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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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wie sich ein zweites Paar Hände auf mich legte und Calebs starke Heilmagie durch meinen Körper strömte. Obwohl ich mir nicht sicher war, wie lange Conleth mich betäubt hatte, wusste ich doch, dass es Caleb eine ganze Weile gekostet haben musste, um wieder voll einsatzfähig zu sein, und die anderen, um mich überhaupt aufzuspüren.
    Plötzlich war da auch Ryus Stimme, dann die von Julian und Camille. Alle riefen durcheinander, aber ich konnte den Grund dafür nicht erkennen, hauptsächlich weil Caleb es aufgegeben hatte, mich Schritt für Schritt zu heilen, und mich stattdessen mit seinem zotteligen Körper umfing und Welle um Welle seiner Heilmagie in mich pumpte.
    Als Caleb sich schließlich von mir löste, begriff ich, warum so ein Tumult herrschte. Anyan stand zwischen einem lodernden Conleth und einer Wand von stinksauren Baobhan Siths. Camille, Julian und Ryu waren alle drauf und dran, sich auf den Ifrit zu stürzen, aber Anyan hielt sie zurück. Unterdessen schien Conleth sich nicht entscheiden zu können, ob er den Barghest irritiert anstarren oder Ryu hasserfüllt anfunkeln sollte.

    Caleb war noch nicht fertig mit meiner Heilung, und seine Kräfte flogen noch immer zischend um meinen Körper, während ich Anyan beobachtete, der mit den anderen verhandelte. Ich hörte etwas davon, dass Con Jane gerettet habe. Der Barghest deutete auf die reglosen Häufchen, die Graeme und Fugwat nun waren. Als Julian zu dem Spriggan trat und ihn mit der Spitze seiner Vans anstieß, bemerkte er, dass ich wach war. Also kam er zu mir herüber, um mir einen Energiekick zu verpassen.
    Als ich dort in Calebs heilenden Armen lag, während Julian anfing, mich aufzuladen, gab ich mich einen Augenblick dem Glauben hin, dass alles gut werden würde. Ich stellte mir vor, dass Conleth die Hilfe bekäme, die er brauchte, und malte mir aus, dass Graeme und Fugwat sich für die Morde an Edie und Felicia verantworten müssten. Vielleicht würden sie sogar Phädra verraten, und die wiederum würde sich dann gegen Jarl wenden. Das Gute würde siegen, und wir würden alle gemeinsam wohlbehalten in den Sonnenuntergang reiten.
    Was vermutlich auch der Grund war, warum Phädra genau diesen Moment auswählte, um mit Kaya und Kaori im Schlepptau aufzutauchen.
    Manchmal fühlte ich mich wirklich wie das personifizierte Murphy’sche Gesetz.

    Z uerst erschienen die Harpyien, deren Schwingen die Luft um uns herum aufwirbelten. Eine von ihnen kreischte, als sie Graeme am Boden liegen sah, stürzte an seine Seite, beugte sich über ihn und murmelte Koseworte. Kaya oder Kaori fing an zu weinen, als sie sein Gesicht sah, bevor wir spürten, dass sie all ihre Kräfte darauf verwandte, ihn zu heilen. Die andere Harpyie, Kaori oder Kaya, stupste den Spriggan mit ihrem graubraunen Flügel an, bevor sie ihre Heilenergie in den Fugwat fließen ließ.
    Wir waren von den Harpyien so abgelenkt, insbesondere von der Tatsache, dass Graeme, der sadistische Vergewaltiger, eine Freundin hatte, dass wir Phädras Erscheinen zunächst gar nicht bemerkten. Mit Ausnahme von Conleth.
    »Du!«, hörten wir ihn schreien und drehten uns erst zu ihm und dann in die Richtung, in die er zeigte.
    Die kleine Alfar, in ihrer üblichen Ledermontur und mit Messern bewaffnet, trat aus dem Schatten.
    »Ja, ich«, sagte sie trocken. Plötzlich erinnerte ich mich an etwas, das Con geflüstert hatte. » Die Frau und ihr Lieblingspsych
o«, hatte er gesagt. Ich blickte von Phädra zu Graeme. »Ich habe dir ja gesagt, dass wir uns wiedersehen …«
    Plötzlich ergab Cons Gerede Sinn.
    Jetzt war mir alles klar.
    Als wir die Krallenspuren an Dr. Silvers Beinen gesehen hatten, hatten wir schon befürchtet, dass Kaya und Kaori etwas mit seinem Tod zu tun haben könnten, aber ihr Motiv war uns unklar gewesen. Oder das Motiv ihrer Herrin, Phädra, oder deren Herrn, Jarl. Aber jetzt wusste ich es.
    »Sie hat die ganze Zeit dahintergesteckt«, flüsterte ich. Diesen Verdacht hatte ich ja schon seit einer Weile gehegt, aber jetzt war alles kristallklar, zumindest für mich. Jarl war der geheime Geldgeber; Phädra hätte nicht die Ressourcen dazu gehabt. Als Con entkam, löschten sie und ihr Team alle aus, die von Jarls Verstrickung in diese Laboratorien gewusst haben könnten. Und sie verbrannten die Leichen, damit es so aussah, als stecke Conleth dahinter.
    Sie hatte auch die ganze Zeit über gewusst, wo Conleth sich befand. Schließlich muss sie es gewesen sein, die ihm die Nachricht über

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