James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten
Leichenwagen zu, der vor dem Lokal geparkt war.
Er riß den hinteren Verschlag auf und schubste die beiden nackten Damen in den Wagen.
Auf den Vordersitzen saßen Lyster und Rossi. Sie trugen hohe schwarze Zylinder auf dem Kopf und drehten sich verwundert herum.
„Fahrt los“, schrie er ihnen zu, „schnell, einmal um den Block!“
„Nicht zu schnell!“ rief Elsa, Signora Pappardelle bat eindringlich: „Zweimal um den Block!“
Sie sanken auf den weichen Satinpfuhl des Leichenwagens, und Elsa und Signora Pappardelle warfen sich über ihn und zerrten an seiner Schürze.
„Gleich“, stöhnte er erregt, „gleich“ und wußte plötzlich, daß er im Begriff war, aufzuwachen. Er kniff krampfhaft die Augen zu und versuchte in seinem Traum zu bleiben.
Aber obwohl er wacher und wacher wurde, ließ das Zerren an ihm merkwürdigerweise nicht nach.
Schließlich öffnete er verwirrt und benommen die Augen. „Ach Göttchen“, säuselte die süße Blonde, die rechts auf seiner Bettkante saß, in einer Hand eine Magnumflasche Champagner hielt und mit der anderen an seiner Schulter schüttelte. „Ach Göttchen, unser Junge ist ja noch ganz verschlafen!“
„Nicht ganz“, sagte die schnuckelige Schwarze, die links auf seiner Bettkante saß, in der einen Hand drei Sektkelche hielt und mit der anderen Hand auch etwas schüttelte — die Ursache der höchsten Erhebung der Bombschen Bettdecke.
„Nicht ganz“, sagte sie, „ein Teil von ihm ist schon ganz schön munter.“
Bomb wußte nicht, wie ihm geschah.
„Wir haben den Champagner gleich mitgebracht“, rief die Blonde. „Der bringt den Kreislauf morgens in Schwung.“
Sie verteilte die Gläser und schenkte ein.
„Prost, Sir James“, sagte das schwarze Zimmermädchen, „ich heiße Pussy.“
„Prost, Sir James“, meldete sich das blonde Zimmermädchen, „ich bin die Muschi.“
Endlich fand Bomb die Sprache wieder.
„Prost, meine Süßen. Ich sehe, das Plaza ist doch sein Geld wert.“
Sie tranken durstig, dann stellte die schnuckelige Schwarze das Glas ab, zog Bomb die Decke weg und kletterte ins Bett.
Auch die süße Blonde verlor keine Zeit. Sie kuschelte sich ebenfalls an den Agenten Ihrer Majestät und trällerte plötzlich los: „Wenn sich James und Pussy laben, dann will die Muschi auch was haben.“
Sie rochen nach der Frische der Limonen, der Seife Lux und einer Prise Meister Propper, aber unserem Helden war es, als schmecke er Thymian, Rosmarin und Oregano. So schloß er die Augen und kehrte in die Arme von Signora und Signorina Pappardelle, den Frauen seiner Träume, zurück.
Eine dreiviertel Stunde und eine Magnumflasche Champagner später — wobei er feststellen mußte, wie schwer es ihm von Jahr zu Jahr doch fiel, seiner Doppelnummer 006 Ehre zu machen — gab Bomb den beiden Mädchen je einen abschließenden Klaps auf den Po und steckte beiden einen Hundert-Dollar-Schein in ihre Schürzchen.
„Kauft euch was Hübsches, ihr Süßen!“
Die Kosten sollte diesmal der CIA übernehmen. Er würde einfach einen Eigenbeleg ausstellen — über Bestechungsgelder.
16
Danach duschte und rasierte er sich. Auf seine täglichen körperertüchtigenden Übungen wie Schattenboxen, Liegestützen und Seilspringen verzichtete er, hatte er doch heute morgen wahrhaftig schon genug Gymnastik getrieben. Er zog sich an, fuhr mit dem Kamm durch sein Toupet und begab sich zum Frühstück ins Restaurant.
Anschließend ging er zur nächsten öffentlichen Telefonzelle und rief Rossi an.
Er unterrichtete ihn über den gestrigen Abend, über die geplante heutige Gartenparty und daß er bis auf weiteres als Hausgast bei den Pappardelles wohnen würde. Der FBI-Agent war begeistert.
„Phantastisch, Bomb. Soweit hatten wir noch nie den Fuß in der Tür. Wir dürfen jetzt nur keine Fehler machen. Sie dürfen mich jetzt nicht mehr anrufen, das wäre zu gefährlich. Vermutlich haben Sie auch gar keine Gelegenheit mehr dazu. Wir machen es folgendermaßen:
Sie erwähnen bei den Pappardelles beiläufig, Sie hätten in den vergangenen Tagen des öfteren Schmerzen in einem Backenzahn gehabt, weswegen Sie schon einmal hatten in Behandlung waren. Sie waren bei Dr. Pat Crash in der 36th Street. Wenn also etwas anliegt, täuschen Sie Schmerzen vor und kommen dorthin. Sie können Lyster und mich dort jeden Tag zwischen 10 und 11 Uhr vormittags und von 14 bis 15 Uhr nachmittags im Hinterzimmer der Praxis treffen. Rufen Sie vorher möglichst an.
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