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Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall

Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall

Titel: Jammerhalde: Tannenbergs siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Franzinger
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verwitterten Sandsteinfindling. »Wie Sie ja alle wissen, wurden dort hinter dem Gedenkstein in kurzem zeitlichen Abstand drei enthauptete Männer aufgefunden.«
    »Was wohl nicht gerade für die Fachkompetenz der örtlichen Kriminalpolizei spricht«, höhnte der Revierförster. »Warum haben Sie denn nach dem ersten Mord die Umgebung nicht von Ihren Leuten überwachen lassen, Herr Hauptkommissar?«
    Kreilinger erhob sich und kickte wütend einen Kiefernzapfen in Richtung seines Widersachers. Er fing an zu schreien. »Wenn Sie nicht so völlig inkompetent wären, könnten zumindest die beiden letzten Opfer noch leben! Das zeigt mir nur mal wieder, was ich sowieso schon seit langem weiß: Dass uns die Polizei vor diesen brutalen Verbrechern nicht schützen kann und wir selbst gezwungen sind, etwas Effektives gegen diese Bedrohungen zu unternehmen.«
    Da Tannenberg die ›Law-and-Order‹-Parolen des Försters von früheren Konfrontationen her zur Genüge kannte, hatte er durchaus mit verbalen Attacken gerechnet. Doch trotz seiner Vorbereitung auf solche Angriffe, versetzte ihm dieser gravierende Vorwurf einen gewaltigen Schock.
    Denn genau dieser unverdauliche Brocken lag ihm seit Tagen wie ein Pflasterstein im Magen und raubte ihm nachts den Schlaf. Aber irgendwann hatte er sich dazu durchgerungen, seine Energie nicht weiter zur kontraproduktiven Selbstzerfleischung zu verwenden, sondern sie zur Ergreifung des Täters einzusetzen.
    Nur ein leichtes Beben in seiner Stimme verriet seine wahre mentale Verfassung, als er verkündete: »Wissen Sie, mein lieber Herr Kreilinger, vordergründig haben Sie ja durchaus recht mit dem, was Sie gerade gesagt haben. Das Problem besteht nur darin, dass keiner von uns mit solch einer Eskalation rechnen konnte. Und vor allem auch nicht mit dieser unglaublichen Dreistigkeit des oder der Täter.«
    Der erboste Förster gab keine Ruhe. Mit seinem Zeigefinger stach er auf den Chef-Ermittler ein: »Doch, doch! Sie hätten mit allem rechnen müssen, auch damit. Dafür werden Sie schließlich bezahlt.«
    »Setzen Sie sich besser wieder hin«, entgegnete der Leiter des K 1 so ruhig wie nur irgend möglich. »Außerdem bin ich mir sicher, dass wir selbst dann nicht die Morde hätten verhindern können, wenn wir die Jammerhalde mit einer Hundertschaft bewacht hätten. Schließlich wurden die Opfer an einem anderen Ort getötet und erst nach ihrem Tod hierher gebracht.«
    Kreilinger, der immer noch wie ein Chef-Ankläger vor den Kriminalbeamten stand, riss die Arme empor und reckte sie beschwörend gen Himmel. »Was für ein Granaten-Schwachsinn! Aber Sie hätten den Täter beim Transport seiner Opfer fassen können.«
    Damit hatte der aggressive Revierförster exakt den wunden Punkt an der ganzen Sache getroffen. Genau darüber hatte sich Tannenberg lange Zeit den Kopf zerbrochen. Es gab nur ein einziges, wenigstens halbwegs akzeptables und plausibles Gegenargument, das er seinem Kontrahenten nun entgegenhielt:
    »So weit wäre es überhaupt nicht gekommen, Sie Superschlauer! Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, dass der Täter oder seine Komplizen den Braten sofort gerochen hätten. Die haben garantiert den Wald observiert und wären dann nie mehr an der Jammerhalde aufgekreuzt. Die Täter verfügen offensichtlich über eine hervorragende Ortskenntnis und eine ausgefeilte Logistik.«
    »Was den Täterkreis wohl beträchtlich einengen dürfte«, versetzte die junge Kommissarin an Tannenbergs rechter Seite.
    »Richtig, Sabrina. Also schlage ich vor, dass wir nun gemeinsam versuchen, ein Mosaiksteinchen ans andere zu fügen und ein aussagekräftiges Bild zusammenzupuzzlen. Darin werden sich am Schluss die Konturen des Täters oder der Täter hoffentlich so deutlich abzeichnen, dass jeder erkennen kann, wer hinter diesen Wahnsinnstaten wirklich steckt.«
    Demonstrativ ließ er seinen Blick über die Runde der Hauptakteure schweifen. Dann klatschte er freudig in die Hände. »Nach diesem kurzen Prolog im Wald folgt nun der erste Akt unseres kleinen Kammerspiels: Wenn ich jetzt die Herren Schönthaler und Mertel auf die Bühne bitten dürfte.«
    Tannenberg, Sabrina und Michael traten zur Seite, während die Aufgerufenen sich im Zentrum der kleinen Freilichtbühne postierten. Die Streifenpolizisten und die Beamten des Sondereinsatzkommandos wechselten die Rollen und nahmen nun nicht mehr als Komparsen, sondern als Zuschauer an dieser Openair-Aufführung teil.
    Der Leiter der kriminaltechnischen

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