Jane Blond 01 - Jane Blond - Die Super-Agentin
schwoll zu. Atmen wurde immer schwieriger. Als die Sauerstoffzufuhr schließlich nicht mehr ausreichte, fiel sie bewusstlos nach vorn auf die Fliesen.
Nichts als die Wahrheit
Big Rosie hatte Jean Browns Schreie und den umstürzenden Stuhl gehört und schoss durch die Haustür herein wie ein wild gewordener Elefant. »Macht euch keine Sorgen, ich bin bei euch!«, rief sie laut und schob Frau Brown aus dem Weg. Sie schaute Janey aufmerksam mit ihren blauen Augen an. »Sie hat einen allergischen Schock.«
»Allergischen Schock?«, kreischte Frau Brown.
»Ja, genau. Wie zum Beispiel nach dem Verzehr einer Erdnuss.«
»Einer Erdnuss?«
»Exakt. Hast du Adrenalin hier?«
»Adrenalin?«
»Herr im Himmel! Was ist bloß los mit dir, Gina? Haben sie deinen gesunden Menschenverstand auch gelöscht? Komm, leg sie flach auf den Boden, ich bin gleich zurück. Und ruf einen Krankenwagen!«
Eine Minute später war Big Rosie zurück und hatte Spritze und Nadel bei sich. Sie schob Janeys Ma unsanft zur Seite und verabreichte Janey eine Dosis Adrenalin. Als der Krankenwagen ein paar Minuten später eintraf, waren Janeys Augen bereits wieder geöffnet, und sie kam langsam zu sich. Sie lag ausgestreckt auf dem Fußboden, während die Rettungssanitäter sie untersuchten. Anschließend gingen sie mit Frau Brown in den Flur. Janey versuchte gar nicht erst aufzustehen, doch sie sah zu, wie Big Rosie geschickt lauschte.
»Sie haben gefragt, ob du auf irgendetwas allergisch reagierst. Hab ich doch gleich gesagt. Also, bist du auf irgendetwas allergisch? Weizen? Penizillin? Deine Mutter?« Big Rosie sah Janey neugierig an. Janey zuckte mit den Schultern und schüttelte den Kopf, woraufhin sie ihr Gesicht verzog, weil ihr sofort wieder schrecklich übel wurde. »Was hast du gegessen? Schoki? Diese Schoki hier? Du bist doch nicht allergisch auf Schokolade, oder? Nein? Puh, da bin ich aber erleichtert! Ein Leben ohne Schokolade wäre ja nicht lebenswert, Jenny-Penny! Oh nein, ich höre gerade, dass du für weitere Untersuchungen ins Krankenhaus eingeliefert wirst. Sie wollen herausfinden, worauf du reagiert hast. Ich kümmere mich hier um alles, während du weg bist. Das kommt mir alles sehr verdächtig vor, Blond. Achtung, sie kommt!«
Sie ließ eine der Pralinen in einen Becher mit lauwarmen Tee fallen und lächelte Frau Brown an, als sie zurück in die Küche kam.
Janeys Mutter starrte sie an. »Wir bedanken uns für Ihre Hilfe und alles, aber ich glaube, wir lassen jetzt lieber die Profis weitermachen.«
»Nun, ich bitte vielmals um Entschuldigung, dass ich deiner Tochter das Leben gerettet habe«, erwiderte Big Rosie kalt. »Ich bin weg, Janey. Sag mir Bescheid, wenn du zurück bist.« Den Teebecher noch immer festhaltend, stolzierte sie an den Sanitätern vorbei und zur Haustür hinaus.
Eine Stunde später lag Janey zum zweiten Mal in dieser Woche in einem Krankenhausbett und fühlte sich wie ein Nadelkissen, so oft hatten sie ihr Blut abgenommen. Ihre Mutter saß neben ihrem Bett, hielt ihre Hand und redete ihr beruhigend zu.
»Ich denke, das war jetzt die letzte Untersuchung, mein Schatz.«
Die Krankenschwester nickte. »Die Ärzte haben grünes Licht gegeben. Sie dürfen Ihre Tochter also wieder mit nach Hause nehmen.«
»Das ist schön, vielen Dank. Janey, was glaubst du denn, woran es gelegen haben könnte? Ich bin nicht böse, falls du irgendetwas gegessen oder getrunken hast, was du nicht solltest.«
Janey protestierte. »Ich esse niemals etwas Unerlaubtes, Ma. Ich esse immer das, was du mir gibst - sogar diese ekelhaften Stullen mit Ketchup. Du meinst, ich würde die immer noch mögen, aber das stimmt schon nicht mehr. Ich bin immer brav. Nur ein Mal, als ich sechs Jahre alt war, hab ich mir heimlich die Ostereier aus Schokolade genommen und alle aufgegessen, obwohl du die verschenken wolltest.«
Frau Brown starrte sie an. »Du ... du hattest damals gesagt, ein Hund wäre gekommen und hätte die Tüte geklaut!«
»Ich hab gelogen«, sagte Janey und wunderte sich, warum sie diese Geschichte gerade jetzt beichtete. »Anschließend musste ich mich aber so oft übergeben, dass ich so etwas nie wieder getan habe.«
»Ich verstehe. Und du magst die Brote nicht, die ich extra speziell für dich schmiere?« Ihre unverbindliche Telefonstimme kam wieder durch, und sie schlug leicht beleidigt die Beine übereinander. »Nun, Janey Brown, gibt es noch mehr, was du mir sagen möchtest?«
Janey seufzte. Alle fragten sie
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