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Jan Fabel 05 - Walküre

Titel: Jan Fabel 05 - Walküre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Craig Russell
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Ausländer. Immerhin wissen wir, dass er bar gezahlt hat. Es ist keine Kreditkartenabbuchung von ihm vorhanden.«
    »Vielleicht hat er ihn woanders gekauft«, meinte Fabel.
    »Nein ... Der Laden hatte eine Spezialanfertigung besteilt. Der Besitzer hat das Muster des Pullovers selbst ausgesucht. Niemand anders verkauft solche Bären.«
    »Das Hanse-Viertel...«, murmelte Fabel.
    »Bitte?«
    »Wahrscheinlich hat Jespersen im Hanse-Viertel Mittag ge­gessen. Informier dich, welche Restaurants und Cafes Überwa­chungskameras haben und besorg dir die Aufnahmen von der betreffenden Mittagszeit.«
    »Jawohl, Chef«, seufzte Anna. Fabel ignorierte es.
    »Was ist mit den Aufnahmen von der Reeperbahn? Haben wir schon ein Bild des falschen Taxis?«
    »Noch nicht.«
    »Drück auf die Tube, Herrgott noch mal. Es ist unser einzi­ger Anhaltspunkt.«
    Fabel stellte sein Handy ab und sah wieder aus dem Fenster, um nach Gabi Ausschau zu halten. Er blickte erst zu den Mäd­chen hinüber, als sie sich von ihren Plätzen erhoben. Seine Au­gen trafen sich mit denen der Letzten, und ein Funke des Er­kennens zuckte bei ihr auf. Sie trug ein abgewetztes schwarzes Jackett und keine Mütze; ihre blonden Haare waren nachlässig zu einem Pferdeschwanz gerafft. Fabel lächelte sie schwach an. Er wusste, dass er sie hätte erkennen müssen, doch er konnte sie nicht einordnen. Sie drehte rasch und beiläufig den Kopf, als hätte sie ihn nicht gesehen - ein Verhalten, das jeder Polizist als Bemühen durchschaut, nicht wahrgenommen zu werden.
    Erst nachdem die Mädchen in die Poststraße verschwunden waren, wurde Fabel klar, dass es sich bei der Blondine um Christa Eisel handelte, die junge Prostituierte, die den sterben­den Jake Westland hinter der Herbertstraße gefunden hatte. Etwas an der Situation deprimierte Fabel. Es war, als hätte er sie nicht erkannt, weil sie sich in einer angemessenen Umge­bung aufhielt. Dort, wo sie sein sollte: zusammen mit Freun­dinnen ihres Alters, plaudernd und lachend. Wie viele ihrer Freundinnen ahnten etwas von ihrer zweiten Existenz? Viel­leicht war das der entscheidende Punkt. Vielleicht führte jeder ein Doppelleben mit einem anderen Gesicht für einen anderen Rahmen.
    »What's up, Pops?«
    Fabel war überrascht, als Gabi sich auf dem Stuhl ihm ge­genüber niederließ. Er lehnte sich über den Tisch, küsste seine Tochter, lächelte und ließ die Hand für eine Sekunde auf ihrer Wange ruhen.
    »Alles in Ordnung, Dad?« Gabis Stimme klang besorgt.
    »Mir geht es bestens, Liebling«, antwortete er. »Ich freue mich einfach so sehr, dich zu sehen. Das ist immer eine Freude ... Hab ich dir eigentlich schon mal gesagt, wie stolz ich auf dich bin?«
    »Pausenlos, Dad. Willst du mich etwa für einen großen Vor­trag weich klopfen?«
    Die Kellnerin trat heran, und sie gaben ihre Bestellung auf.
    »Hat deine Mutter dir gesagt, worüber ich mit dir reden will?«, fragte er, nachdem sich die Kellnerin entfernt hatte.
    »Eigentlich schon. Oder jedenfalls das, worüber du ihrer Meinung nach mit mir sprechen solltest.« Gabi schob einige verstreute Salzkörner zu einem kleinen Haufen zusammen. »Sie möchte, dass du mich von der Polizeilaufbahn abbringst.«
    »Wirklich, ich dachte, du würdest mich besser kennen«, sagte er entrüstet. »Und deine Mutter auch. Außerdem weiß ich ganz genau, dass ich es nicht schaffen könnte, dich von einem Plan abzubringen oder dir etwas auszureden.«
    »Entschuldige, Dad.«
    »Trotzdem möchte ich mit dir darüber reden. Wenn du es wirklich willst, werde ich voll hinter dir stehen. Aber du musst wissen, worauf du dich einlässt.«
    »In Wirklichkeit - aber sag Mutti nichts davon - habe ich noch keinen Entschluss gefasst. Ich denke nur darüber nach, das ist alles. Als Erstes möchte ich Jura studieren. Vielleicht Kriminologie. Dann sehen wir weiter.«
    »Das ist eine gute Idee, Gabi. Lass dir alle Möglichkeiten offen.«
    »Was würdest du denn davon halten, wenn ich zur Polizei ginge?« Gabi betrachtete Fabel mit ernster Miene, und einen Moment lang erinnerte er sich an das strenge Gesichtchen, das sie als kleines Mädchen immer aufgesetzt hatte, wenn sie sich konzentrierte.
    »Wie gesagt, Gabi, es ist deine eigene Entscheidung.«
    »Das war nicht meine Frage. Ich möchte wissen, was du da­von halten würdest.«
    Fabel schaute an Gabi vorbei in die Richtung, die Christa Eisel eingeschlagen hatte. Ein Mädchen, das nur ein paar Jahre älter als seine Tochter war.
    »Ich

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