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James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

Titel: James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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traten zu dem Alten, der einen Stall geöffnet hatte und ein weißbraungeflecktes Kaninchen auf den Arm nahm.
    „Das ist mein Liebling, meine Poppeia! “ sagte der Alte stolz und zärtlich. „Es ist das schönste Kaninchen der Vereinigten Staaten — mehrfach preisgekrönt!“
    Kunststück, dachte der Agent, ein paar hundert Dollar und die Schiß vor dem Paten machte jeden Preisrichter gefügig.
    Für Bomb jedenfalls war es nur ein ganz ordinäres Kaninchen, das penetrant nach Hasenpisse stank.
    Als erriete er seine Gedanken, schüttelte der alte Pappardelle seinen Kopf und sagte: „Nein, nein, es ist alles korrekt. Ich schicke meine Lieblinge anonym und mit einem Strohmann auf die Ausstellungen.“
    Er drückte seine fleischige Nase zärtlich auf die Stirn der schnuppernden Häsin:
    „Uns steht ein freudiges Ereignis in den nächsten Tagen ins Haus! Poppeia ist gesegneten Leibes.“
    Bomb hatte Mühe, nicht herauszuplatzen. Gesegneten Leibes, dachte er, warum sagt er nicht gleich gebenedeit?
    „Streicheln Sie sie ruhig, Sir James“, forderte der alte Mafiaboß ihn auf, „sie tut nichts, sie ist ganz brav.“
    Bomb fuhr zögernd mit dem Zeigefinger über die wollige Stirn des Tieres.
    Er hatte einen höllischen Respekt vor Nagezähnen. Er war als Kind einmal von einem Goldhamster gebissen worden und hatte das bis heute nicht vergessen.
    Trotz seiner Angst stupste er das Tier an seine schnüffelnde Nase und sagte:
    „Duzie, duzie, duzie — bist du aber lieb!“
    Obwohl er bemerkte, wie Rocco ihn hämisch grinsend beobachtete, setzte er noch eins drauf und erklärte:
    „Ich fürchte, ab heute kann ich auch kein Kaninchen mehr essen!“
    Und mit diesem Satz eroberte der Agent das Herz des alten Mafioso vollends.

14

    Sie gingen wieder ins Haus und begaben sich in den Salon, eine altmodische düstere Plüschburg mit Vertikos, Blumenständern und den unvermeidlichen Heiligenstatuen.
    In der Sitzecke mit Kanapee, Fauteuils und einem ovalen Marmortisch war für den Kaffee gedeckt.
    Bomb und Elsa wurden auf das weinrote Kanapee plaziert, in gebührendem Abstand natürlich, jeder in seine Ecke. Signora Pappardelle und Don Vico ließen sich auf den Sesseln nieder.
    Rocco blieb stehen, beugte sich zu seiner Stiefmutter hinunter und schmatzte ihr einen Kuß auf die Wange. „Ciao, Mama.“
    „Was, du willst schon wieder weg, Rocco? Keinen Abend bist du zu Hause“, nörgelte Signora Pappardelle vorwurfsvoll.
    „Das Nudelgeschäft, Mama“, antwortete Rocco und blinzelte seinem Vater verschwörerisch zu.
    „Nimm nicht den Ferrari, sondern den gepanzerten Ford, Rocco“, befahl der Don, „und nimm Luca Canneloni und zwei Leute mit! Geh kein Risiko ein!“
    Rocco brummelte etwas vor sich hin.
    „Hast du mich verstanden, Rocco?“ fragte Don Vico scharf.
    „Ja“, antwortete Rocco mißmutig. „Ciao, Elsa, ciao Mr. Bonk.“
    Er marschierte hinaus.
    Signora Pappardelle seufzte tief, und Don Vico hob resignierend die Schultern.

    Als der aufgeblasene Rambo Rocco fort war, wurde es noch ein richtig gemütlicher,
    spießiger Familienabend. Zunächst gab es Kaffee und eine Cassata alla Siciliana, das war kein Eis, sondern ein Kuchen mit Schokoladenguß und grobgehackten kandierten Früchten. Danach gab es italienischen Brandy, Grappa und einen schweren Moscato.
    Don Vico spielte den jovialen Familienvorstand, Signora Pappardelle die rührige Hausfrau, und Elsa das züchtige Töchterlein. Der Agent versuchte sich diesen Rollen anzupassen. Er markierte den strebsamen, vernünftigen Geschäftsmann für den Alten, die Signora bombardierte er mit Komplimenten über ihre hausfraulichen Tugenden, und Elsa gegenüber mimte er den wohlerzogenen, zurückhaltenden Kavalier.
    So spielten sie alle vier ihren Part in der großen Schmierenkomödie von der ehrsamen italienischen Familie, und jeder war zufrieden.
    Es fehlte bloß noch die Hausmusik, bei der sich die höhere Mafiatochter ans Pianoforte gesetzt und mit tremolierendem Sopran Salonstücke vorgetragen hätte. Gott sei Dank war weit und breit kein Klavier zu sehen, die Pappardelles schienen genauso unmusikalisch zu sein wie Bomb selbst, der auch nur auf dem Kamm blasen oder eine Maultrommel surren lassen konnte. Aber immerhin legte Pappardelle als Verdauungsmusik Platten von Verdi auf, dessen Arien und Chöre dröhnend den Raum erfüllten.
    Dazu zündete sich der Alte unter den mißbilligenden Blicken der Signora noch eine Zigarre an und vertauschte seine Jacke mit einer

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