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Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall

Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall

Titel: Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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keinen Aufschub. Der Oberstaatsanwalt hatte sich höchstpersönlich in die Ermittlungen eingeschaltet, schließlich handelte es sich bei einem der Verletzten um den einzigen Sohn des Landrates, einem Parteifreund Dr. Hollerbachs.
    »Die haben sich genauso albern benommen wie pubertierende Jugendliche«, fuhr die attraktive Kommissarin fort. Ein höhnischer Blick fiel auf Geiger. »Oder sexuell frustrierte Kriminalbeamte. Na ja, jedenfalls hab ich fast nichts aus ihnen rausgekriegt. Nur, dass sie seit über einer Woche in diesem Waldgebiet Holz einschlagen. Vielleicht kann ja mal einer von euch sein Glück versuchen.«
    »Das mach ich selbst«, erwiderte ihr Vorgesetzter.
    »Gut«, freute sich Sabrina. »Ach, Wolf, bevor ich’s vergesse: Dein Freund Kreilinger war auch da. Ich soll dir liebe Grüße von ihm bestellen.«
    »Sonst noch was?«, knurrte Tannenberg.
    »Nein, leider nicht.« Kopfschüttelnd nagte sie an ihren Lippen. Je länger die Erinnerung an diesen Affront in ihr köchelte, umso mehr steigerte sich ihre Empörung darüber. Mit anschwellender Stimme schob sie nach: »Das muss man sich mal vorstellen: Diese blöden Typen wollten mir noch nicht mal ihre Personalien angeben.«
    »Und dieser bescheuerte Förster hat sie nicht dazu aufgefordert?«
    »Nein, der stand nur da und grinste sich eins.«
    »Na, warte. Diese Waldschrate können sich auf etwas gefasst machen.« In Vorfreude rieb sich der Leiter des K 1 die Hände. »Die nehm ich mir bei der nächsten Gelegenheit höchstpersönlich zur Brust.«
    »Mach mal«, stimmte Sabrina mit schadenfroher Mimik zu. »Jedenfalls war ich heilfroh, als ich dort wieder weg war. Ich bin dann noch mal zu Karl an die Jammerhalde gefahren.«
    Mertel fing den ihm zugeworfenen Ball auf und ergriff das Wort: »Zunächst einmal zum Tatwerkzeug …« Er stockte, wartete Tannenbergs Reaktion ab.
    Diese stellte sich auch umgehend ein: Das Gesicht des Kommissariatsleiters leuchtete erwartungsvoll auf.
    Doch während dieser den Mund öffnete, ergänzte Mertel grinsend: »Das wir nicht gefunden haben. Keine Spur von ihm, rein gar nichts. Wir haben die ganze Umgebung danach abgesucht.«
    »Um welche Art von Tatwaffe könnte es sich denn handeln?«, wollte Michael Schauß wissen. »Hast du da schon irgendeine konkrete Vermutung?«
    »Eine konkrete? Nein«, gab der Kriminaltechniker kopfschüttelnd zurück. »Höchstens eine ziemlich allgemeine. Denn fest steht eigentlich nur, dass man zur Abtrennung eines Kopfes ein scharfes, schweres Gerät benötigt. Das bekommt man mit einem Frühstücksmesser nicht hin. Vielleicht ist das Tatwerkzeug ein Hackebeil oder eine Axt. Irgendsowas in der Art eben.«
    Mertel kniff nachdenklich die Augenbrauen zusammen. »Aber vielleicht hat der Täter ja auch eine Säge benutzt.« Er zuckte mit den Achseln. »Na ja, ich bin da auch kein Experte. Dazu kann euch der Doc nach der Autopsie sicherlich mehr sagen.«
    »Hoffentlich«, seufzte der Leiter des K 1. »Und weiter, Karl, was gibt’s sonst noch?«
    »Leider nur wenig, Wolf. Bei der Sicherstellung von Reifenspuren sind wir bislang noch nicht sehr erfolgreich gewesen. Meine Kollegen stecken zwar noch mitten in ihrer Arbeit, aber bei diesen geschotterten Waldwegen solltest du dir besser nicht so viel davon versprechen. Außerdem hatten wir ja gestern Nacht dieses starke Gewitter. Und das hat den Spuren garantiert den Rest gegeben.«
    »Und was ist mit der Kleidung des Toten?«, wechselte Kriminalhauptmeister Geiger das Thema.
    »Die erste Analyse war ziemlich frustrierend: Alle Etiketten wurden fein säuberlich herausgetrennt. Bei den Lederschuhen handelt es sind um ein italienisches Fabrikat. Aber die kannst du wahrscheinlich auf der ganzen Welt kaufen. Das einzige, worauf Schuhe und Kleidung hindeuten, ist dass der Tote anscheinend ziemlich wohlhabend war.«
    »Chef, Sie haben doch vorhin gesagt, dass sein Geldbeutel bisher nicht gefunden wurde?«, meinte Geiger.
    »Ja, richtig«, gab Tannenberg nickend zurück. »Oder, Karl, habt ihr den inzwischen gefunden?«
    Mertel verneinte mit einer Kopfbewegung.
    »Auch keinen Autoschlüssel, kein Handy oder sonst was?«
    »Nein, nichts dergleichen. Aber vielleicht finden ja die Kollegen von der Polizeischule Enkenbach noch etwas«, erklärte der Kriminaltechniker. »Die Hundertschaft durchkämmt gerade großflächig das Waldgebiet um die Jammerhalde.« Während er kaum merklich den Kopf schüttelte, umspielte ein zartes Lächeln seine Lippen. »Sogar seine

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