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James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition)

Titel: James Bond 04 - Diamantenfieber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Fleming
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Metallapplikationen, eine graue Bluse mit einem schwarzen Tuch um den Hals, einen grauen Sombrero, der an einer schwarzen Kordel an ihrem Rücken herunterhing, und schwarze halbhohe Stiefel über hautfarbenen Nylonstrümpfen.
    Bond schaute erneut auf seine Uhr und bewegte sich langsam in den Raum hinein. Also würde Tiffany ihm die Karten so austeilen, dass er die fünftausend Dollar gewinnen würde. Und natürlich hatten sie den Zeitpunkt gewählt, an dem sie ihren Dienst antrat und die erste Show der großen Revue im Platinraum noch lief. Er würde allein mit ihr am Tisch sein. So gab es keine Zeugen, falls sie sich beim Ausgeben der vorherbestimmten Karten einen Patzer leistete.
    Um Punkt fünf nach zehn schlenderte Bond lässig auf den Tisch zu und nahm ihr gegenüber Platz.
    »Guten Abend.«
    »Hi.« Sie schenkte ihm ein schwaches, bemühtes Lächeln.
    »Was ist das Maximum?«
    »Eintausend Dollar.«
    Als Bond die zehn Hundertdollarscheine über den Tisch schob, kam einer der Aufseher herüber und stellte sich neben Tiffany Case. Bond würdigte er kaum eines Blickes. »Vielleicht hätte der Herr gern ein neues Deck, Miss Tiffany«, sagte er. Er reichte ihr einen unbenutzten Stapel Karten.
    Das Mädchen zog die Folie ab und übergab ihm die alten Karten.
    Der Aufseher zog sich ein paar Schritte zurück und schien das Interesse zu verlieren.
    Das Mädchen platzierte die Karten mit einer flüssigen Handbewegung auf dem Tisch, teilte den Stapel in zwei Hälften und vollführte ein scheinbar fehlerloses Mischmanöver. Doch Bond sah, dass die beiden Hälften nicht wirklich ineinander gemischt wurden, und sobald sie das gesamte Deck vom Tisch nehmen und es noch einmal kurz durchmischen würde, würden sich die Karten der beiden Hälften daher wieder in ihrer ursprünglichen Reihenfolge befinden. Sie wiederholte das Manöver und legte das Deck vor Bond, womit sie ihn zum Abheben aufforderte. Bond tat, was sie verlangte, und beobachtete voller Bewunderung, wie sie die Karten mit einer Hand wieder in ihre ursprüngliche Reihenfolge brachte, was einer der schwierigsten Tricks beim Falschspiel war.
    Nun war also auch das »neue« Deck vorbereitet, und das einzige Ergebnis dieser Routine, mit der Fairness beim Spiel vorgegaukelt wurde, bestand darin, dass die Karten wieder in die Reihenfolge gebracht worden waren, in der sie sich vor dem Auspacken befunden hatten. Doch es war eine brillante Manipulation, und Bond war von der Sicherheit, mit der das Mädchen seine Hände bewegte, hellauf begeistert.
    Er schaute in ihre grauen Augen. Lag in ihnen ein Anflug von Komplizenschaft, ein Anflug von Belustigung angesichts dieses seltsamen Spiels, das sie an diesem schmalen grünen Tisch spielten?
    Sie teilte ihm zwei Karten aus und legte dann sich selbst zwei hin. Plötzlich wurde Bond klar, dass er sehr vorsichtig sein musste. Er musste genauso spielen wie immer und sich exakt an die Regeln halten, sonst würde er womöglich die gesamte Abfolge durcheinanderbringen, in der die Karten vorbereitet worden waren.
    Quer über den Tisch waren die Worte DER BANKHALTER MUSS BEI SECHZEHN ZIEHEN UND BEI SIEBZEHN PASSEN aufgedruckt. Sie würden ihm vermutlich narrensichere Gewinnerkarten geben, aber nur für den Fall, dass es einen anderen Spieler oder einen neugierigen Zuschauer geben würde, mussten sie dafür sorgen, dass seine Siege wie eine natürliche Glückssträhne wirkten, weshalb sie ihm beispielsweise nicht jedes Mal Einundzwanzig und dem Mädchen Siebzehn geben konnten.
    Er warf einen Blick auf seine beiden Karten. Ein Bube und eine Zehn. Er sah zu dem Mädchen auf und schüttelte den Kopf. Sie drehte ihre Karten im Wert von sechzehn Punkten um, zog eine weitere Karte und verlor, da es sich dabei um einen König handelte. Neben ihr befand sich eine Ablage, die nur Silberdollars und Jetons im Wert von zwanzig Dollar enthielt, doch der Aufseher kam schnell herbei und reichte ihr eine Spielmarke im Wert von tausend Dollar. Sie nahm sie und warf sie zu Bond herüber. Er legte sie auf den Tisch und steckte seine Geldscheine wieder ein. Sie teilte ihm und sich selbst erneut je zwei Karten aus. Bond hatte siebzehn Punkte und schüttelte wieder den Kopf. Sie hatte zwölf und zog erst eine Drei und dann eine Neun – vierundzwanzig Punkte und schon wieder verloren. Einmal mehr kam der Aufseher mit einer Spielmarke herbei. Bond steckte sie in seine Tasche und blieb bei seinem ursprünglichen Einsatz. Dieses Mal hatte er neunzehn Punkte, und

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