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Jamey. Das Kind, das zuviel wußte

Jamey. Das Kind, das zuviel wußte

Titel: Jamey. Das Kind, das zuviel wußte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jonathan Kellerman
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Drahtschere dabei?«
    »Nee, bloß unseren guten Schweineschlächter.«
    Mainwaring holte tief Luft.
    »Wolltest du etwas sagen, du Arsch?«, fragte der Dünne.
    »Mrs. Cadmus …«<
    »Wenn’s nach der geht, bist du gleich’ne Leiche. Wir dürfen mit dir machen, was wir wollen, hat sie gesagt.«
    »Ja«, sagte der Dicke gedehnt, grinste und strich sich über den Bart. »Wir können dich in Würfel schneiden, in Scheiben oder in schmale Streifen. Besser als Moulinex.«
    »Aber dann kriegen Sie meine Informationen nicht«, sagte Mainwaring mit leicht zitternder Stimme.
    Der Dünne ging rechts um das Bett herum, näherte sich dem Psychiater auf wenige Zentimeter, das Messer immer noch in der Rechten. Ich konnte ihn deutlich erkennen.
    »Das ist Antrim, Souzas Chauffeur«, sagte ich.
    »Sind Sie sicher?«, fragte Cash.
    »Hundertprozentig.«
    »Still«, sagte Ginzburg, »ich glaube, es ist so weit.«
    Antrim hatte das Messer Mainwaring an die Kehle gesetzt.
    »Macht euch bereit«, sagte Ginzburg.
    »Aber dafür kriegen wir deine Hoden«, sagte Antrim.
    Mainwaring sah ihm direkt in die Augen, dann gab er ihm einen heftigen Fausthieb ins Genick und packte seine Faust. Das Messer flog durch den Raum. Antrim heulte auf vor Schmerzen und warf sich auf den Arzt. Der Dicke gab einen kreischenden Schrei von sich und warf sich ins Handgemenge.
    Was dann folgte, war die Show eines Zeitrafferexperten mit Bullen in den Hauptrollen.
    »Jetzt!«, schrie Ginzburg, sprang auf und polterte gegen die Wand. Mit weit offenem Mund schrie er wie ein Todesengel: »Achtung! Polizei!«
    Im gleichen Moment brach Cash durch die Tür und nahm den Revolver in beide Hände. Whitehead sprang durch die Verbindungstür in die Scheherezade-Suite.
    Ich blieb unbeweglich sitzen und sah mir alles Weitere im Monitor an. Antrim und der Dicke lagen beide auf Mainwaring, von dem nichts mehr zu sehen war.
    Plötzlich hoben sie den Kopf und sahen sich erschreckt um. Antrim bückte sich nach dem Messer. Da sprang Milo mit gezückter Waffe ins Zimmer und brüllte: »Das Messer, runter damit, los, lass es fallen, auf den Boden, runter mit dem Messer!«
    Antrim gab nach, Cash nahm das Messer an sich, wickelte es in ein Taschentuch und steckte es ein. Whitehead ging auf den Dicken los. Milo packte Antrim, warf ihn zu Boden, fesselte ihn ans Bettgestell und band ihm die Füße mit Plastikschnur zusammen.
    Whitehead versuchte immer noch, Mainwaring von der Last des Dicken zu befreien, und stöhnte vor Anstrengung. Cash kam ihm zu Hilfe. Sie zogen an den Armen, versuchten, ihn aufzurichten. Es war unmöglich, ihn zu fesseln, weil die Arme nicht um den fetten Leib gelegt werden konnten. Sie riefen nach weiterer Plastikschnur. Mainwaring richtete sich auf, blutüberströmt, aber zufrieden lächelnd.
    »Verdammt, steh endlich auf!«, brüllte Cash den Dicken an.
    »Verdammter Ringkampf!«
    Der Dicke wand sich unter ihrem Griff, heulte, fletschte die Zähne, winselte, spuckte Whitehead ins Gesicht. Spontan gab dieser ihm einen kräftigen Schlag ins Gesicht. Dabei verrutschte dem Dicken der Bart, und er stieß einen durchdringenden Schrei aus.
    »Was ist denn das?«, fragte Whitehead und riss den falschen Bart herunter.
    »Mach auch die Augenbrauen ab«, sagte Cash.
    Gleich darauf hielt Whitehead zwei dicke schwarze Haarbüschel in der Hand.
    »Au!«, schrie der Dicke, dessen nacktes Gesicht seltsam pfannkuchenähnlich und weibisch wirkte. Er stampfte mit dem Stiefel auf, dann liefen Tränen über seine feisten Wangen.
    »Wer zum Teufel bist du?«, fragte Cash.
    Wieder schrie der Dicke, fletschte die Zähne und versuchte vergeblich, Whitehead ins Ohr zu beißen.
    »Wenn Sie ihr etwas antun, bring ich Sie um!«, schrie Antrim und wand sich in seinen Fesseln. »Noch ein einziges Mal, und ich …«
    »Halt den Rand!«, schrie Whitehead. »Was ist das für’ne Wichserei!«
    »Au!«, brüllte das haarlose Gesicht.
    »Wehe, Sie tun ihr was, dann bring …« Milo steckte Antrim ein Taschentuch in den Mund.
    Wieder schrie der Dicke.
    »Was für eine Horrorshow«, sagte Ginzburg und verzog das Gesicht.
    Ich stand auf und trat durch die eingetretene Tür.
    Mainwaring stand im Bad und tupfte sich die Wunden mit einem feuchten Waschlappen ab. Whitehead bewachte Antrim. Milo telefonierte, Cash starrte angeekelt auf die haarlose Frau und fragte: »Was zum Teufel bist du für eine?«
    »Sie heißt Marthe Brown«, sagte ich. »Sie war Jameys Krankenschwester.«
    Im Zimmer wurde es

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