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Jane True 02 - Meeresblitzen

Titel: Jane True 02 - Meeresblitzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nicole Peeler
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SoundDock steckte, bis ich die Killers gefunden hatte, und stellte sie auf Shuffle; nicht zuletzt,
weil ich die leicht spastischen, aber trotzdem irgendwie sexy Tanzbewegungen des Sängers mochte. Ich zappelte selbst ein bisschen herum, bis mein Magen hungrig knurrend protestierte. Nach einem letzten Hüftschwung stellte ich die Zutaten zusammen. Ich wollte Linsen auf provenzalische Art machen mit zwei leckeren Filet Mignon Steaks, schön blutig. Dann stand noch ein grüner Salat auf der Karte, mit ganz viel Spinat und diesem super-knoblauchigen Dressing, das ich aus einem Barefoot-Contessa-Kochbuch hatte. Es war ein Lieblingsrezept von mir und meinem Dad und passte super zu Spinat. Außerdem brauchte man viel Eisen, wenn man mit einem Vampir zusammen war.
    Um meine verletzte Hand zu schonen, schnitt ich langsam und vorsichtig die Zwiebeln, den Lauch und die Karotten und würfelte den Sellerie sorgfältig. Nachdem ich Ryus Le-Creuset-Topf aus der Originalverpackung befreit hatte, wusch ich ihn schnell ab und stellte ihn auf den Herd, um etwas Butter zusammen mit Olivenöl zu erhitzen. Als es leicht zu brutzeln anfing, gab ich das Gemüse hinein und drehte die Temperatur herunter, damit es langsam weich werden konnte. Ich wusch die frischen Kräuter, die ich für mein Gewürzsträußchen brauchte, und band sie anschließend zu einem kleinen Bündel zusammen, wofür ich ein schmales Stückchen Lauch benutzte. Dann schnitt ich den Knoblauch in ganz feine Würfel, ein paar Zehen für die Linsen und ein paar für das Salatdressing, die ich anschließend auch noch zerdrückte. Ein Glück, dass das mit dem Knoblauch und den Vampiren nicht stimmte, denn ein Leben ohne Knoblauch wäre undenkbar für mich gewesen.
Wenn Ryu nicht mit Knoblauch leben könnte, könnte ich auch nicht mit ihm leben.
    Als ich mit dem Knoblauchzerkleinern fertig war, legte ich das Messer weg, um das Gemüse umzurühren. Ich holte gerade die Linsen und einen Hühnerbrühwürfel aus dem Küchenschrank, als es laut an die Tür klopfte.
    Ich erstarrte und stand dann für etwa dreißig Sekunden einfach so da, bis das Klopfen sich wiederholte.
    Ich beschloss, dass es einer von Ryus Leuten sein musste, denn die Wächter, die Stefan abgestellt hatte, hätten nicht einfach irgendjemanden unten durch den Eingang spazieren lassen. Aber nur für den Fall, dass Conleth meine Beschützer ausgeschaltet hatte und nun mit Pralinen und dem Tod im Gepäck vor meiner Tür stand, kratzte ich die letzten Knoblauchreste von Ryus imposantem japanischem Küchenmesser und nahm es mit.
    Ich zeige diesem Halbling, was ein Messer ist , dachte ich und stellte mich auf die Zehenspitzen, um durch Ryus Spion zu spähen. Doch alles, was ich erkennen konnte, war der durch das Sichtglas leicht verzogene Brustkorb eines Mannes. Also machte ich es wie eine alte Oma und rief mit zittriger Stimme: »Wer ist da?«
    »Jane?«, kam die knurrende Antwort. Ich kannte nur einen Hundemann, der sprechen konnte und so knurrte.
    »Anyan?«, fragte ich, nur um ganz sicherzugehen.
    »Jane!« Er klang verärgert.
    Bereits während ich mich an den Schlössern zu schaffen machte, wurde meine Vermutung bestätigt. Noch bevor ich das Bolzenschloss geöffnet hatte, hörte ich wieder seine raue Stimme.

    »Verdammt, ich hätte mir eigentlich denken können, dass du hier bist.«
    »Ich freue mich auch, dich zu sehen«, erwiderte ich trocken, als die Tür schließlich aufging.
    Anyan, in seiner Menschenform, antwortete, indem er mich finster anblickte, also starrte ich finster zurück. Oder zumindest versuchte ich es. Aber sein stahlgrauer Blick war einfach zu intensiv, und ich wich ihm aus, indem ich stattdessen lieber seine Stirn anstarrte.
    »Habt ihr Conleth?«, erkundigte ich mich, nur um irgendetwas zu sagen.
    »Nein«, erwiderte er. »Der Mistkerl ist schnell. Lässt du mich rein?«
    Ich trat zur Seite, um ihn eintreten zu lassen. Als er an mir vorbeiging, konnte ich mir nicht verkneifen, ihn verstohlen zu betrachten.
    Er war so groß, wie ich ihn in Erinnerung hatte, vielleicht wirkte er diesmal sogar etwas größer, weil er angezogen war. Mein Blick streifte seine schwarzen Stiefel und glitt dann hinauf zu seiner abgewetzten Jeans und der Biker-Lederjacke. Er trug eine Art Satteltasche über seiner kräftigen Schulter, und in der Hand hielt er einen Motorradhelm. Als ich das sah, lächelte ich; ich hatte mich immer gefragt, wie er sich fortbewegte. Er konnte ja schließlich nicht überall hinrennen,

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