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Jane Christo - Blanche - 01

Jane Christo - Blanche - 01

Titel: Jane Christo - Blanche - 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Erzdämon
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Patron bin in diesem Fall ich, Leonie.“ Das brachte sie zum Schweigen. „Vorausgesetzt, dass du mit meinem Vorschlag einverstanden bist, stelle ich euch beide unter meinen Schutz.“
    Endlich kam er zum geschäftlichen Teil.
    „Das wird euch vor offenen Angriffen bewahren, in Gefahr werdet ihr dennoch schweben. Saetan ist ein rachsüchtiger Teufel, der es mit den universellen Gesetzen nicht genau nimmt und sie gern zu seinen Gunsten verschiebt. Er verliert selten, und wenn, ist er nicht gut darin.“
    Sie nahm an, dass er nun mit seinem Angebot rausrücken würde, doch das ließ auf sich warten. Der Engel, der wie ein Krieger aussah, blickte in den Himmel. „Du bist bei den Barmherzigen Schwestern aufgewachsen, richtig?“ Was war denn das für eine Frage? Wenn er ihren Namen kannte, wusste er auch den Rest. Doch wie es aussah, erwartete er keine Antwort, denn er fuhr leiser fort. „Ist dir der Zweck dieser Einrichtung bekannt?“
    „Das war ein Waisenhaus. Was für einen Sinn sollte das schon haben?“ Als ob das nicht offensichtlich war. Sie hasste jede Erinnerung an diese Zeit, warum musste er ausgerechnet jetzt davon anfangen?
    Miceal, der ihren Ausbruch nicht zu bemerken schien, fuhr unbeeindruckt fort. „Die Hauptaufgabe dieses Heims besteht darin, Kinder von Dämonen aufzusammeln, die Saetans Diener mit Sterblichen gezeugt haben und ihnen ein Zuhause zu geben.“
    Das erklärte dann ja wohl, warum nie jemand adoptiert wurde.
    Moment mal. Sagte er gerade … ihr Hals wurde raspeltrocken, als es in ihrem Hirn klickerte. Ach du Scheiße!
    Nicht fühlen!
    Böses Blut
.
    Konzentriere dich!
    Ich werde dir den Teufel schon austreiben
.
    Fokussieren!
    In ihren Schläfen pochte es, ihre Gedanken liefen Amok. Sie sollte die Tochter eines Dämons sein, genau wie alle anderen in dem Heim? Dieser Irrenanstalt, in der sie niemand vor den Schwestern beschützt hatte. Schwestern, was für ein Hohn! Diese feigen Weiber, die ihre Schutzbefohlenen mit frommen Sprüchen auf den Lippen nach Lust und Laune gequält hatten. Und das nur, weil sie angeblich Dämonenblagen waren? Nein, die Antwort war viel simpler: Sie waren grausam, weil sie es konnten. Niemand hat sie kontrolliert oder sie für ihr Handeln zur Rechenschaft gezogen. Alle haben weggesehen und geschwiegen.
    „Leonie.“ Miceals Bariton riss sie aus ihren Gedanken. „Es tut mir leid, dass es euch Kindern dort so schlecht ergangen ist. Es war ein schwerer Schlag für mich, als ich von den Zuständen erfahren habe.“
    Wer’s glaubt.
    „Und wann ist dir eingefallen, mal einen Blick hinter die Kulissen zu werfen?“
    „Deine Flucht hat den Stein ins Rollen gebracht.“
    Das war mal wieder typisch. Erst nachdem ein Kind zum Abhaken auf der Liste fehlt, haben diese bürokratischen Armleuchter ihren Arsch bewegt.
    „Die Ergebnisse, der darauf folgenden Untersuchung waren so erschütternd, dass das Heim innerhalb weniger Wochen verlegt wurde.“
    „Wohin?“
    „Auf dem Land, südlich von Chartres. Dort leben die Kinder in kleinen Familienverbänden auf einem Bauernhof und werden ihren Talenten entsprechend in Gruppen eingeteilt. Einmal im Monat erfolgt eine unangekündigte Visite einer unserer Vertrauenspersonen, um nach dem Rechten zu sehen und mit den Kindern zu reden. Darüber hinaus werden sie einer ärztlichen Untersuchung unterzogen – Schläge sind strengstens verboten.“
    „Und warum sammelt ihr …“, Blanche musste sich räuspern, „Dämonenkinder?“
    „In erster Linie, um sie von Saetan fernzuhalten. Wir wissen zu wenig über die Wirkung von Dämonenblut und das Naturell von Halbdämonen. Unsere Untersuchungen stehen noch ganz am Anfang. Auch haben wir keine Kenntnis darüber, in welche Richtung sich diese Kinder entwickeln werden. Was immer an besonderen Fähigkeiten in ihnen schlummert – nach unserem bisherigen Erkenntnisstand können wir nicht einmal sagen, zu welchem Zeitpunkt sie ihre Gaben entfalten. Zurzeit zerbrechen wir uns den Kopf darüber, was die Ursache dafür sein könnte. Die einen zeigen bereits während der Pubertät erste Anzeichen ihrer Herkunft …“
    Wie sollte sie sich das vorstellen? Stießen sie Grillkohle auf?
    „… andere sehr viel später. Was ist der Auslöser? Braucht es eine Initiation …“
    Versuch’s mal mit einem Gläschen Cabernet Démonvignon.
    „Wie ausgeprägt ist ihr dämonischer Anteil und was bewirkt er? All diese Punkte hoffen wir, in den nächsten Jahren nach und nach beantworten zu

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