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Jan Fabel 01 - Blutadler

Titel: Jan Fabel 01 - Blutadler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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stellte Fabel schließlich durch, aber erst, nachdem er ihr gedroht hatte, andere Saiten aufzuziehen »Ja, Herr Kriminalhauptkommissar ...« Norbert Eitel klang abgelenkt, als läse er etwas Wichtiges, während er mit Fabel sprach. »Was kann ich für Sie tun?«
    »Ich würde Sie gern aufsuchen und mit Ihnen sprechen. Und auch mit Ihrem Vater, wenn er verfügbar sein sollte.«
    »Darf ich fragen, in welchem Zusammenhang?«
    »Wie ich höre, kannten Sie Angelika Blüm?«
    »Oh ... ja ... Eine grässliche, grässliche Sache. Aber wie kann ich Ihnen helfen?«
    Fabel merkte, dass er nun Eitels volle Aufmerksamkeit hatte.
    »Hauptsächlich mit Hintergrundinformationen.«
    »Gut. Aber mein Vater kannte Angelika nicht. Ich glaube, sie sind sich nur einmal begegnet, und das sehr kurz. Welchen Sinn sollte es also haben, wenn er dabei ist?«
    »Darüber sprechen wir am besten, wenn wir uns treffen. Passt Ihnen heute Nachmittag gegen halb drei?«
    »Moment ... Ich denke schon. Aber ich kann nicht für meinen Vater zusagen. Er arbeitet nicht in diesem Unternehmen. Er hat seine eigenen Interessen.«
    »In Ordnung, Herr Eitel. Wenn Ihr Vater es nicht schaffen kann, werden wir einen Wagen schicken, der ihn abholt und zum Präsidium bringt. Ich möchte ihm schließlich keine Unannehmlichkeiten bereiten.«
    Nach dieser Drohung wurde Eitels Stimme kalt und hart. »Mal sehen, was ich tun kann«, sagte er und legte auf.
    Fabel ließ das Mittagessen für alle Mitglieder der Mordkommission aus der Kantine holen. Er legte Wert darauf, dass Anna ihre Planung für die MacSwain-Operation am folgenden Abend erläuterte. Sie hatte ihre ursprünglichen Vorschläge nur in wenigen Punkten verändert. Zum Beispiel hatte sie zwei zusätzliche Beamte für die Observation angefordert, womit sich das Team, sie selbst nicht mitgerechnet, auf acht Personen erhöhte. Fabel billigte die verstärkten Sicherheitsmaßnahmen, die wahrscheinlich von Paul Lindemann, der das Überwachungsteam leitete, veranlasst worden waren. Man würde fünf Fahrzeuge einsetzen. Die wichtigste Funktion hatte ein Lieferwagen, in dem zwei schwer bewaffnete MEK-Beamte, Paul und Maria, sowie die elektronische Ausrüstung zum Abhören von Annas Minisender untergebracht werden sollten. Der Lieferwagen würde als Befehlszentrale dienen. Zwei Beamte würden Motorräder benutzen, die mit dem Tempo von MacSwains Porsche mithalten konnten, und außerdem beabsichtigte man, zwei Autos, jeweils mit einem Vertreter der Mordkommission, einzusetzen. All das bedeutete, dass MacSwains Schatten einander dauernd ablösen konnten, damit er kein Misstrauen schöpfte. Und falls er sich etwas zuschulden kommen ließ, konnte er in Sekundenschnelle von den Polizisten überwältigt werden. Es war eine so sichere Operation, wie sie sich finanziell nur rechtfertigen ließ. Van Heiden hatte bereits kritisiert, die Aktion sei angesichts der Tatsache, dass sie lediglich auf Fabels Ahnung gründete, überaus teuer. 
    Nach der Besprechung rief der Hauptkommissar Anna, Paul, Werner und Maria in sein Büro. Er unterrichtete sie über das Treffen mit Eitel am Nachmittag und forderte Maria und Werner auf, ihn zu begleiten.
    »Ich möchte, dass wir zahlenmäßig überlegen ... oder wenigstens gleichwertig sind«, erläuterte Fabel. »Sie sind zu zweit und haben bestimmt wenigstens einen Anwalt dabei. Wir dürfen nicht untergebuttert werden.«
    Fabel hatte die Mordwaffe im Fall Klugmann und den vollständigen Bericht von Brauner erhalten. Er informierte alle über die Herkunft der Waffe und über die Beschreibung, die Hansi Kraus von den Mördern gegeben hatte. Dann bat er um Meinungsäußerungen.
    »Offenbar sollten wir die Pistole finden«, meldete sich Maria. »Aber Kraus hat das zunächst verhindert, indem er sie an sich nahm. Jemand wollte uns glauben machen, dass es ein ukrainischer Mord war.«
    »Aber er muss sich darüber klar gewesen sein, wie fingiert das Ganze wirkte«, meinte Fabel.
    »Nur, weil wir jemanden haben, der die beiden belauscht hat und bezeugen kann, dass sie Deutsche sind«, sagte Werner. »Sonst hätten wir das absichtliche Wegwerfen der Waffe für eine Art Botschaft halten können, für ein Bekenntnis der Mörder zu ihrer Tat.« Er runzelte die Stirn. »Irgendwas Seltsames geht mit Hansi Kraus vor, Chef. Ich habe gestern Abend eine vollständige Aussage von ihm erhalten, und dann sind wir einige der Fotokarteien durchgegangen. Danach habe ich ihn zum Essen mit in die Kantine genommen. Ich

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