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Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall

Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall

Titel: Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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Telefonat.
    Ein paar Minuten später entdeckten die Ermittler in einem partykellerähnlichen Raum neben Teilen einer alten Ritterrüstung mehrere Hieb- und Stichwaffen sowie einen Morgenstern. Michael Schauß erklärte die historischen Waffen allesamt als polizeilich beschlagnahmt. Er verstaute sie in Plastiktüten und transportierte sie mit Hilfe von Sabrina zu ihrem Mercedes-Kombi.
    Während die beiden Ermittler an ihrem Auto auf Kreilinger warteten, nahm der junge Kriminalbeamte seine Frau in den Arm und verkündete strahlend: »Darüber wird sich unsere Kriminaltechnik aber sehr freuen.«
    »Nicht nur die, Wolf sicherlich auch«, gab Sabrina schmunzelnd zurück und drückte ihrem Mann einen zärtlichen Kuss auf die Wange.
    »Sollten wir den alten Wolf nicht besser sofort anrufen?«
    »Nein, nein, Schatz, das wird eine Überraschung. Was meinst du wohl, was der für Augen machen wird.«
    Der Leiter der Kaiserslauterer Mordkommission befand sich gerade auf dem Weg zu seiner Dienststelle, als ihn Krummenackers Anruf erreichte. Der Kriminalhauptmeister forderte ihn auf, so schnell wie möglich zum sogenannten ›Max und Moritz‹ zu kommen. Dann war das Gespräch plötzlich zu Ende. Der Akku seines Handys war mal wieder leer, und in seinem feuerroten Privat-PKW gab es natürlich keinen Sprechfunk.
    Tannenberg wusste zwar nicht, wie diese beiden Hochhäuser zu ihrem ungewöhnlichen Namen gekommen waren, aber er wusste natürlich, dass nur der Gebäudekomplex Ecke Mainzerstraße und Benzinoring gemeint sein konnte.
    Verdammt, da ist doch Hannes Wohnung, schoss ihm ein Gedankenblitz durch den Kopf. Quatsch, dort ist sie ja ausgezogen und lebt jetzt wieder bei ihren Eltern auf dem Gestüt Weiherfelderhof. Oder vielleicht doch nicht? Was ist denn überhaupt noch wahr, verflucht nochmal? Irgendwie blicke ich im Moment nicht mehr durch. Ich fühl mich wie in einem Labyrinth, renne hin und her, finde aber einfach keinen Ausgang. Verdammt, verdammt, hoffentlich ist ihr nichts passiert.
    Was kümmert dich das denn noch?, meldete sich seine innere Stimme zu Wort. Schmink sie dir endlich ab! Diese Frau steckt ganz tief drin in diesem Historiker-Wahnsinn. Wahrscheinlich ist sie sogar die Hauptakteurin. Zwar vielleicht nicht unbedingt die Mörderin, wohl eher diejenige, die im Hintergrund die Fäden zieht. Warum sonst ist sie so urplötzlich verschwunden und seitdem wie vom Erdboden verschluckt – he, du verblendeter Traumtänzer? Und warum meldet sie sich nicht bei dir, wenn sie mit der ganzen Sache nichts zu tun hat? Komm endlich von deiner Wolke sieben herunter und finde dich damit ab, dass sie nichts weiter als eine Schimäre war.
    Plötzlich flammten direkt vor ihm grellrote Lichter auf. Er trat reflexartig auf die Bremse, wodurch er gerade noch eine Kollision vermeiden konnte. Wütend schrie er los und beschimpfte die vor ihm stehende Autofahrerin mit derben Kraftausdrücken. Passanten blieben stehen und zeigten zu ihm herüber. Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er in einem geöffneten Cabrio unterwegs war und ihn somit jeder hören konnte. Peinlich berührt zog er den Kopf ein und kramte im Handschuhfach herum. Hinter ihm hupte es. Er schnellte in die Höhe, gab Vollgas und preschte mit quietschenden Reifen über die Kreuzung hinweg.
    Im Erdgeschoss des Hochhauskomplexes traf Tannenberg auf den Hausmeister. »Wissen Sie, wo meine Kollegen sind?«, herrschte er ihn an.
    »Welche Kollegen?«
    Erst nachdem er seinen Dienstausweis gezückt hatte, erhielt er die gewünschte Auskunft. Ungeduldig wartete er auf den Lift, trippelte nervös auf der Stelle herum. In der 9. Etage sprang er aus dem Aufzug und blickte sich suchend um. Er eilte den rechten Flur entlang, entdeckte aber niemanden. Dann hastete er den anderen langen Korridor hinunter. Aber auch da war niemand. Eine Tür öffnete sich. Er fragte nach Hannes Wohnung.
    »Eine Etage tiefer«, bekam er zur Auskunft. Nun nahm er das Treppenhaus. Am Ende des Flurs entdeckte er schließlich Hannes Türschild. Er läutete, während er sein Ohr aufs Türblatt legte. Dann trommelte er gegen die Sperrholzplatte.
    Schräg gegenüber öffnete sich eine Wohnungstür und ein Streifenpolizist lugte tadelnd zu ihm herüber. Nachdem er jedoch den vermeintlichen Randalierer als Leiter des K 1 identifiziert hatte, entspannten sich seine Gesichtszüge schlagartig.
    Tannenberg ging zu seinem Kollegen, begrüßte ihn kurz. Er warf einen Blick auf das Messingschildchen: ›Alexander

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