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Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall

Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall

Titel: Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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plötzlich, diese Situation einfach nicht mehr länger ertragen zu können. Zudem brannten ihre Augen, der Rücken schmerzte, der Schweiß floß in Strömen.
    Und je länger sie in diesem Diätforum las, umso heftiger knurrte ihr Magen. Mit einem Wort: Sie benötigte dringend ihre Mittagspause. Sie war die einzige, die in der Mordkommission die Stellung hielt. Geiger hatte sich mal wieder der Anweisung seines Chefs widersetzt und sich nach einem längeren Abstecher in die Kantine ins bedeutend kühlere Archiv verdrückt. Den Auftrag, sich eingehend über den historischen Verein zu informieren, hatte er kurzerhand auf unbestimmte Zeit verschoben.
    Die Sekretärin ging zum Waschbecken und erfrischte sich ein wenig. Als sie sich gerade prustend das Gesicht abtupfte, ging die Tür auf und Tannenberg betrat das K 1. Als erste Amtshandlung versorgte er den Akku seines Handys mit Strom. Petra Flockerzie nahm unterdessen wieder an ihrem Schreibtisch Platz.
    »Chef, da sind Sie ja endlich«, empfing sie ihn in vorwurfsvollem Ton. »Ich hab Sie die ganze Zeit über zu erreichen versucht. Aber Sie …«
    »Warum?«, fiel ihr Tannenberg ins Wort. »Wo brennt’s denn?«
    »Michael und Sabrina haben bei diesem Kreilinger Waffen aus dem Mittelalter entdeckt. Der Mertel ist schon dran. Außerdem hat der Förster kein Alibi für heute Nacht.«
    »Sehr gut«, freute sich der Kriminalbeamte und schlug die Zähne in seinen Döner. »Wo sind die denn alle?«, schob er schmatzend nach.
    »Unten in dem alten Verhörraum im Keller. Da ist es nicht so schrecklich heiß.«
    »Da geh ich auch gleich mal runter. Aber jetzt muss ich erstmal in Ruhe fertig essen. Wenn ich den Kreilinger sehe, vergeht mir nämlich sofort der Appetit. Und das wäre doch jammerschade – bei dem Festschmaus.«
    Gleich als Petra Flockerzie den Döner in den Händen des Kommissariatsleiters gesehen hatte, war ihr das Wasser im Munde zusammengelaufen. Nun dachte sie mit trauriger Miene an ihr eigenes Mittagsessen, das mal wieder aus dünn mit Diätmargarine bestrichenem Knäckebrot, Magerquark, einer Tomate und ein paar Radieschen bestand.
    »Und Flocke, hast du im Internet etwas Interessantes gefunden?«, fragte er kauend.
    »Nein, leider nicht«, seufzte sie, die Augen weiterhin sehnsüchtig auf den verführerischen Döner gerichtet. »Ich hab die ganze Zeit nach dieser Johanna – Mission 370 gesucht. Heute Nacht träume ich bestimmt davon. Aber jetzt brauch ich erst mal eine Pause.«
    Selbstverständlich waren Wolfram Tannenberg die gierigen Blicke seiner Sekretärin nicht entgangen. Spontan beschloss er, die gute Seele des K 1 einem Test zu unterziehen. Wie heißt es so schön: Der Geist ist willig, doch das Fleisch ist schwach, sagte er zu sich selbst. Mal sehen, wie lange sie das aushält. Meine Prognose: keine zehn Sekunden. Wenn ich gewinne, versumpfe ich heute Abend mit Rainer in einem Biergarten. Demonstrativ leckte er die Knoblauchsoße aus den Mundwinkeln, während er genüsslich brummte. »Hmh, schmeckt der gut. Also so einen köstlichen Döner hab ich wirklich noch nie gegessen, Flocke.« Dann schaute er auf die Wanduhr.
    Dem Anschein nach zu urteilen, litt die korpulente Frau gerade unter Höllenqualen. Von Heißhungerattacken gepeinigt, schluckte sie mehrmals hintereinander. Ein Ruck ging durch ihren beleibten Körper. Sie drückte sich in die Höhe und erklärte im Stehen. »Ich halt’s einfach nicht mehr aus. Ich pfeif auf die Diät und hol mir jetzt auch einen!«
    Grinsend streckte ihr Tannenberg die Handflächen entgegen. »Gemach, gemach, meine liebe Flocke. Ich mach dir einen besseren Vorschlag: Du setzt dich jetzt wieder an deinen Computer und stöberst noch ein bisschen im Internet. Wir brauchen unbedingt so schnell wie möglich alle verfügbaren Informationen. Diese Verrückten morden garantiert weiter, wenn wir sie nicht rechtzeitig enttarnen und diesen Wahnsinn stoppen. Du musst unbedingt weitermachen!«, forderte er. Mit einem gönnerhaften Lächeln schob er nach: »Dafür spendiere ich dir nicht nur einen Döner, sondern geh ihn dir auch noch höchstpersönlich holen. Einverstanden?«
    Sie nickte ergeben und nahm wieder Platz.
    »Übrigens hab ich vor kurzem in irgendeinem Apothekenheftchen gelesen, dass eine Diät viel dauerhafteren Erfolg hat, wenn man ab und an eine Diätpause dazwischen schiebt und sich etwas Gutes gönnt«, legte Tannenberg nach.
    »Glauben Sie wirklich, Chef, dass ich …?«
    »Ja, natürlich, Flocke«, fiel er ihr

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