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Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall

Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall

Titel: Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Opfer handelt es sich also um einen Ungarn und bei dem anderen um einen Polen«, resümierte Johanna in eine kleine Pause hinein.
    Alle wandten die Köpfe zu ihr hin. Sie stand mit dem Rücken an die Wand gelehnt neben der Tür und hatte den Gesprächen interessiert gelauscht. Erst jetzt schien sie von den anderen bewusst wahrgenommen zu werden.
    Sabrina warf daraufhin ihrem Chef einen giftigen Blick zu, der nur eins bedeuten konnte: Was will eigentlich diese Frau hier?
    Schlagartig wurde dem Kriminalbeamten klar, dass Mertel und seine beiden anderen Mitarbeiter gar nicht wissen konnten, um wen es sich bei dieser so nobel gekleideten Dame handelte. Das bisherige Verhalten des Rechtsmediziners dagegen hatte er so interpretiert, dass die beiden sich während seiner Bewusstlosigkeit bereits bekanntgemacht hatten.
    Wolfram Tannenberg reagierte umgehend: »Darf ich euch meine Begleiterin des gestrigen Abends vorstellen: Johanna von Hoheneck.« Während man sich gegenseitig mit einem knappen Nicken grüßte, sprach der Kommissariatsleiter weiter: »Ihr werdet euch vielleicht wundern, dass Frau von Hoheneck hier im Raum ist, wo wir doch gerade unsere internen Ermittlungserkenntnisse austauschen.«
    Sabrina schmunzelte zufrieden.
    Tannenberg fing ihren hämischen Blick auf. »Dazu nur so viel: Erstens ist sie eine wichtige Zeugin des heimtückischen Anschlags auf mich, zweitens genießt sie mein vollstes Vertrauen und drittens ist sie von Beruf Historikerin, also so etwas wie unsere Fachberaterin. Irgendwie werde ich den Eindruck nicht los, dass wir ihr Expertenwissen vielleicht schon sehr bald benötigen werden.«
    Hanne lächelte Tannenberg daraufhin freundlich an. »Das kann durchaus sein«, entgegnete sie. Mit merklich ernsterem Gesichtsausdruck schob sie nach: »Ich weiß nicht, ob Ihnen folgendes bereits bekannt ist.«
    Sie ließ einen Augenblick verstreichen, ging dann zu Tannenbergs Nachttisch und zog ein dickeres Buch aus einer Leinentasche, die sie daneben abgestellt hatte, hervor. Sie schlug es an einer markierten Stelle auf und las eine Textpassage daraus vor: »Die aus 7000 Mann bestehende Belagerungsarmee, die im Jahre 1635 Kaiserslautern vollständig zerstörte und an der Jammerhalde ein fürchterliches Massaker anrichtete, setzte sich neben Deutschen vorwiegend aus Ungarn, Polen und Kroaten zusammen.«
    »Ach du Scheiße«, sprudelte es spontan aus Tannenberg heraus. »Sie glauben also, da will einer späte Rache an den Verursachern dieser Greueltaten üben?« Er schüttelte leicht den Kopf und korrigierte sich: »Ich meine natürlich, dass sich hier möglicherweise jemand stellvertretend an einem heute lebenden Nachkommen dieser Berserker rächen will. Quasi so was wie ein symbolischer Akt.«
    »Das ist schon ein merkwürdiger Zufall«, meinte Dr. Schönthaler, »so es sich denn tatsächlich bloß um einen Zufall handeln sollte. Wenn nicht …« Er brach ab, rieb sich nachdenklich die Stirn und ging ein paar Schritte schweigend durch den Raum. Irgendetwas schien er auszubrüten. »Wenn es aber kein Zufall ist, dann ergeben diese scheinbar sinnlosen Taten plötzlich einen Sinn.«
    »Du sprichst mal wieder in Rätseln«, beschwerte sich Tannenberg.
    »Nein, ich verstehe Sie, Doc«, mischte sich Michael Schauß ein. »Damit hätten wir auch eine Erklärung für die Rostspuren, die sie in den Wunden entdeckt haben.«
    »Genau so ist es, mein Lieber«, stimmte der Rechtsmediziner zu. Er setzte sich auf Tannenbergs Krankenliege und tätschelte ihm das von einem dünnen Laken verdeckte rechte Bein. »Warum hat der Täter seinem ersten Opfer, nachdem er es mit T61 zu Tode gefoltert hat auch noch zusätzlich den Kopf abgetrennt?« Ohne Unterlass stach er mit dem Zeigefinger in Richtung der Brust seines Freundes. »Warum hat der Täter, nachdem er sein zweites Opfer mit T61 zu Tode gefoltert und ihm den Kopf abgetrennt hat, zusätzlich eine Klinge durch den toten Körper getrieben?«
    Johanna hatte unterdessen zwei weitere Bücher der Tragetasche entnommen und sie wortlos Tannenberg auf den Bauch gelegt. Es handelte sich dabei um reichlich bebilderte Fachbücher über mittelalterliche Waffen. Er nahm eins auf, blätterte darin herum.
    »Wolf, du hast vollkommen recht: Das waren rein symbolische Akte«, ereiferte sich der Pathologe weiter. »Klar: Der Ungar mit einer Hellebarde, der Pole mit einem Degen …«
    »Und wer kommt als nächster dran?«, warf Tannenberg dazwischen.
    Dr. Schönthaler packte seinen Freund am

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