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Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall

Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall

Titel: Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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schafft mir diesen Wahnsinnigen aus den Augen.«
    Sabrina und Michael begaben sich zu dem todgeweihten Richter und legten ihm Handschellen an.
    Winfried Klemens drehte den Kopf noch einmal zu Tannenberg hin und sagte: »Ach, fast hätte ich es vergessen: Die Köpfe habe ich nicht mit einer Praxe abgetrennt, sondern mit einer Streitaxt. Diese hat inhaltlich viel besser zu meinem Auftrag gepasst als eine Praxe, denn die war eigentlich nur eine läppische Jagdwaffe. Die Streitaxt dagegen wurde im 30-jährigen Krieg vor allem von ungarischen, kroatischen und polnischen Söldnern benutzt.«
    Ein diabolisches Lachen erklang, das den Anwesenden kalte Schauder den Rücken hinunterjagte.
    »Der Richter war der Henker!«, waren Klemens letzte Worte. Dann wurde er abgeführt.
    »Na denn«, murmelte Tannenberg und kniete sich kopfschüttelnd neben seinem Hund nieder. Kurt legte sich auf die Seite und räkelte sich. Sein Herrchen kraulte die zarte Haut unterhalb der Zitzen. »Sei ja froh, dass du kein Mensch bist.«
    Hanne gesellte sich zu den beiden und streichelte zärtlich Kurts Kehle.
    »Ich bin so froh, dass es endlich vorbei ist«, sagte Johanna von Hoheneck.
    »Ich auch.« Die Blicke der beiden begegneten sich und hakten sich ineinander fest. Der Lärm der wegfahrenden Autos und die Stimmen der anderen nahmen sie nur als dezente Hintergrundgeräusche war.
    Ein paar Minuten später beendeten sie die Verwöhnaktion des bärigen Vierbeiners und erhoben sich. Die meisten der Zaungäste dieser ungewöhnlichen Freiluftaufführung hatten inzwischen die Waldbühne verlassen. Nur Wolfram Tannenbergs Vater und der Rechtsmediziner waren noch an diesem geschichtsträchtigen Ort verblieben.
    »Ich hab noch ein kleines Geschenk für dich«, sagte Dr. Schönthaler und überreichte seinem verdutzt dreinblickenden Freund eine Plastiktüte.
    Mit offenem Mund nahm Tannenberg das Präsent entgegen. Er öffnete die Tüte und zog kopfschüttelnd einen Strauß weißer Lilien heraus.
    Schweigend ging er hinüber zu dem verwitterten Sandsteinfindling.
    In stillem Gedenken an die zweihundert Frauen und Kinder, die genau hier an dieser Stelle im Sommer des Jahres 1635 auf grausame Art und Weise ums Leben gekommen waren, legte er die Blumen ab.
    Dabei fiel sein Blick auf eine kleine Waldameise.
     
     
    E N D E

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