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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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mir. Eine Hand packte mich an der Schulter, und ich verspürte einen stechenden Schmerz im Nacken. Mein Mund erschlaffte, und meine Glieder wurden taub. Ich spürte, wie ich hochgezogen wurde, direkt in die Arme unseres Angreifers.
    Conleths irre blaue Augen starrten mich an. Mein Blick verschwamm wieder, meine Muskeln erschlafften, so dass ich an seine Brust sank. Mit der einen Hand streichelte er meine Wange, während er mich mit der anderen an sich drückte. Dann wurde alles um mich herum dunkel. Ich hörte nur noch, dass er meinen Namen immer und immer wieder murmelte wie ein Mantra, während mich die Dunkelheit verschluckte.

    D er Nebel, der mein Hirn umwölkte, verzog sich nur langsam und hinterließ stattdessen einen dumpfen Schmerz. Ich versuchte den Kopf zu heben, aber er reagierte nicht. Ich versuchte es erneut, diesmal mit mehr Kraft, und mein Kopf fiel nach hinten wie ein Ei an einem Faden.
    Ich wusste zwei Dinge. Erstens, ich hatte eine Scheißangst. Ich hatte Angst, dass Con Ryu getötet hatte, Angst, weil ich mich in Cons Klauen befand und noch mehr Angst, weil ich genau wusste, was er von mir wollte. Es hatte damit zu tun, Superbabys zu zeugen. Und es hatte nichts mit Klamotten zu tun. Die ich momentan, abgesehen von meiner Jacke, da war ich mir ziemlich sicher, den Göttern sei Dank, noch anhatte, denn während ich bewusstlos war, konnte er ja alles Mögliche mit mir angestellt haben.
    Glaub bloß nicht, dass du merken würdest, falls er dich vergewaltigt hat, schließlich kannst du nicht mal deine Beine spüren , war der wenig hilfreiche Kommentar meines Gehirns, das ich umgehend verfluchte, weil es zu allem
Überfluss mich jetzt auch noch verrückt machen musste, weil ich meine Beine nicht mehr spüren konnte.
    Aber abgesehen von der Vielzahl an schrecklichen Ängsten wusste ich auch eine gute Sache. Ich befand mich in der Nähe von Wasser. Und nicht nur irgendeines Wassers, nein, es war der Ozean … mein Ozean. Ich spürte, wie der Atlantik mich lockte. Er schäumte, wütend über meine Notlage, forderte mich zurück. Entweder das, oder eine Sturmfront zog auf.
    Ich hielt die Augen geschlossen, täuschte weiter Bewusstlosigkeit vor und versuchte mein Bestes, etwas zu hören, das mir verriet, wo Con sich gerade befand oder wo ich war. Langsam schliefen mir Arme und Beine ein, ein Gefühl von tausend winzigen Nadelstichen, das wirklich wehtat, mir aber auch die Information lieferte, dass ich anscheinend saß, und dass ich an den Händen – aber nicht an den Füßen – gefesselt war.
    Ein Hoch auf den Barghest , dachte ich.
    Ich konnte nichts hören, also machte ich die Lider einen Spaltweit auf. Niemand stand über mir, und ich hatte endlich wieder die Kontrolle über meinen Hals, also hob ich vorsichtig den Kopf.
    »Da bist du ja, Jane«, gurrte Conleth zärtlich irgendwo zu meiner Linken.
    Scheiße , dachte ich und erschauderte beim Klang seiner Stimme.
    Der Ifrit-Halbling saß mit gekreuzten Beinen auf dem Boden. Sein Feuer schien völlig erloschen, und er sah aus wie jeder x-beliebige große, dünne Mittelklassetyp auf der Straße. Einen Moment lang wusste ich nicht, was er gerade
machte. Dann bemerkte ich, dass sein Finger in einer Steckdose steckte. Ich verspürte einen starken Sog, der von ihm ausging, als ob seine Kräfte nach etwas riefen, und plötzlich sah ich Elektrizität seinen Arm hochfließen.
    Conleths Gesicht entspannte sich vor Behagen, und mir wurde klar, dass er sich gerade auflud.
    Ich habe mich ja schon immer gefragt, wo Ifrits ihre Kräfte herbekommen , dachte ich. Trotz der Umstände faszinierte es mich, wie Conleth sich die benötigte Energie holte. Aber ich musste auch herausfinden, wo zur Hölle ich mich befand, also hörte ich auf, Con anzustarren und sah mich um. Es war ein großer, leerer Raum, der so etwas wie ein Büro sein konnte. Er kam mir bekannt vor, wenn auch auf gruselige Art, und einen Augenblick später wurde mir auch klar, warum.
    Hier ist es genauso schmuddelig wie in seinem Scheißschlupfloch , bemerkte ich. Ich sah einen abgenutzten Tisch, der vermutlich zu dem Stuhl gehörte, auf dem ich gefesselt saß. In einer Ecke befand sich eine verdreckte Matratze, und überall lagen Junkfood-Verpackungen herum. Con muss hier schon leben, seit wir sein Versteck in Southie gefunden haben …
    Nach ein paar weiteren Minuten an der Steckdose stand Conleth auf und strich sich die fleckige Jeans glatt, bevor er auf mich zukam.
    »Tut mir leid, dass ich dich

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