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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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dass mein Haar makellos, gesund und schön aussah. Wenn ich nicht verdammt genau gewusst hätte, dass er mich als Reaktion darauf sofort vernascht hätte, wäre ich meinem perversen kleinen Retter aus Dank um den Hals gefallen.
    »Salim«, hauchte ich. »Es ist wundervoll.«
    Er grunzte. »Natürlich!«, rief er. »Hattest du etwa Zweifel daran? Salim ist ein Genie!« Er wischte sich mit einem Taschentuch aus lilafarbener Seide über die Stirn. »Ich bin erschöpft. Wie wäre es mit einer Abkühlung?«, erkundigte er sich und wackelte mit seinen sonderbaren und einmalig beeindruckenden Augenbrauen.

    »Nichts leichter als das«, mischte Grizzie sich ein, faltete ihren langen Körper auseinander und stellte sich hinter mich, um an meiner neuen Frisur herumzuspielen. Unsere Blicke trafen sich im Spiegel.
    »Jetzt reden wir über dich. Und Ryu.«
    Ich wurde blass und ließ den Spiegel in den Schoß sinken.
    »Keine Sorge, meine Liebe. Du weißt, dass ich keine Ratschläge erteile«, sagte sie ernst. »Ich habe genug Fehler für vierhundert Frauen begangen und kein Recht, anderen vorzuschreiben, wie sie ihr Leben zu leben haben.« Nachdenklich hielt sie inne. Als sie weitersprach, klang ihre Stimme mild. Zögerlich. Als wäre sie sich nicht sicher, wie ich reagieren würde. »Du sagst zwar immer, dass die Sache mit Ryu kompliziert ist. Aber ich weiß, dass du ihn wirklich gern hast. Und ich weiß auch, dass du Zeit brauchst, um dir über den ganzen Mist klarzuwerden, insbesondere nach Jasons Tod und allem, was du durchgemacht hast. Aber ich will nicht, dass du Angst vor dem Risiko hast. Wenn es die Sache wert ist… wenn die Person, die du in seinen Augen siehst, diejenige ist, die du sehen möchtest, die Person, von der du weißt, dass du sie sein willst … dann hab keine Angst. Das ist alles.« Sie zerrte fester an meinen Haaren, wie um dem Gesagten Nachdruck zu verleihen.
    Ich dachte über ihre Worte nach. Ich spürte, dass es ein guter Rat war, auch wenn ich nicht genau wusste, wie ich ihn verstehen sollte. Ich war zwar schon weit gekommen, seit jener Nacht in der kleinen Bucht vor einigen Monaten, als ich meinen Frieden mit Jasons Tod gemacht hatte. Aber ich wusste auch, dass er davon nicht wieder lebendig
wurde. Grizzie hatte außerdem ins Schwarze getroffen, als sie mich auf die Tatsache hinwies, dass meine Antwort auf Fragen nach Ryu immer »Es ist kompliziert« lautete. Das klang sehr nach einem Beziehungsstatus auf Facebook. Aber unsere Beziehung war nun mal verdammt kompliziert …
    »Bist du okay?«, fragte sie und zupfte erneut an einer meiner dicken Haarsträhnen.
    »Ja, Griz. Bin ich. Ich denke nur drüber nach, was du gesagt hast. Und es ergibt wirklich Sinn. Danke.« Ich lehnte den Kopf gegen ihren Bauch, und unsere Blicke trafen sich. »Und danke, dass du mir dein Geheimnis verraten hast. Bei mir ist es sicher.«
    »Das weiß ich, Süße. Und gern geschehen.« Sie beugte sich zu mir hinunter und küsste mich auf die Stirn. Ich schloss die Augen, dankbar für Grizzies Freundschaft und das Vertrauen, das sie gerade in mich gesetzt hatte. Sie hielt ihre Lippen noch ein paar Sekunden lang auf meine Stirn gepresst, bevor sie die Geste noch auf typische Grizzie-Manier abrundete, indem sie mir, als sie sich aufrichtete, mit der Zunge über die Stirn fuhr. Ich schüttelte mich kichernd.
    »Iiih, Griz!«
    Sie lachte und klatschte mit Salim ab. »Heulsuse! Lass uns lieber los, damit wir im Stall mit deiner neuen Frisur angeben können, du heißes kleines Luder…«
    Ich rieb mir mit dem Ärmel noch immer lachend die feuchte Stirn trocken, als Grizzie mich auch schon vom Stuhl hochzog. Ich bezahlte Salim, der mir glücklicherweise den »Grizzie-Rabatt« gab, denn die Preise auf der Tabelle hinter ihm waren völlig absurd. Dann zogen Griz und ich
los. Es war eine schöne Nacht in Eastport: Die Sonne war eine Stunde zuvor untergegangen, aber den Himmel über uns überzogen noch immer glänzend saphirblaue Streifen. Das Meer lockte mich, und ich versprach ihm in Gedanken, dass ich später noch auf ein nächtliches Bad vorbeischauen würde. Ich stieß einen zufriedenen Seufzer aus. Meine Familie war in Sicherheit; meine Freunde ebenfalls; ich trainierte fleißig, und meine übernatürlichen Kräfte wuchsen. Die Welt war in Ordnung und meine Haare waren es jetzt auch.
    Was könnte sich ein Mädchen noch wünschen?

    A m nächsten Tag ging ich nach der Arbeit wie gewöhnlich zu Nell zum Trainieren. Caleb und Daoud

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