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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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schau dir das hier doch mal an, Ryu! Ich bleibe nicht hier und bringe die Leute, die ich liebe, weiter in Gefahr. Was könnte ein Mensch schon gegen Conleth ausrichten? Selbst Iris hätte ihm keine zwei Minuten standhalten können, und sie hat wenigstens ein paar Kräfte zur Verfügung. Mann, wenn er
auf Grizzie oder Tracy losgegangen wäre oder auf meinen Vater…« Bei dem Gedanken, was er meinen menschlichen Freunden und meiner Familie hätte antun können, wurde mir ganz übel, und es lief mir kalt den Rücken hinunter.
    »Wir kehren nach Boston zurück«, beendete ich die Diskussion entschieden.
    »Jane … «
    »Nein, Ryu, wir fahren! Und wir kommen nicht hierher zurück, bevor Conleth dingfest gemacht wurde. Ich werde niemanden gefährden, indem ich hierbleibe.«
    Ryu schwieg und sah mich mit vor Sorge tief gefurchter Stirn an, während er die Logistik durchdachte.
    »Wahrscheinlich hast du Recht, Jane. Bei mir bist du am sichersten«, sagte Ryu nach einer Weile. »Und ich muss zugeben, dass mir der Gedanke gefällt, dass du wieder mit zu mir kommst. Obwohl ich es hasse, dass es wegen dieses Angriffs ist. Ich wollte nie, dass du in die Angelegenheit mit Conleth verwickelt wirst…«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich weiß. Aber wie zum Teufel hat er mich bloß gefunden?«
    »Nachdem du weg warst, haben wir auf der Suche nach Con die ganze Stadt auf den Kopf gestellt, und ein paarmal haben wir ihn sogar aufgespürt, aber er ist uns immer wieder entwischt. Und vor ein paar Tagen wollte Julian – er ist nicht nur unser mobiles Ladegerät, sondern auch unser hauseigener Technikfreak – neue Software auf meinem Rechner installieren und stellte fest, dass er kurz nach unserem Zusammenstoß im Park gehackt worden war. Ich benutze ihn nicht oft und nie beruflich, also gab es keinen Grund zur Panik. Verdammt, wir dachten, wir könnten es
zu unserem Vorteil nutzen. Ihn in die Falle locken oder so.« Ryu fuhr sich mit der Hand übers Gesicht, bevor er mich schuldbewusst ansah. »Aber er muss darüber einiges über dich herausgefunden und festgestellt haben, wer du bist. Über E-Mails und Bilder und das ganze Zeug.«
    »Scheiße … er hat unsere E-Mails gelesen?«
    Ryu nickte mit gerunzelter Stirn, es war ihm sichtlich unangenehm. Wenn Con meine E-Mails an Ryu gelesen hatte, dann wusste er so ziemlich alles über mich. Ryu und ich mailten uns viel, und ich hatte ihm alles über mein momentanes Leben erzählt. Mein ganzer Freundeskreis war gespalten: Die Menschen wussten nichts von den Übernatürlichen, und die Übernatürlichen interessierten sich nicht besonders für mein menschliches Leben. Iris schon, musste man fairerweise sagen, aber sie war so konfus. Nur Ryu überwand die Kluft zwischen meiner neuen übernatürlichen Existenz und meinem sehr viel weltlicheren Leben als normaler Mensch. Ich konnte Ryu sowohl vom Gesundheitszustand meines Vaters erzählen als auch von meinem Training mit Nell, und er schien an beidem gleich stark interessiert zu sein.
    Ich fühlte mich verwundbar bei dem Wissen, dass Conleth so viel über mich wusste.
    »Also«, sagte Ryu, »nehmen wir an, er kam hierher, weil er dachte, dass er über dich an mich herankommt, ohne zu ahnen, dass du so gut beschützt wirst. Aber dafür hat er einen ziemlich unangenehmen Empfang bereitet bekommen. Pech für ihn, dass wir nie erwähnt haben, dass in Nells winziger Zwergenhülle ein wahrer Terminator steckt.«
    Mein Blick verfinsterte sich, als ich daran dachte, wie
Conleth die Hand nach mir ausgestreckt hatte. Je mehr ich über die gestrigen Geschehnisse nachdachte, desto mehr Fragen taten sich auf. Doch Conleth hätte bloß von der anderen Seite der Wiese, näher beim Haus angreifen müssen, dann wäre er zuerst auf mich gestoßen, und ich wäre geliefert gewesen.
    Ich wusste, dass Ryu Recht hatte: Con hatte nicht ahnen können, wie stark unser Zwerg war, und deshalb gedacht, er habe leichtes Spiel. Aber irgendetwas daran, wie sich die Dinge abgespielt hatten, und an seinem Blick, als er die Hand nach mir ausstreckte, ließ meine Haut vor Unbehagen kribbeln.
    Rasch schob ich das Gefühl beiseite und stand auf. Ich war angewidert, müde und gestresst. Ich musste eine Runde schwimmen und brauchte etwas Ruhe, dann würde mir alles weniger unheilvoll und schrecklich vorkommen.
    »Bring mich zum Meer, Ryu. Und dann nach Hause«, bat ich. »Zu dir nach Hause«, stellte ich klar, als er mich mit hochgezogener Augenbraue ansah. Im Moment musste seines

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