Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
Vom Netzwerk:
herhalten, denn in meinem eigenen Zuhause war ich nicht mehr sicher. Ein Gedanke, der mich traurig stimmte, als Ryu mir den Arm um die Taille legte und mich von dem Schlachtfeld weg zu seinem Auto führte.
    Wirklich sehr, sehr traurig.

    R yus Zunge glitt über die kleinen Male an meinem Hand gelenk, während mein Orgasmus noch nachklang, und schickte damit ein letztes Zucken durch meinen Körper. Ich hatte auf ihm gesessen, doch nun zog er mich an seine Brust, nahm mich fest in die Arme, und ich kuschelte meinen Kopf unter sein Kinn.
    »Himmel, es ist schön, dich hierzuhaben, Jane«, seufzte er und streichelte mir mit trägen Fingern den Rücken.
    »Stets zu Diensten, mein Süßer«, sagte ich leicht affektiert und drückte ihm einen geräuschvollen Kuss auf den Hals. Der Teil von mir, der die ganze Zeit über Dinge nachgrübelte, die ihn eigentlich nichts angingen, fragte sich, ob er damit meine Gesellschaft oder meine Blutgruppe meinte. Für eine Sekunde zweifelte ich sogar daran, dass Ryu da überhaupt einen großen Unterschied machte. Doch schließlich schob ich diesen Gedanken energisch beiseite und stand auf, um duschen zu gehen.
    Es war schon spät, etwa neun Uhr abends. Nachdem wir von Nells Hütte aufgebrochen waren, war ich kurz
schwimmen gewesen, um meine Batterien aufzuladen, und dann waren wir direkt zurück nach Boston gefahren. Die Fahrt dauerte eigentlich siebeneinhalb Stunden, aber Ryu, die Rakete, schaffte die Strecke in sechs. Bei dem Gedanken daran zog mein Leben noch immer an mir vorbei.
    Nachdem wir aufgeräumt hatten und ein schnelles Abendessen, bestehend aus Schinkensandwich und Bananen, zu uns genommen hatten, kamen Ryus Mitarbeiter, um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.
    Wir gingen ins Büro. Camille, Julian, Daoud, Caleb und Ryu drängten sich rund um den Tisch, auf dem eine Karte ausgebreitet war. Ich machte es mir in Ryus Schreibtischstuhl bequem, hörte der Diskussion aufmerksam zu und versuchte niemandem im Weg zu sein. Julian, den sein Status als Technikguru in den Mittelpunkt des Gesprächs zu rücken schien, teilte den anderen alles mit, was er aus den verschiedensten Quellen herausgefiltert hatte.
    »Es gibt Berichte über ein Feuergefecht zwischen Conleth und Anyan vor vier Stunden in der Nähe von Lebanon in Vermont. Der Barghest hätte ihn beinahe geschafft, aber Con konnte entkommen. Und es sieht so aus, als hätten wir eine positive Identifikation von Conleth, vor einer knappen Stunde in Concorde in New Hampshire.« Ich seufzte vor Erleichterung bei Calebs Worten. Con bewegte sich also weg von Maine und Richtung Massachusetts. Ich war nicht begeistert über den zweiten Teil dieser Information, aber sehr glücklich über den ersten.
    »Er kommt heim«, sagte Ryu. »Wir müssen vorbereitet sein. Hast du schon irgendwelche Fortschritte beim Aufspüren seiner Basis gemacht, Daoud?«

    »Nein, da habe ich bis jetzt noch nichts. Zuerst dachten wir, er hätte sich vielleicht in einem Unterschlupf irgendwo in Jamaica Plain verkrochen, aber das hat sich als Sackgasse entpuppt.« Aus dem Augenwinkel sah ich, dass Daoud Kaugummis herausholte und sie herumreichte. Ich hätte schwören können, dass er sie vorne aus seiner Hose gezogen hatte, aber wahrscheinlich fing ich schon an zu spinnen. Allerdings lehnten alle die angebotenen Kaugummis ab …
    Ryu seufzte und raufte sich die Haare. »Die gute Nachricht ist, dass er nicht gerade unauffällig vorgeht, also werden wir es wissen, sobald er in der Stadt ist. Die schlechte Nachricht ist, dass er sich wahrscheinlich mit ein paar Toten ankündigen wird. Inzwischen sollten wir nochmal ganz zurück an den Anfang gehen. Es muss etwas geben, das uns entgangen ist, und in der Zwischenzeit ist dieses verdammte Labor der einzige Anhaltspunkt, den wir haben.«
    Alle erhoben sich, also stand auch ich auf. Ich hasste es, mir das einzugestehen, aber ich hatte ein fast krankhaftes Interesse daran, den Ort zu sehen, an dem Conleth eingesperrt gewesen war. Alle schickten sich an, das Büro zu verlassen, und Caleb, ganz gentlemanlike, ließ mich mit einem höflichen Nicken vor.
    Ich war gerade ins Wohnzimmer hinübergegangen, als ich Ryu sagen hörte: »Caleb, Julian, ihr kommt mit mir. Camille, Daoud, ihr bleibt hier mit Jane.«
    Ich blieb abrupt stehen, so dass Caleb auf mich prallte. Nun ja, eher stieß er mit einem bestimmten seiner Körperteile mit mir zusammen. Lendenschurz, aber sofort! , dachte ich, während ich »Äh, Ryu … « stotterte.

Weitere Kostenlose Bücher