Jane Blond 03 - Jane Blond greift nach den Sternen
ließ nicht los, schwang mit nach vorne ausgestreckten Beinen wieder zurück in das Zimmer hinein und traf den falschen Abe mit voller Wucht am Kinn. Der Schwung haute ihn sofort um, und er blieb reglos liegen.
»Los, Blond!«, rief sie Janey zu, die ihre Mutter bewundernd ansah. Der Alex-Klon war mittlerweile wieder auf den Beinen, doch Janey bekam im Hinausgehen gerade noch mit, dass Gina ihn mit einem gezielten Tritt sofort wieder ausschaltete. Janey rannte den Flur hinunter zur Haustür.
Im Vorbeilaufen öffnete sie jede Tür, an der sie vorbeikam, und rief nach ihren Freunden. Sie ließ sich auf die Knie fallen und lugte unter Betten, doch sie fand nichts außer ein paar Haufen Schleim - aufgelöste Klone, wie sie nun wusste. Jeden Abend gaben sie Übelkeit vor und verschwanden auf ihre Zimmer, damit sie sich nicht vor allen anderen in Schleim auflösten.
Sie arbeitete sich voran, so schnell sie konnte, doch sie fühlte sich stark behindert durch die steife Jeans und die klobigen Turnschuhe, die sie trug. Janey rannte durch die Haustür ins Freie und sprang auf das Quad. Sie drehte den Schlüssel um und war erleichtert, als der Motor des vierrädigen Motorrads sofort aufheulte. Janey war solch ein Gerät zwar noch nie selbst gefahren, doch sie bekam den Dreh schnell raus. Im Geschwindigkeitsrausch kurvte sie zwischen Bäumen herum und durch Weidetore hindurch, sprang über kleine Abhänge und jubelte aufgedreht, während sie quer über die Wiesen von Dubbo 7 schoss. Sie benötigte nur ein paar Minuten, bis sie dort ankam, wo sie hinwollte, und sie wusste, dass der Zeitverlust sich lohnte. Schnell sprang sie vom Quad und rückte das Tränkebecken in die richtige Position. Dann drehte sie den Hahn des provisorischen SPIomats voll auf.
Erleichtert legte Janey den Kopf zurück, während die Verwandlung zu Jane Blond vor sich ging. Das Gefühl der Macht stellte sich sofort ein und war berauschend. Es war ungewöhnlich, dass sie während der Transformation nach oben in den wunderschön blauen Himmel schauen konnte und sie beobachtete hingerissen einen atemberaubend schönen Regenbogen, der sich quer über den Himmel spannte. Die permultartigen Verwandlungstropfen schimmerten in allen Farben des Regenbogens und Janey war sprachlos angesichts dieser Schönheit.
Plötzlich sah sie durch eine Ritze hindurch zwei Augenpaare starren und erschrak. Fast hätte sie schon aufgeschrieen, doch dann sprang das obere Augenpaar hinunter und kam unter der Abtrennung hindurch zu ihr. Es war Zoff. Er schlich um ihre Beine herum und genoss ebenfalls jede Minute, die er im SPIomat verbringen konnte. Vom Verhalten her war er wieder der Alte und plötzlich verstand Janey, warum er so anders gewesen war.
»Ach, Zoff! Du hast es die ganze Zeit gewusst, nicht wahr? Deshalb mochtest du Abe nicht und hast mich ins Bein gekratzt, um mich von dem VerSPInder fernzuhalten. Du bist ein kluger Kater!«
Als der SPIomat stoppte, trat Jane Blond hinaus in das grelle Sonnenlicht. »Zoff, lauf los und such Gina. Vielleicht braucht sie Unterstützung. Nimm Zottel mit«, sagte sie schnell, als sie merkte, zu wem das zweite Augenpaar hinter der Ritze gehörte. »Aber pass auf, dass ihr nichts geschieht, okay? Ich suche jetzt die anderen.«
Da sie im Haus keine Hinweise auf den Verbleib ihrer Freunde gefunden hatte, musste sie sich nun etwas Neues einfallen lassen. Janey sah nach unten, weil die Sonne stark blendete, und betrachtete durch ihre Agentenbrille hindurch den Horizont. »Ähm, suchen nach ...« Unsicher hielt sie inne. Wie lautete der Befehl auch noch? »Suchen nach Körperwärme.«
Janey hatte diese Funktion noch nie zuvor benutzt, doch es funktionierte. Sekunden später wurde ein Teil des kleinen Bildschirms auf ihren Gläsern schwarz, und sie konnte einen kleinen, leuchtenden Umriss erkennen. Jedes Lebewesen wurde mittels eines Lichtflecks abgebildet, das erkannte Janey sofort. »Okay, jetzt durch das Schlafzimmerfenster zoomen. Zwei große Körper, ein breiter, zwei kurze, alle ganz still und unbeweglich - das mussten die Klone sein, die Gina angegriffen haben. Sie hat alle überwältigt und gefesselt.« Janey drehte ihren Kopf. »Aha, da ist Ma. Sie überprüft alle Schlafzimmer. Und dort ist Bert bei seinen Schafen.«
Die SPIklon-Schafe bewegten sich langsam in der Koppel hinter dem großen SPIon-Labor, wie Janey an Dutzenden kleinen Lichtflecken erkennen konnte. Ganz schwach und erst auf den zweiten Blick überhaupt erkennbar waren
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