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Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall

Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall

Titel: Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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geworfene Fische schnappten sie mit weit aufgesperrten Mündern nach Luft.
    Noch bevor sie diesen Schock verdaut hatten, fuhr Kreilinger schmunzelnd fort: »Natürlich nicht in der Art, dass wir seine brutalen Morde billigen würden – wo denken Sie denn hin? Wir sind ja schließlich alle zivilisierte Menschen«, relativierte er seine provokative Aussage.
    Mit einem zufriedenen Blick sondierte er die Mitarbeiter des K 1. »Nein, wir freuen uns nur klammheimlich darüber, dass durch seine Taten die bislang ungesühnten Verbrechen an der Bevölkerung unserer Heimatstadt ins Licht der Öffentlichkeit gerückt wurden. Nun haben die Opfer endlich ein wenig Gerechtigkeit erfahren. Zwar über dreieinhalb Jahrhunderte zu spät und nur symbolisch, aber immerhin. Da gibt es nämlich noch einiges zu tun, kann ich Ihnen flüstern. Wir selbst haben auch schon öfter mal mit dem Gedanken gespielt, offensiv diese Schandtaten als das zu brandmarken, was sie definitiv sind.«
    »Und was sind sie?«, fragte Michael, der als erster seine Sprache wiedergefunden hatte.
    Manfred Kreilingers zuvor schon recht laute Stimme schlug mit einem Mal in Schreien um: »Barbarische Verbrechen an den Bürgern unserer Stadt waren das!« Außer sich vor Zorn drosch er mit der flachen Hand auf die Garagenwand ein. »Bis heute sind die nämlich alle ungesühnt!« Er atmete heftig und korrigierte sich keuchend: » Waren bis vor kurzem ungesühnt.«
    »Sammeln Sie zufällig historische Waffen?«, beteiligte sich nun auch wieder Sabrina an der Befragung.
    »Bitte? … Was?«, hechelte Kreilinger, der sich gedanklich anscheinend so sehr in dieses Thema eingeklinkt hatte, dass er sich zunächst überhaupt nicht auf etwas anderes konzentrieren konnte. Geistesabwesend blickte er auf seine rechte Hand, die zu bluten angefangen hatte. »Scheiß Rauputz«, zischte er wütend.
    »Ob Sie historische Waffen sammeln«, wiederholte unterdessen die junge Kommissarin, »hab ich Sie gerade gefragt.«
    Der zornesgerötete Förster tupfte schweigend das Blut mit seinem Taschentuch ab. Man hatte den Eindruck, dass er sich mit aller Macht zu beruhigen versuchte. Er kniff die Lippen zusammen und presste die Kiefer so fest aufeinander, dass man das Spiel seiner Kaumuskeln, die sich unter der bleichen Gesichtshaut abzeichneten, deutlich erkennen konnte.
    »Sammeln ist vielleicht übertrieben«, ließ er in einen leichten Seufzer hinein verlauten, »aber im Keller hängen ein paar alte, verrostete Dinger an der Wand.«
    »Dann zeigen Sie uns die bitte mal«, forderte Sabrina.
    »Nee, wertes Fräulein. Ohne richterliche Durchsuchungsanordnung läuft hier rein gar nichts mehr.«
    »Benötigen wir sowieso nicht«, behauptete Michael, während ein triumphales Lächeln seinen Mund umspielte. »Gefahr in Verzug. Also, wo sind diese Waffen?«
    »Sie fahren aber ganz schön dicke Geschütze auf, Herr Kommissar. Da werde ich mich wohl am besten gleich mal um einen Anwalt kümmern. Der wird sich sicherlich freuen. Ob diese rechtlich äußerst fragwürdige Aktion allerdings Ihrer Karriere förderlich sein wird, wage ich ernsthaft zu bezweifeln. Ich kenne sehr einflussreiche Leute«, verkündete Kreilinger.
    Der Kriminalbeamte ließ sich von dieser Drohung nicht einschüchtern. »Da machen Sie sich mal keine Gedanken. Überlegen Sie sich lieber Ihre Alibis für die anderen Tatzeiten.«
    Kreilingers Gesicht leuchtete auf. »Was heißt denn hier ›andere Tatzeiten‹? Gibt es etwa schon wieder einen neuen Mord?« Er klatschte sich mit der unverletzten Hand an die Stirn. »Logisch, sonst wären Sie garantiert nicht extra hier zu mir herausgefahren, sondern hätten mich telefonisch ins Kommissariat bestellt.«
    Was gäbe ich dafür, wenn ich diesem Mistkerl unter die Glatze schauen könnte, dachte Michael. »Sie werden sicherlich Verständnis dafür haben, dass wir Ihnen aus ermittlungstaktischen Gründen keinerlei Auskünfte erteilen können.«
    »Wenn’s etwas Neues gibt, erfahre ich das eh aus den Medien. Ich hab heute nur noch keine Zeit gehabt, Nachrichten zu hören.«
    »Also, denken Sie scharf nach, wo Sie zu den anderen Tatzeiten waren. Für heute Nacht haben Sie ja kein besonders glaubwürdiges Alibi.«
    »Und wann waren diese anderen Tatzeiten genau?«
    »Das sagen wir Ihnen gleich nachher im Kommissariat. Sie können jetzt übrigens gerne Ihren Anwalt verständigen.«
    »Das werde ich auch gleich tun«, knurrte der Revierförster. Dann verzog er sich ins Haus und führte ein

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