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James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition)

Titel: James Bond 02 - Leben und sterben lassen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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aber nichts. Seine Gedanken rasten. Dann zuckte er mit den Schultern und drehte sich wieder zum Telefon um. Er warf einen Blick auf seine Uhr. Es war halb acht.
    »Zimmerservice, guten Morgen«, sagte eine klare Stimme.
    »Frühstück, bitte«, verlangte Bond. »Einen doppelten Ananassaft. Cornflakes mit Sahne. Gebackene Eier mit Speck. Eine doppelte Portion Espresso. Toast und Marmelade.«
    »Ja, Sir«, erwiderte das Mädchen. Sie wiederholte die Bestellung. »Kommt sofort.«
    »Danke.«
    »Gern geschehen.«
    Bond grinste in sich hinein.
    »Der Verurteilte bekam ein herzhaftes Frühstück«, murmelte er. Er setzte sich ans Fenster und schaute hinauf in den wolkenlosen Himmel und in die Zukunft.
    In Harlem sprach Whisper am großen Schaltbrett wieder mit der Stadt und gab Bonds Beschreibung an alle Augen weiter: »Alle Bahnhöfe, alle Flughäfen. Die Eingangstüren des St Regis in der Fifth Avenue und der Fünfundfünfzigsten Straße. Mr Big sagt, wir müssen uns auch auf die Highways wagen. Gebt es weiter. Alle Bahnhöfe, alle Flughäfen …«



DER SILVER PHANTOM
    Bond, der den Kragen seines neuen Mantels bis zu den Ohren hochgeschlagen hatte, wurde nicht gesehen, als er aus der Eingangstür der Drogerie in der Fünfundfünfzigsten Straße kam, die über eine interne Tür mit dem St Regis verbunden war.
    Er wartete im Eingang, eilte dann auf ein vorbeifahrendes Taxi zu, riss die Tür mit dem Daumen seiner verletzten Hand auf, warf seinen leichten Koffer auf den Rücksitz und stürzte hinterher. Das Taxi hielt währenddessen nicht einmal richtig an. Der Neger mit der Sammelbüchse für die farbigen Veteranen des Koreakriegs und sein Kollege, der unter der Motorhaube seines stehengebliebenen Autos herumfummelte, behielten ihre Beobachtungspositionen bei, bis sie sehr viel später von einem Mann abgerufen wurden, der vorbeifuhr und zweimal kurz und einmal lang hupte.
    Doch Bond wurde sofort entdeckt, als er an der Einfahrt zur Pennsylvania Station aus dem Taxi stieg. Ein herumlungernder Neger mit einem Weidenkorb lief schnell in eine Telefonzelle. Es war Viertel nach zehn.
    Bond musste nur noch fünfzehn Minuten überstehen, und doch meldete sich einer der Kellner aus dem Speisewagen kurz vor der Abfahrt des Zuges plötzlich krank und wurde eilig durch einen Mann ersetzt, der per Telefon eine vollständige und sorgfältige Unterweisung erhalten hatte. Der Koch meinte, an der Sache sei etwas faul, doch der Neue sagte ein oder zwei Worte zu ihm, woraufhin der Koch die Augen weit aufriss, verstummte und verstohlen die Glücksbohne berührte, die an einer Schnur um seinen Hals hing.
    Bond war schnellen Schrittes durch die große Bahnhofshalle mit der Glaskuppel marschiert und die Stufen zu Gleis 14 hinuntergestiegen, wo sein Zug abfahren sollte.
    Er stand schon da, eine vierhundert Meter lange Reihe aus silberfarbenen Waggons, und wartete leise im dämmrigen Licht des unterirdischen Bahnsteigs. An der Spitze ratterten die Hilfsgeneratoren der aus zwei gekoppelten Diesel-Elektro-Loks bestehenden Doppeltraktionsmaschine mit viertausend Pferdestärken geschäftig vor sich hin. Unter den nackten Glühbirnen glänzten die waagerechten violetten und goldenen Streifen – die Farben von Seaboard Railroad – majestätisch auf den stromlinienförmigen Lokomotiven. Der Lokführer und der Mechaniker, die den großen Zug über den ersten Streckenabschnitt von dreihundertzwanzig Kilometern in den Süden bringen würden, lümmelten dreieinhalb Meter über dem Boden in der makellosen Aluminiumkabine herum, beobachteten das Amperemeter und die Luftdruckanzeige und waren bereit zum Aufbruch.
    In der großen Betonhöhle unter der Stadt war es still, und jedes Geräusch erzeugte ein Echo.
    Es waren nicht viele Passagiere anwesend. In Newark, Philadelphia, Baltimore und Washington würden weitere einsteigen. Bond ging den Zug entlang, und seine Schritte hallten auf dem leeren Bahnsteig wider. Erst nach knapp hundert Metern fand er Wagen 245, der sich fast am Ende des Zugs befand. Ein Angestellter stand in der Tür. Er trug eine Brille. Sein schwarzes Gesicht wirkte gelangweilt, aber freundlich. Unter dem Fenster des Waggons standen in großen braunen und goldenen Buchstaben die Worte »Richmond, Fredericksburg und Potomac« und darunter »Belle-sylvania«, der Name des Schlafwagens. Eine dünne Dampfschwade stieg aus den Anschlüssen der Zentralheizung in der Nähe der Tür auf.
    »Abteil H«, sagte Bond.
    »Mr Bryce, Sir? Ja, Sir. Mrs

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