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James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten

Titel: James Bomb 5 -James Bomb jagt den Paten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Manfred Taut
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erklären. Magst du jetzt eine Tasse Kaffee?“
    Bomb nickte apathisch. Wenn sie ihn umbringen wollte, so konnte er sie nicht davon abhalten. Ob sie ihm Gift in den Kaffee tat, oder ob ihn der Mastino verarbeitete, kam aufs selbe hinaus.
    „Zieh dir erst mal was über“, sagte Elsa. Als Bomb in seinen seidenen Morgenmantel geschlüpft war, öffnete sie die Tür.
    „Komm!“ forderte sie ihn auf.

50

    Sie gingen den Gang entlang, dann aber nicht die Treppe zum Erdgeschoß hinunter, sondern weiter zum Querflügel des Hauses.
    „Wohin gehen wir?“ fragte Bomb.
    „Zu mir!“ antwortete Elsa und ging weiter. Dann blieb sie vor einer Tür auf der linken Seite stehen und öffnete sie. Sie betraten ein kleines elegantes Entree. Elsa öffnete eine zweite Tür, und sie kamen in eine geräumige, supermodern eingerichtete Küche, die mit allen Errungenschaften neuzeitlicher Küchentechnik ausgestattet war. Sie mußte ein Vermögen gekostet haben.
    „Setz dich!“ forderte ihn Elsa auf.
    Bomb nahm auf einem der hohen Hocker an der Frühstücksbar Platz.
    Elsa setzte eine Kaffeemaschine in Gang.
    „Also“, sagte der Agent. „Was hast du mir zu erklären, schieß los!“
    „Zunächst“, Elsa stellte zwei Kaffeetassen vor sie hin, „möchte ich dir sagen, daß ich keine in den Wolken schwebende, alternative Feministin bin, die glaubt, wenn man die Männer ausschaltet, verwandle sich die Welt in ein Paradies ohne Gewalt und ohne Verbrechen. Die Welt ist so, wie sie ist und wird sich nicht ändern. Auch die Sucht der Menschen nach Geld, Drogen, Sex und Vergnügen wird bestehen, solange Menschen existieren. Es wird immer welche geben, die dafür bezahlen und welche, die für die Befriedigung dieser Süchte sorgen und dafür kassieren. Also erfüllen Letztere eine wichtige Funktion.“
    Bomb nickte zustimmend. „Auch dein Vater war schon der Ansicht, daß die Familien des Syndikats Wohltäter sind.“
    Elsa ignorierte seinen Sarkasmus.
    „Die Männer, die jetzt unsere Familien führen, sind modernen Anforderungen nicht gewachsen. Die alten Schnurrbartpeter sind verkalkt, und die jungen Mafiosi sind entweder brutal und dumm wie Rocco, oder degeneriert und pervers wie Luigi.
    Die Maschinerie des Syndikats ist völlig veraltet, der Personalaufwand zu groß und die Produktion unrationell.
    Es wird höchste Zeit, das Management abzulösen. Wer aber soll an die Stelle der sturen Alten und der dummen Jungen treten?“
    Sie blickte Bomb herausfordernd an.
    „Nun sag’s schon!“ drängte der Agent.
    „Wir. Die Frauen. Die Mafiosas!“ antwortete ihm Elsa triumphierend. „Die älteren Frauen, weil sie lange genug unter den Launen und der Selbstherrlichkeit der alten Deppen gelitten haben, und die jungen, weil sie die Bevormundung und Tyrannei ihrer Väter und Brüder satt haben. Und weil sie studiert und damit das geistige Rüstzeug haben, unsere Sache
    - unsere weibliche Sache — selbst in die Hand zu nehmen!
    Nimm das Drogengeschäft. Früher, in den Augen der alten Schnurrbartpeter, galt es als nicht ehrenhaft. Aber es ist eine Tatsache, daß es die größten Profite bringt. Der Drogenumsatz in den USA allein beträgt hundert Milliarden Dollar! Und wie wird das Geschäft durch das Syndikat gehandhabt? Dilettantisch!
    Die Pasta-Familie wartet zum Beispiel seit voriger Woche vergeblich auf einen kolumbianischen Großhändler, weil der Stoff in der Stadt langsam knapp wird.“
    Der Agent erinnerte sich; deswegen waren er, Rossi und Lyster im „Bella Sicilia“ gewesen.
    „Denkst du“, fuhr Elsa fort, „dieser eitle, großkotzige, größenwahnsinnige Machodealer kommt? Er läßt uns zappeln! Und wenn er kommt, lügt er uns etwas von schlechter Ernte, von Verlusten durch die Zollbehörden vor und schraubt die Preise hoch. Alles Scheiße! Wir müssen unabhängig werden von diesen geldgierigen, arroganten südamerikanischen Sten-zen!
    Schau dich um, James, was siehst du?“
    „Was meinst du?“ fragte Bomb.
    „Na, was du hier siehst“, sagte Elsa ungeduldig.
    „Eine Küche natürlich!“
    „Das denkst du!“ sagte Elsa triumphierend. „In Wirklichkeit ist diese Küche ein voll funktionsfähiges Drogenlabor! Mit dem Mikrowellenherd, dem Dampfkochtopf, der Küchenmaschine, dem Kühlschrank, dem Bratenthermometer, ein paar Schüsseln aus feuerfestem Glas und mit Substanzen im Wert von einhundert Dollar, wie ich sie in jedem Drugstore an der Ecke kriege, stelle ich dir hier mit meinen zwei Semestern Chemie synthetisches

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