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James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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ist so verdorben, dass man besser seine Finger zählen sollte, nachdem man ihm die Hand gegeben hat. Er kümmert sich um die Freudenhäuser und die Drogen und den ganzen Rest. Es gibt noch jede Menge andere Typen – allesamt auf ihre Weise Ganoven. Harte Kerle.« Sie sah ihn an, und ihre Augen verhärteten sich. »Sie werden sie kennenlernen«, sagte sie mit einem höhnischen Lächeln. »Sie werden sie mögen. Genau Ihr Ding.«
    »Verdammt«, sagte Bond empört. »Es ist doch nur ein weiterer Auftrag. Ich muss Geld verdienen.«
    »Dafür gibt es viele andere Möglichkeiten.«
    »Sie arbeiten doch auch mit diesen Leuten zusammen.«
    »Gutes Argument.« Sie lachte ironisch, und das Eis war wieder gebrochen. »Aber glauben Sie mir, wenn Sie sich auf die Spangles einlassen, spielen Sie in der Oberliga. An Ihrer Stelle würde ich sehr gut darüber nachdenken, bevor Sie sich unserem netten kleinen Kreis anschließen. Mit dem Mob verscherzt man es sich nicht. Wenn Sie irgendetwas in der Art vorhaben, sollten Sie besser schon mal Harfenunterricht nehmen.«
    Sie wurden von der Ankunft der Koteletts mit Spargel und
sauce mousseline
unterbrochen. Einer der berühmten Kriendler-Brüder trat an ihren Tisch. Ihnen gehörte das »21«, seit es zur besten Flüsterkneipe New Yorks aufgestiegen war.
    »Hallo, Miss Tiffany«, grüßte er. »Lange nicht gesehen. Wie läuft es drüben in Vegas?«
    »Hallo, Mac.« Das Mädchen lächelte ihn an. »Das Tiara läuft ganz gut.« Sie ließ den Blick durch den voll besetzten Raum schweifen. »Wie es scheint, läuft Ihr kleiner Hotdogstand aber auch nicht gerade schlecht.«
    »Ich kann mich nicht beklagen«, erwiderte der große junge Mann. »Zu viele Aristokraten mit Spesenkonto. Nie genug hübsche Mädchen. Sie sollten öfter vorbeikommen.« Er schenkte Bond ein Lächeln. »Alles in Ordnung?«
    »Könnte nicht besser sein.«
    »Einen Moment.« Er schnippte mit dem Finger in Richtung des Weinkellners. »Sam, fragen Sie meine Freunde, was sie gerne zum Kaffee hätten.« Und mit einem letzten Lächeln, das sie beide umfing, ging er zu einem anderen Tisch weiter.
    Tiffany bestellte einen Stinger mit klarem
crème de menthe
, und Bond tat es ihr gleich.
    Als die Cocktails und der Kaffee kamen, nahm Bond die Unterhaltung an der Stelle auf, an der sie unterbrochen worden waren. »Aber Tiffany«, sagte er. »Dieses Diamantengeschäft scheint nicht besonders schwierig zu sein. Warum sollten wir das nicht einfach weiterhin zusammen machen? Zwei oder drei Reisen pro Jahr würden uns gutes Geld einbringen, und es ist selten genug, um zu verhindern, dass die Einwanderungsbehörde oder das Zollamt unangenehme Fragen stellen.«
    Tiffany Case war nicht beeindruckt. »Schlagen Sie das doch mal ABC vor«, sagte sie. »Ich habe Ihnen doch erklärt, dass diese Leute nicht dumm sind. Sie leiten mit diesem Geschäft eine große Operation. Ich habe noch nie zweimal mit demselben Kurier zusammengearbeitet, und ich bin nicht die einzige Wächterin beim Transport. Abgesehen davon bin ich mir ziemlich sicher, dass wir in diesem Flugzeug nicht allein waren. Ich wette, sie hatten noch jemand anders an Bord, um uns beide zu beobachten. Sie überprüfen jede verdammte Kleinigkeit, die sie tun, doppelt und dreifach.« Sein mangelnder Respekt für die Fähigkeit ihrer Arbeitgeber ärgerte sie. »Ich habe ABC noch nie gesehen«, sagte sie. »Ich rufe eine Nummer in London an und erhalte meine Anweisungen von einem Aufnahmegerät. Alles, was ich zu berichten habe, leite ich auf gleichem Weg an ABC weiter. Ich versichere Ihnen, dass diese ganze Sache eindeutig zu groß für Sie ist. Sie und Ihre verdammten Landhauseinbrüche.« Sie verlor die Beherrschung. »Herrgott! Haben Sie noch so eine geniale Idee?«
    »Ich verstehe«, sagte Bond respektvoll und fragte sich, wie zum Teufel er ABCs Telefonnummer aus ihr herausbekommen konnte. »Sie scheinen zweifellos an alles zu denken.«
    »Darauf können Sie Gift nehmen«, erwiderte das Mädchen tonlos. Damit war das Thema erschöpft. Sie starrte launisch in ihren Stinger und kippte ihn dann herunter.
    Bond spürte einen herannahenden Anflug von Schwermut. »Sollen wir noch woanders hingehen?«, fragte er und wusste, dass er derjenige war, der den Abend ruiniert hatte.
    »Nein«, antwortete sie lustlos. »Bringen Sie mich nach Hause. Ich werde langsam betrunken. Warum zum Teufel konnten Sie nicht über etwas anderes reden als über diese verdammten Ganoven?«
    Bond bezahlte die

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