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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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waren, dass selbst die Bodybuilder von Venice Beach sofort nach Hause gegangen wären, um sich lieber Bastelarbeiten zu widmen. Aber ansonsten hatte er genau die gleiche Aura wie die »Krankenschwestern«, die Conleth bewacht hatten. Er strahlte in gleichem Maße Einfalt, Bösartigkeit und Brutalität aus.
    Das zweite Wesen, das in der Tür hinter der winzigen Frau auftauchte, überraschte mich. Es sah aus wie ein Engel, ein Apoll. Ein eleganter Körper mit langen, muskulösen Gliedmaßen wurde abgerundet von einem perfekt symmetrischen Gesicht, in dem auf ideale Weise engelhafte und männliche Züge verschmolzen. Große blaue Augen blinzelten in die Dunkelheit, und weiche, goldene Locken krönten sein perfektes Antlitz. Ryus Hand umfasste meine, einen Augenblick bevor der wunderschöne Mann seinen Blick von Camille löste, die er eindeutig mit den Augen ausgezogen hatte, und sich mir zuwandte.
    Eine Welle von betörendem Elbencharme prallte gegen meinen Schild, aber es fühlte sich irgendwie anders an. Statt der aufregenden Mischung aus Lust und der Verheißung puren Genusses, an die ich mich, seit ich Iris kannte,
schon gewöhnt hatte, machte dieses Wesen ein Versprechen von gänzlich dunklerer Natur. Es verhieß etwas, das auf Schmerz basierte, auf Grausamkeit, auf Körper, die bis an den Rand des Erträglichen gebracht und dann darüber gestoßen werden. Es lief mir kalt den Rücken hinunter, als der Blick aus schönen blauen Augen an meinen Brüsten hängenblieb und das Wesen anzüglich grinste.
    Ein Fiesling und ein Tittenglotzer obendrein , dachte ich. Tolle Kombination …
    »Phädra.« Ryu sagte den Namen, als würde er ausspucken. »In letzter Zeit bist du aber in interessanter Gesellschaft. « Er wandte sich an den Tittenglotzer: »Ich habe gar nicht gewusst, dass du wieder draußen bist, Graeme.«
    Der schöne, blonde Mann riss seinen Blick von meinen Brüsten los und grinste Ryu an, der ihn kühl musterte.
    »War alles nur ein Missverständnis, Ryu. Nichts weiter. Du weißt ja, wie empfindlich die Menschen sind. Ich wollte das Mädchen nicht verletzen, und ich habe bestimmt nichts getan, was sie nicht wollte.« Die Augen des Elben hefteten sich wieder auf meinen Vorbau. »Sie stand auf Schmerz … ich habe ihr nur netterweise den Gefallen getan.«
    Ich erblasste, als ich eins und eins zusammengezählt hatte und mir klarwurde, dass er wohl eine der Ausnahmen war, die von den Alfar trotz übler Vergehen nicht hingerichtet wurden. Und das bedeutete, dass er von jemand Mächtigem geschützt wurde.
    »Und die anderen?«, fragte Ryu wütend.
    »Welche anderen?«, erwiderte der Elb mit einer Stimme, die so leicht und unschuldig klang wie geschlagene Sahne. Doch die Augen, die er auf mich richtete, drohten mir etwas
an, das so grausam war, dass sich meine Finger krampfartig um Ryus Hand klammerten.
    »Es reicht«, befahl die Alfar namens Phädra und setzte dem Ego-Streit zwischen Ryu und dem Vergewaltigerelben damit ein Ende. »Du stehst noch immer ganz am Anfang, Ryu, und das bedeutet, du hast dich verzettelt. Doch es sind Monate vergangen, seit dir diese Ermittlung übertragen wurde. Und trotzdem hast du bisher kaum etwas erreicht.«
    Die kleine Frau kam näher, begleitet vom Quietschen ihrer Ledermontur und dem Klirren ihrer Waffen. Sie ging um unsere kleine Gruppe herum und gesellte sich zu den beiden Vogelfrauen. Graeme und der Spriggan folgten.
    »Harpyien, Sturmdämonen«, flüsterte Daoud mir ins Ohr.
    Meine Augen weiteten sich; sie waren ganz anders, als ich sie mir vorgestellt hatte. »Kaya und Kaori. Der Spriggan ist Fugwat, ein brutaler Kerl. Und Graeme solltest du um jeden Preis meiden…«
    »Schweig, Dschinn«, befahl Phädra. »Sprich nicht in meiner Gegenwart, außer dir wurde die Erlaubnis dazu erteilt. «
    Daoud biss die Zähne zusammen, straffte sich und starrte die Alfar an.
    Ein Dschinn , dachte ich. Plötzlich ergab das Füllhorn in seiner Leistengegend Sinn. Vor Monaten hatte ich einen anderen Dschinn namens Wally beobachtet, wie er eine Reihe von sehr großen und sehr scharfen Waffen aus seiner Pluderhose zog. Ach, und eine Keule. Mit anderen Worten: Wally hätte gut als Vorbild für die MC-Hammer-Hosen herhalten können.

    Ich hätte wirklich schon früher erkennen können, welcher Gattung Daoud angehörte, aber Wally und Daoud sahen so verschieden aus und setzten auch ihre übernatürlichen Kräfte so unterschiedlich ein, dass man meinen könnte, sie stammten aus unterschiedlichen

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