden Kaminfeuer ein halbes Dutzend regloser Gestalten in ihren Sesseln vor sich hindösten.
    Lauter alte Krautstöcke, dachte Bomb, aber es war die Elite des Empire, daran war nicht zu rütteln.
    Sie ließen sich auf zwei abgewetzten Lederfauteuils nieder, auf der Seite Bombs flankiert von der Mumie eines Brigadegenerals, der speichelblasend vor sich hindämmerte, auf der Seite M’s schnarchte das von Morbus Parkinson geschüttelte Knochengestell eines ehemaligen Staatssekretärs.
    Wirklich gemütlich, dachte Bomb, eine Stimmung wie im Krematorium. Die Clubdiener mit ihren Leichenbittermienen fügten sich nahtlos in diese Friedhofsatmosphäre.
    Typisch, daß M Mitglied dieses Clubs war. Der war auch so ein Temperamentsbolzen. Aber was wollte er jetzt eigentlich von ihm?
    M schien auf einmal keine Eile mehr zu haben. Er begann über das Wetter zu reden, kam auf die Regatta zwischen Oxford und Cambridge zu sprechen, ließ sich über die Lagerung von Portwein und Stiltonkäse aus und sprach über Gott und die Welt und über die politische Lage im allgemeinen und speziellen.
    Bomb machte keinen Versuch, M zu unterbrechen. Er wußte, wenn M einmal seine Suada angefangen hatte, gab es kein Halten mehr. Sein Beitrag beschränkte sich auf ein gelegentliches „ganz recht, Sir“ oder „ich bin ganz Ihrer Meinung, Sir.“
    Er begann langsam müde zu werden.
    Die 18 Loch Golf, die Drinks am Nachmittag, dann dieser schlechtgelüftete Saal voller Altmännermief, das alles machte ihm zu schaffen. Sein Kopf sackte ein paarmal vornüber, und er ertappte sich dabei, daß ihm mehrmals für einige Augenblicke die Lider herunterfielen.
    „... es hat also geklappt“, sagte M triumphierend.
    Bomb schreckte aus seinem Sekundenschlaf auf. „Verzeihung, Sir, was hat geklappt?“ fragte er völlig desorientiert.
    „Aber James, seien Sie doch nicht so begriffstutzig “, sagte M.
    „Es hat geklappt, James, sie ist schwanger.“
    „Wer?“ fragte Bomb blöde.
    „Herrgott noch mal, wer wohl? Die Shubanuh! Hören Sie mir eigentlich zu?“ fragte M konsterniert.
    „Aber selbstverständlich, Sir“, beeilte sich Bomb zu versichern.
    „Es — kommt nur so überraschend. Ist es auch sicher?“
    Langsam sickerte die Bedeutung der Nachricht in seine Gehirnzellen ein.
    „Völlig sicher. Wir haben eine Agentin als Krankenschwester ganz nahe am Leibarzt Ihrer kaiserlichen Majestät plaziert. Gewissermaßen

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